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25.09.2018, 07:3025.09.2018, 07:58
Könnte diese Innovation die Lösung für eines unserer größten Umweltprobleme sein? Der österreichische Energiekonzern OMV
hat ein Verfahren entwickelt, mit dem aus
Plastikabfällen Rohöl gewonnen werden kann.
- Dabei werden gebrauchte Plastikverpackungen und -folien aus dickwandigem Material – etwa Polyethylen oder Polypropylen – durch Hitze- und Druckeinwirkung zu synthetischem Rohöl umgewandelt.
- Die OMV nutzt dazu ihre eigene Raffinerie in Schwechat bei Wien.
Die OMV-Raffinerie in Schwechat bei Wien.Bild: MediaPortal OMV Solutions GmbH
So funktioniert das Verfahren:
Dabei werden gebrauchte Plastikverpackungen und -folien aus dickwandigem Material – etwa Polyethylen oder Polypropylen – durch Hitze- und Druckeinwirkung zu synthetischem Rohöl umgewandelt. Die OMV nutzt dazu ihre eigene Raffinerie in Schwechat bei Wien. Pro Stunde können mit diesem Prozess aus rund 100 Kilogramm Verpackungsmüll 100 Liter Rohöl gewonnen werden, erklärt OMV-Vorstandsmitglied Manfred Leitner.
Daraus stellt das Unternehmen dann in der Raffinerie Treibstoffe oder Grundstoffe für die Kunststoffindustrie her. Bei der Verarbeitung des synthetischen Öls entstehen 45 Prozent weniger Treibhausgase als bei gewöhnlichem Rohöl, sagte Leitner. Zudem lasse sich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern langfristig verringern.
Nach Einschätzung von Hans Leibold, Experte für
Brennstoffaufbereitung und Gasbehandlung am Karlsruher Institut für
Technologie, kann das sogenannte ReOil-Verfahren einen guten Beitrag
zur Verwendung von Kunststoffabfällen leisten:
Leibold sagt:
"Es ist auf jeden Fall CO2-sparender, Altkunststoffe in der Raffinerie stofflich zu recyceln, als diese zu verbrennen"
Aus diesen Plastik-Abfällen soll wieder Rohöl werden.Bild: MediaPortal OMV Solutions GmbH
Zudem werde es in Europa immer wichtiger, Plastikabfälle
umweltschonend zu recyceln, schon allein weil China seit Anfang des
Jahres keine Kunststoffabfälle aus Europa mehr annimmt. Bislang war
das Land größter Importeur von europäischem Plastikmüll. Leibold gibt
aber zu bedenken, dass der wirtschaftliche Nutzen des Verfahrens zum
jetzigen Zeitpunkt noch unklar sei.
Ein weiteres Problem sei, dass
etwa Baukunststoffe, die einen erheblichen Anteil der Plastikabfälle
darstellten, im Gegensatz zu Verpackungsfolien im ReOil-Verfahren
nicht verwendet werden können.
(pb/dpa)