Uli Hoeneß lockte den jungen Toni Kroos einst zum FC Bayern.Bild: imago images / Sven Simon
watson-Podcast
Die Zeit von Toni Kroos beim FC Bayern war für beide Seiten überaus erfolgreich: Gemeinsam feierten der Nationalspieler und der deutsche Rekordmeister drei Deutsche Meisterschaften, drei Pokalsiege und das Triple 2013 – Champions-League-Sieg inklusive.
Eine Liebesbeziehung wurde es zwischen Kroos und dem FC Bayern allerdings nie. 2014 verließ der Weltmeister München und wechselte zu Real Madrid. Vor allem Uli Hoeneß sah Kroos über Jahre hinweg kritisch.
Früher war das allerdings ganz anders. Das verdeutlichen Aussagen von Michael Reschke im watson-Podcast "Toni Kroos – The Underrated One".
Du kennst "Toni Kroos – The Underrated One" noch nicht? Hier kannst du den Trailer hören:
"Toni Kroos – The Underrated One" ist überall und kostenfrei verfügbar, wo es Podcasts gibt. Hier findest du ihn auf Spotify, Apple Podcasts und RTL+.
Reschke erinnert sich im Gespräch mit watson daran, wie er Toni Kroos unbedingt schon als Jugendspieler nach Leverkusen lotsen wollte. Bis 2004 arbeitete der heute 66-Jährige als Nachwuchschef bei Bayer, ehe er als Nachfolger von Reiner Calmund Manager des Bundesligisten wurde.
Sein damaliger Jugendtrainer Jörg Bittner sah Toni Kroos und dessen Bruder Felix bei einem U13-Jugendturnier in Neubrandenburg zum ersten Mal kicken – und kehrte beeindruckt nach Leverkusen zurück. Reschke sagt: "Nach einem dieser Turniere kam der Jörg zu mir und sagte: 'Boah! Ich habe da zwei Spieler gesehen, die sind unglaublich. Sowas habe ich in dieser Altersklasse noch nie gesehen.'"
Michael Reschke, hier mit Rudi Völler im Jahr 2007, war bei Bayer lange Zeit Sportlicher Leiter.bild: imago images / team 2
Von diesem Moment an setzte Reschke alle Hebel in Bewegung, um Kroos zu Bayer Leverkusen zu holen. Doch dann grätschte der FC Bayern dazwischen.
Toni Kroos zu Besuch beim FC Bayern: ein Gespräch mit Uli Hoeneß
2004 hatten die FCB-Verantwortlichen erstmals Kontakt zur Familie Kroos gesucht und sie nach München eingeladen. Und dort wurde ein beeindruckendes Rahmenprogramm organisiert: "Man wohnte im Hotel Vier Jahreszeiten.
In der Lobby begegnete Toni dem französischen Weltstar Thierry Henry und dem deutschen Nationaltorhüter Jens Lehmann, die mit dem FC Arsenal für ein Champions-League-Spiel in der Stadt waren. Am nächsten Tag wurde die Familie über das Trainingsgelände der Bayern an der Säbener Straße geführt." Das schreibt der "Spiegel" im Jahr 2010.
Der Besuch beim FC Bayern endete mit einem Gespräch mit Uli Hoeneß.
Hoeneß, Kroos und Jupp Heynckes 2019 bei der Filmpremiere zum Kinofilm über Toni Kroos.Bild: imago images / Horst Galuschka
Michael Reschke war zwar ebenfalls weiterhin im Austausch mit Tonis Vater Roland Kroos, doch er musste feststellen, dass er den Kürzeren gezogen hat: "Irgendwann war dann die Alternative des Wechsels da. Und man hat sich für Bayern München entschieden", sagt Reschke im watson-Podcast. "Da war klar, dass der Vater Toni nicht mit sechs, sieben verschiedenen Klubs sprechen lässt, sondern nur mit den Verantwortlichen von Bayern München."
Auch bei RTL+ kannst du die Folge von "Toni Kroos – The Underrated One" mit den hier zitierten Aussagen hören:
Alle Infos zum Podcast und alle Folgen von "Toni Kroos – The Underrated One" gibt es hier.
Für Reschke war das ein herber Rückschlag. Ihm wurde die Chance verwehrt, Toni Kroos davon zu überzeugen, dass ein Wechsel nach Leverkusen eventuell sinnvoller sein könnte als der direkte Sprung zum FC Bayern.
Was Reschke damals noch nicht ahnen konnte: Einige Jahre später sollte sich ihm die Möglichkeit bieten, Kroos doch noch leihweise zu Bayer 04 Leverkusen zu holen. Zuvor jedoch unterschrieb Kroos an der Säbener Straße: Er verließ im Sommer 2006 den FC Hansa Rostock und wechselte in die A-Jugend des FC Bayern.
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