Knapp 70.00 Zuschauer sahen am Sonntagabend mit der Partie Deutschland gegen Spanien eines der bisher intensivsten und besten WM-Spiel bei der Endrunde in Katar live im Stadion.
In Deutschland wurde die Partie aus dem Al-Bayt Stadium vom Pay-TV Angebot der Telekom, Magenta TV, und im ZDF gezeigt.
Für den öffentlich-rechtlichen Sender begleiteten Kommentator Oliver Schmidt und Experte Sandro Wagner das Spiel aus dem Stadion im Emirat.
Dabei machte der ehemalige Nationalspieler rund 15 Minuten vor dem Ende des Spiels eine Aussage, die vermutlich als Witz gemeint war, aber ordentlich nach hinten losging und ihm heftige Kritik einbrachte.
Während eines Einwurfs der Spanier freute sich Wagner darüber, dass auch die Fans im Stadion für etwas mehr Stimmung sorgen würden, um die Spieler für die letzten Minuten noch einmal zu pushen.
"Ich hab auch schon ein paar Deutschland-Fans gesehen, die lautstark anfeuern. Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans, aber dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel."
Zur Erklärung: Mit den "Bademänteln" meinte er das klassische arabische Gewand Thawb, das in Katar ebenso wie beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Oman von Männern getragen wird. Für diesen Satz wurde Wagner in sozialen Netzwerken harsch kritisiert.
Ein Twitter-Nutzer bezeichnete die Aussage als "unterste Schublade" und forderte vom 34-Jährigen eine öffentliche Entschuldigung, bei der er ein Thawb trägt. Ein anderer ordnete die Aussage als "sowas von daneben" ein.
Auch ein weiterer fordert das ZDF zum Handeln auf und schreibt: "Macht mal was, wenn ihr es ernst meint mit Toleranz."
Ein Kommentar nahm zudem nochmal Bezug auf die Forderungen nach Gleichberechtigung im Gastgeberland. "Gleichberechtigung in Katar erwarten, aber selbst rassistisch sein, das ist Deutschland", lautete der Kommentar.
Der Sender reagierte auf die Aussagen und kommentierte ebenfalls unter einem der Twitter-Beiträge eine Stellungnahme.
"Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen", hieß es dort vonseiten des Senders.