3 Stunden, 140 Millionen Dollar und viel Spott: Gewaltiger Kriegsfilm heute im TV
Es ist zweifellos einer der spektakulärsten Kriegsfilme der frühen 2000er, und zugleich einer der umstrittensten: "Pearl Harbor" von Action-Spezialist Michael Bay. Mit großem Aufwand inszeniert, verbindet das Drama eine Dreiecksbeziehung mit einem der prägendsten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs – dem Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.
Entweder man liebt oder man hasst den Film, dazwischen gibt es nicht viel. Heute läuft er im TV.
"Pearl Harbor": Darum geht es
Die Geschichte dreht sich um die lebenslange Freundschaft zweier US-Piloten, Rafe McCawley (Ben Affleck) und Danny Walker (Josh Hartnett), die gemeinsam zur US-Armee gehen und sich während des Zweiten Weltkriegs bewähren müssen.
Rafe verliebt sich in die Krankenschwester Evelyn Johnson (Kate Beckinsale), wird jedoch freiwillig zum Kampfeinsatz nach Europa versetzt. Dort gilt er bald als vermisst.
Zurück in den USA entwickelt sich eine vorsichtige Romanze zwischen Danny und Evelyn, bis Rafe überraschend zurückkehrt.
Die emotionalen Spannungen zwischen den drei Hauptfiguren spitzen sich zu, während sich parallel ein dramatischer weltpolitischer Konflikt anbahnt: der bevorstehende Angriff Japans auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor.
"Pearl Harbor" bei Anti-Oscars nominiert
Produktionstechnisch fährt "Pearl Harbor" mit einem Budget von geschätzt 140 Millionen US-Dollar alles auf, was Hollywood zu bieten hat: opulente Sets, aufwändige Luftkämpfe, spektakuläre Explosionen. Und das bei einer Laufzeit von rund drei Stunden.
Besonders die Darstellung des historischen Angriffs auf Hawaii gilt bis heute als Maßstab im Actionkino. Doch trotz der imposanten Bilder konnte der Film inhaltlich kaum überzeugen.
Die sehr dick aufgetragene Liebesgeschichte wirkte auf viele kitschig und flach, die Dialoge wurden als klischeehaft oder gar geschmacklos empfunden – insbesondere vor dem Hintergrund der dramatischen wahren Begebenheit.
Zwar wurde der Film 2002 für vier Oscars in technischen Kategorien nominiert – darunter für den besten Ton und die besten visuellen Effekte – doch bei der Goldenen Himbeere hagelte es gleich sechs Nominierungen, unter anderem für den Schlechtesten Film.
Wer eine historische Aufarbeitung erwartet, wird bei "Pearl Harbor" enttäuscht. Wer sich jedoch auf Michael Bays typische Mischung aus Pathos, Hochglanzbildern und Blockbuster-Emotionen einlässt, bekommt ein beeindruckendes Spektakel.
RTL Zwei zeigt "Pearl Harbor" am 21. September 2025 zur Primetime um 20.15 Uhr. Im Stream gibt es den Blockbuster bei Disney+, wo er im Abo enthalten ist. Andere Anbieter (darunter Amazon) führen ihn als Kauf- und Leihtitel.