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Royals: Nach Thronbesteigung von Charles – das passiert jetzt mit der Monarchie

LONDON - MAY 18: Queen Elizabeth II presents Prince Charles, Prince of Wales with the Royal Horticultural Society's Victoria Medal of Honour during a visit to the Chelsea Flower Show on May 18, 2 ...
Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ist Charles automatisch König geworden.Bild: Getty Images Europe / WPA Pool
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Nach Thronbesteigung von Charles: So könnte sich die Monarchie jetzt verändern

09.09.2022, 18:08
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Um 19.30 Uhr deutscher Zeit wurde bekannt, dass die Queen mit 96 Jahren tot ist. Drei Stunden zuvor soll sie verstorben sein. An ihrem Sterbebett seien ihre Kinder Charles und Anne gewesen, hieß es in mehreren Medienberichten. Die ganze Welt trauert um die Frau, die ihr Leben im Namen der Krone führte. Vor dem Buckingham-Palast in London, an Schloss Windsor und an Schloss Balmoral in Schottland legten die Fans ihre Blumen ab.

Der älteste Sohn der Queen, der seit dem 6. Februar 1952 Thronfolger ist, hatte somit viel Zeit, sich mit seiner jetzigen Rolle zu beschäftigen. Seine Mutter wurde mit 27 Jahren gekrönt und feierte im Juni 2022 ihr 70. Thronjubiläum. Mit rührenden Worten nahm Charles von seiner Mutter Abschied. In einer offiziellen Erklärung hieß es: "Der Tod meiner geliebten Mutter, Ihrer Majestät der Königin, ist für mich und alle Mitglieder meiner Familie ein Moment größter Trauer."

Und weiter: "Wir trauern zutiefst über das Ableben einer geschätzten Herrscherin und einer viel geliebten Mutter. Ich weiß, dass ihr Verlust im ganzen Land, in den Reichen und im Commonwealth sowie bei zahllosen Menschen auf der ganzen Welt tief empfunden wird. Während dieser Zeit der Trauer und des Wandels werden meine Familie und ich durch unser Wissen um den Respekt und die tiefe Zuneigung, die für die Königin so weit verbreitet war, getröstet und gestärkt." Nun ist der Weg frei für Charles, Erneuerungen an der Monarchie vorzunehmen.

Was König Charles III. besonders wichtig ist

Dass jetzt die Ära von Charles als König anbricht, war unmittelbar nach dem Tod der Queen zu spüren. Seine Erklärung zum Tod seiner Mutter unterzeichnete er nämlich bereits mit dem Titel "Seine Majestät der König". Der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. ist somit nun König Charles III., im 17. Jahrhundert gab es übrigens zuletzt einen König, der Charles hieß.

Nun stellt sich die Frage, welche Modernisierungen Charles als König vorantreiben wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur angab, beschrieb Sally Bedell Smith Charles in ihrer Biografie als "hoffnungslos dünnhäutig" und intolerant gegenüber anderen Meinungen, im Gegensatz dazu wurde aber sein Freigeist mit großem Sinn für Ästhetik hervorgehoben. Bereits zu Lebzeiten der Queen wurde bekannt, dass Charles eine Reduzierung der arbeitenden Königsmitglieder anstrebt.

Royal-Experte Nigel Cawthrone sagte dazu bereits im Jahr 2020 gegenüber dem britischen "Express": "Charles' Vorstellung der Monarchie, die auch von Prinz William und zunehmend von Queen Elizabeth unterstützt wird, ist eine, die zum 21. Jahrhundert passt." Damit würde das Augenmerk folglich auf dem inneren Zirkel der royalen Familie liegen. Darüber hinaus betonte der Autor, dass die von Charles vorgesehene verkleinerte Monarchie besonders jenen Mitgliedern der Royals zugute kommen würde, die im Haus Windsor geboren wurden, aber kein Leben im Rampenlicht führen wollen.

Im Rahmen des 70. Thronjubiläums der Queen sprach watson mit dem renommierten Adelsexperten Jürgen Worlitz. Im Juni erklärte er, wie er mit Blick auf das Ableben der Queen die Zukunft der Monarchie sieht. Er meinte dazu: "Die Gesellschaft befindet sich immer wieder in einem Generationswechsel. Auch in Großbritannien ist ein Generationswechsel irgendwann dringend erforderlich. Da ist Charles' Alter grenzwertig. Er ist aber glaubwürdig, weil er sich sehr früh für Probleme, die erst heute richtig aktuell sind, eingesetzt hat."

Dies würde den Umweltschutz betreffen und auch bei dem biologischen Gärtnern sei Charles ein Vorreiter gewesen. "Das ist natürlich etwas, was ihm heute zugutekommt, weil man sieht, wie er das vielleicht angehen wird, wenn er mal auf dem Thron sitzen sollte", betonte er. Mit Blick auf die Erneuerungen innerhalb der Monarchie gab Worlitz außerdem an:

"Er wird das sehr behutsam angehen, weil er sicherlich keinen Bruch will oder gar einen Bruch forcieren möchte. Wenn William auf den Thron kommt, dann steht er vor einem großen Problem, dass viele von ihm eine totale Modernisierung fordern. Da stellt sich die Frage, wie modern eine Monarchie sein darf, um nicht bürgerlich zu werden, denn wenn sie bürgerlich wird, schafft sie sich ab."

Warum Charles als "Übergangskönig" gesehen wird

RTL-Royal-Experte Michael Begasse erklärte jetzt dem Sender, warum Charles die Queen nicht ersetzen könne: "Der große Vorteil für Charles für die Zukunft ist, dass er die beste Lehrmeisterin der Welt hatte. Der Nachteil ist aber, dass er die beste Lehrmeisterin der Welt hatte. Weil diese Queen, diese Lichtgestalt zu übertrumpfen, das wird ihm nicht gelingen." Demnach bezeichnete er Charles nur als einen "Übergangs-König".

Dies sehe er aber als "perfekt" an, "weil er noch in der Tradition seiner verstorbenen Mutter steht, aber er hat mit William, dem nächsten König, einen Sohn, den er auch entsprechend geformt hat", erklärte er und fügte hinzu: "Mit William geht die Monarchie in Großbritannien definitiv in die Zukunft, nicht mit Charles."

In jedem Fall sei sich Begasse aber sicher, dass der 73-Jährige seine neue Rolle genauso ernst nehmen werde wie seine Mutter. Der Adelsexperte zeigte sich überzeugt davon, dass sich mit ihm als König nicht viel im britischen Königshaus ändern werde. Der Grund: "Charles ist definitiv ein König, der bewahren wird. Er wird das bewahren, was seine Mutter in dieser langen Amtszeit aufgebaut und geschaffen hat. Charles ist nicht der Modernisierer, er ist der Bewahrer. Aber er wird neue Akzente setzen."

Laut Begasse sei Charles jetzt kein alter verbissener Mann, der sagt, ich muss das jetzt machen, nein, er möchte das machen. "Er möchte das als Vermächtnis seiner Mutter machen, weil er ein Leben lang auch von ihr auf diese Rolle vorbereitet worden ist. Aber er möchte das auch machen, um in die Geschichtsbücher einzugehen – und zwar als König."

Dies begründete Begasse vor allem mit Charles' Fokus auf den Klimaschutz, welcher ihm sehr am Herzen liege. Dies werde er nun als Monarch verstärkt vorantreiben.

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