Aufgrund einer starken Anfangsphase kann sich Australien gegen Tunesien durchsetzen und weiterhin auf einen Achtfinaleinzug hoffen.
Die Socceroos überzeugten mit einer kompakten Abwehrleistung und konnten sich erfolgreich gegen den tunesischen Chancenwucher in der zweiten Halbzeit wehren.
0:1 Mitchell Duke (23.)
Im Stadion schienen die Fan-Verhältnisse unausgeglichen. Die tunesische Anhängerschaft war der australischen zahlenmäßig deutlich überlegen und feuerte ihr Team lautstark an. In der Heimat konnte die australische Nationalmannschaft allerdings auf den Rückhalt der Fans zählen, wie ein Nutzer auf Twitter zeigt.
In einem Video sieht man die ekstatischen Reaktionen auf den Führungstreffer von Mitchell Duke in Melbourne. "Sie sagen, wir hätten keine Fußballkultur, guckt euch das an", titelt ein Fan der australischen Mannschaft über dem Video.
Für Daniel Siebert und sein Schiedsrichter-Gespann war es der erste Einsatz eines deutschen Spieloffiziellen bei diesem Turnier. In einem streckenweise sehr körperbetonten und zerfahrenen Spiel konnte Siebert allerdings stets für Ordnung sorgen.
Mit seiner ruhigen und kommunikativen Art leitete er durch das Spiel – und glänzte vor allem durch Unauffälligkeit, wie Schiedsrichter-Experte Patrick Ittrich bei Magenta TV bemerkte. Für einen Schiedsrichter das beste Kompliment.
"Das ist Werbung fürs Schiedsrichterwesen", fässt Ittrich Sieberts Leistung zusammen.
Diese Größe bringt der australische Abwehr-Chef Harry Soutar auf Spielfeld – und ist damit der größte Feldspieler des Turniers. Immer wieder konnte er aufgrund seiner Größe gefährliche Flankenbälle in den eigenen Strafraum entschärfen und leistete mit einem entschiedenen Auftritt seinen Beitrag dazu, dass Australien ohne Gegentor blieb.
Während das Spiel auf dem Feld verhältnismäßig ereignislos blieb, sorgte ein Ereignis abseits des Spielgeschehens für Aufsehen. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde die Nachricht publik, dass nahe dem WM-Final-Stadion ein Feuer ausgebrochen sei. Der Brand sei mittlerweile allerdings wieder unter Kontrolle, Verletzte gibt es keine.
In der 88. Spielminute hatte der tunesische Routinier Wahbi Khazri die beste Torchance und den Ausgleich auf dem Fuß. Khazri kam in der 67. Minute für den glücklosen Aïssa Laïdouni ins Spiel und sollte für die späte Wende sorgen.
Aus fünf Metern schoss er den Ball letztlich allerdings direkt in die Arme des australischen Torwarts Mathew Ryan.
Mit dem australischen Sieg wird die Tabellenkonstellation in Gruppe D auf den Kopf gestellt. Am 30.11. trifft Tunesien um 16 Uhr auf den stark favorisierten Weltmeister Frankreich.
Australien trifft zeitgleich im letzten Gruppenspiel auf Dänemark – und kann sich bei einem Sieg den Einzug ins Achtelfinale sichern.