Es hätte so schön werden können – aber offenbar sollen Fans des Serien-Antihelden Dexter Morgan einfach kein befriedigendes Ende bekommen. Von 2006 bis 2013 erschienen insgesamt acht Staffeln von "Dexter", die etliche Zuschauer begeistern konnten. Es geht in dem Format um den titelgebenden psychopathischen Serienmörder Dexter, der seinen Drang zu morden einfach nicht unterdrücken kann, sich jedoch nie an Unschuldigen vergreift, sondern stattdessen Selbstjustiz übt.
Im Oktober 2020 wurde schließlich bekannt, dass es eine zehn Folgen umfassende Fortsetzung unter dem Namen "Dexter: New Blood" geben wird. Auf Sky erschienen die Episoden nun nach und nach bis zur letzten Folge. Das Publikum wurde damit allerdings abermals enttäuscht: Weder der erste Serienabschluss stellte aus Sicht der Fans ein gelungenes Ende dar, noch die neue letzte Folge. Im Netz entfesselt sich deswegen ein Shitstorm. Vorsicht, es folgen Spoiler!
Die Enttäuschung der Fans war schon 2013 immens. Nach einhelliger Meinung des Publikums fand die achte und seinerzeit letzte Staffel kein gutes Ende: Dexter endete darin als Holzfäller in den Weiten Kanadas, nachdem er zuvor jahrelang in Miami Menschen getötet hatte, die es seiner Ansicht nach verdient hätten.
Das neue "Dexter"-Ende sollte also auch ein Stück weit eine Wiedergutmachung sein, zumindest warteten die Zuschauer gespannt, ob sich die Serienschöpfer dieses Mal etwas mehr ins Zeug gelegt und kreativer gearbeitet haben. Die ersten neun der insgesamt zehn Episoden wussten auch zunächst zu begeistern: Laut IMDB ernteten sie in Schnitt neun von zehn Sternen.
Doch dann die Enttäuschung, das Finale sackte auf magere 4,4 Sterne ab. Und wieso? Das Ende in "Dexter: New Blood" war laut der Fans ein erneuter Reinfall auf ganzer Linie. Es besteht nämlich darin, dass Dexter von seinem eigenen Sohn Harrison erschossen wird. Damit dürfte das Ende des mordenden Hauptcharakters, der von Michael C. Hall verkörpert wird, wohl endgültig besiegelt sein.
Auf Twitter sammeln sich dazu nun entrüstete Kommentare: "Also die neue Staffel 'Dexter' ist einfach ein weiterer Haufen Scheiße und alles andere als eine Wiedergutmachung für die verkackte letzte Staffel", schimpft ein Fan, weitere sind gleicher Meinung: "Was für ein beschissenes Finale bei 'Dexter: New Blood'!"
Der Serienmacher und Produzent Clyde Phillips, der nach der vierten "Dexter"-Staffel ausgestiegen war, stellte noch einmal im Interview mit dem Branchenmagazin "Deadline" heraus, dass Dexter tatsächlich tot sei. Dennoch gebe es eine Möglichkeit auf eine Fortsetzung, bei der er sofort wieder an Bord wäre: "Ich habe zwar momentan gleich mehrere Dinge am Laufen, aber für das würde ich alles stehen und liegen lassen und innerhalb von einer Sekunde 'Ja' sagen", erklärte Phillips euphorisch.
Für ihn stünde auch schon fest, wer in Dexters blutige Fußstapfen treten würde: Sein Sohn Harrison, der ihn getötet hat. Er sei der Meinung des Produzenten nach eine komplizierte Figur, die im Finale zeige, dass sie ebenso wie Dexter imstande ist, zu töten. Gleichzeitig hätte Harrison einen positiveren Ansatz der Selbstjustiz zu bieten, indem er darüber nachdenkt, wie viele Menschen er retten könnte, wenn er einen Bösewicht tötet, erklärte Phillips im Interview mit "Entertainment Weekly".
Und auch zum kontroversen Ende hatte Phillips eine Meinung. Dass ausgerechnet sein Sohn Dexter tötet, sei die einzig sinnvolle Handlung gewesen: "Es gibt wirklich niemand anderen. Es wäre unbefriedigend gewesen, wenn irgendjemand anderes Dexter getötet hätte."
Ob die Fans mit einer zehnten Staffel oder sogar einem Spin-off rechnen können, bleibt derzeit noch ungewiss. Zumindest gebe es dann endlich die Möglichkeit, einen Abschluss zu finden, der für alle Seiten befriedigend ist.
(cfl)