Die Netflix-Serie "Wednesday" ist ein absoluter Hit. Sie steht auf Platz eins der Charts des Streaming-Dienst. Doch nun gibt es bittere Kritik an der Serie – und an ihrem Regisseur.
Kein Geringerer als Tim Burton hat bei vier Folgen der ersten Staffel Regie geführt. Seit das bekannt geworden war, hatten die Fans gespannt auf die Serie gewartet, in der Wednesday Adams versucht, an einer Schule eine Mordserie aufzuklären.
Doch vor allem auf Twitter werden inzwischen immer mehr Stimmen laut, die die Serie offen kritisieren. Der Grund: Viele Zuschauer:innen haben das Gefühl, dass schwarze Menschen in "Wednesday" als böse dargestellt werden. Einige halten das für rassistisch. "Ich habe mich darüber gewundert, warum jede schwarze Person in 'Wednesday' wie ein Arschloch rüberkommt und festgestellt, dass Tim Burton bei der Show wirklich selbst Regie geführt hat", schreibt etwa ein User auf Twitter.
Und ein anderer ergänzt: "Ich habe mir diese 'Wednesday'-Serie angesehen und mich gewundert, warum die einzige schwarze Person der Antagonist ist, bis ich die Credits sehe. Regie: Tim Burton – ja, natürlich ist es so, oder?"
Als Indiz dafür werten manche seine Aussagen in einem Interview mit "Bustle" von 2016. Darin hatte der Regisseur auf die Frage, warum in seinem Film "Die Insel der besonderen Kinder" ein Großteil des Casts weiß sei gesagt:
Burtons Aussagen über "politische Korrektheit" werden nun auch auf Twitter wieder zitiert (und teils aus dem Zusammenhang gerissen), wenn es darum geht, ihm Rassismus vorzuwerfen. Und für viele User zeigt sich das eben auch in "Wednesday". "Man weiß, dass Tim Burton bei 'Wednesday' involviert war, nicht nur, weil das ganze Ding eine gekünstelte, chaotische Allegorie auf Rassismus ist, sondern auch, weil es so wenig Selbstreflexion hat, dass darin eine weiße Frau einem schwarzen Mann erzählt: 'Männer wie du wissen nicht wie es ist, wenn einem nicht geglaubt wird'", findet ein Nutzer.
Ein anderer unterstellt Burton sarkastisch, dass er vielleicht nicht einmal einen schwarzen Antagonisten in "Wednesday" haben wollte. "Tim Burton wacht nachts vermutlich schweißgebadet auf, weil er POC in 'Wednesday' haben musste, wenn auch nur als Feinde. Es gibt absolut keine Möglichkeit, dass er das erlaubt hat."
Den Erfolg von "Wednesday" hat die Kritik an ihrem Regisseur nicht beeinflusst. Auf Twitter melden sich neben den kritischen Stimmen auch weiterhin zahlreiche begeisterte User:innen zu Wort, die Tanzszene von Wednesday geht auf Tiktok viral, wird dort tausendfach nachgestellt.
Tim Burton hat sich zu der Kritik bisher nicht geäußert. Auf eine Anfrage der "New York Post" reagiert Mike Simpson, ein Mitarbeiter von Burtons Agentur, mit den Worten: "Ich werde keine so dumme Anfrage für einen Kommentar an Tim weiterleiten."