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Die deutsche Nationalmannschaft verliert das zweite Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland gegen Kolumbien 1:2. Damit muss das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg um das Achtelfinale bangen.
0:1 Linda Caicedo (53. Minute)
1:1 Alexandra Popp (89./Elfmeter)
1:2 Manuela Vanegas (90. +7)
Linda Caicedo ist DER Superstar bei den Kolumbianerinnen. Die 18-Jährige spielt in diesem Jahr bereits ihre dritte Weltmeisterschaft, war schon bei der U17- und U20-WM dabei und prägte dort die Spiele. Wie auch gegen die DFB-Elf.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte bekommt die Spielerin von Real Madrid nach einer Ecke den Ball links im Strafraum. Da macht sie gegen Svenja Huth und Sara Däbritz einen Haken und schlenzt die Kugel sehenswert in die rechte, obere Ecke.
Besonders emotional war dieser Treffer im Hinblick auf die Dinge, die Linda Caicedo in ihrem jungen Alter schon erlebt hat. Im Alter von 15 Jahren hatte sie Eierstockkrebs. Dazu war sie in der Woche vor dem Deutschland-Spiel im Training zusammengebrochen. Der genaue Grund ist dabei nicht bekannt. Das kolumbianische Ärzte-Team teilte mit, dass es ein Stress-Symptom gewesen sei.
Es war schon vor dem Spiel immer wieder angesprochen worden: Die Kolumbianerinnen sind für ihr hartes Einsteigen bekannt. In der Vorbereitung auf das Turnier brach deshalb die Nationalmannschaft Irlands ein Testspiel ab. Lange brauchte es daher nicht, bis die honduranische Schiedsrichterin Melissa Borjas im Fokus stand.
In der 15. Minute stieß Daniela Arias abseits des Spielgeschehens und im Rücken der Schiedsrichterin DFB-Kapitänin Alex Popp in die Rippen. Die Stürmerin blieb zunächst liegen, musste behandelt werden und konnte kurz später mit schmerzverzerrtem Gesicht weiterspielen.
Nur wenige Sekunden später bekam Lina Magull den Ellbogen von Catalina Usme ab. Auch die Bayern-Spielerin konnte dennoch weiter spielen.
Das harte Einsteigen fiel auch den Fans in den sozialen Netzwerken auf. Immer wieder beklagten sich die deutschen Unterstützer:innen über das Einsteigen der Kolumbianerinnen und gleichzeitig darüber, dass honduranische Schiedsrichterin Borjas sehr viel laufen ließ.
Auch im weiteren Spielverlauf gingen die Kolumbianerinnen immer wieder hart in den Zweikampf. Die erste Gelbe Karte für die Südamerikanerinnen wurde allerdings erst in der 62. Minute gezeigt.
Die Schlussphase. In der 89. Minute erhielt das DFB-Team nach einem Foul an Lena Oberdorf einen Strafstoß. Kapitänin Popp verwandelte souverän, schob in die Mitte, während die kolumbianische Hüterin, Catalina Perez, in ihre linke Ecke sprang – 1:1. Und damit ein Punkt für Deutschland? Von wegen.
Denn: In der 96. Minute stimmte die Zuteilung im deutschen Strafraum bei einer Ecke überhaupt nicht. Manuela Vanegas konnte frei köpfen und platzierte den Ball in de rechten Ecke. Der Siegtreffer für die Südamerikanerinnen, die nun mit einem Bein im Achtelfinale stehen.
Über 42.000 Zuschauer:innen passen ins Fußball-Stadion in Sydney. Beim Spiel zwischen der DFB-Elf und Kolumbien war der Großteil der Menschen im Stadion in Gelb gekleidet, brachte damit zum Ausdruck, die Kolumbianerinnen zu unterstützen. Ein Twitter-Nutzer stellte deshalb fasziniert fest, wie groß die kolumbianische Unterstützung immer wieder bei internationalen Sportereignissen ist.
Auch Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, stellte das beim Halbzeit-Interview in der ARD fest, als er sagte: "Es ist ein Auswärtsspiel, definitiv."
Zum zweiten Spiel ließ Bundestrainerin Martine Voss-Tecklenburg eine Elf auflaufen, die aus Spielerinnen von gerade mal drei verschiedenen Vereinen bestand: Wolfsburg, Bayern und Frankfurt. Mit Sara Doorsoun spielte sogar die einzige Frankfurterin bis zum Sommer 2022 auch noch in Wolfsburg.
Am Donnerstag, 3. August, treten nun beide Mannschaft parallel im letzten Gruppenspiel an. Deutschland trifft dabei um 12 Uhr in Brisbane auf Südkorea, während Kolumbien zur gleichen Zeit in Perth gegen Marokko ran muss.
