Seit Jahren ist Disney dabei, seine alten Zeichentrick-Klassiker als Realverfilmungen neu aufzulegen. Nach unter anderem "Der König der Löwen", "Die Schöne und das Biest" und "Mulan" ist nun "Arielle, die Meerjungfrau" an der Reihe. Das Remake mit Halle Bailey in der Hauptrolle läuft seit dem 25. Mai in den deutschen Kinos.
Wie bei allen Neuverfilmungen wird in sozialen Netzwerken auch diesmal über Sinn und Zweck der Produktion heftig diskutiert. Die Kritik, die immer wieder aufflammt: Statt neue, kreative Geschichten zu präsentieren, ruht sich Disney auf alten Hits aus. Speziell bei "Arielle, die Meerjungfrau" fällt außerdem auf, dass einer der bekanntesten Momente des Originals nicht im Remake zu finden ist.
In einer ausgiebigen Szene des Zeichentrickfilms "Arielle" wird die Krabbe Sebastian Zeuge, wie der Koch Louis tote Fische zerhackt und sie servierfertig macht. Dabei hat er seine helle Freude, singt sogar ein Lied.
Für Sebastian (und sicherlich auch viele junge Fans) allerdings ist das ein überaus verstörender Moment, schließlich zählt er einen Fisch zu seinen besten Freunden. Für ihn geht es einfach nur darum, sich zu verstecken und nicht selbst auf einem Teller zu landen.
Insgesamt orientiert sich der neue "Arielle"-Film zwar stark an der Zeichentrick-Version, ausgerechnet diese Szene wurde allerdings gestrichen – und das nicht etwa, weil sie im Nachhinein als zu hart für einen Familienfilm erachtet wurde.
Der Regisseur Rob Marshall erklärt gegenüber "Indie Wire", warum er beim neuen "Arielle"-Film auf die Koch-Szene verzichtet hat. Dabei betont er mit Blick auf das Arrangement der Sequenz die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Zeichentrick und Live-Action:
Dazu ergänzt er: "Es fühlte sich an wie Cartoons am Samstagmorgen. So etwas kann man in der Animation wirklich machen, aber in einem anderen Genre würde es einfach nicht funktionieren. Es wäre so albern." Hinzukommt: Der Moment passte nicht in Marshalls Gesamtversion der Geschichte, da er vielmehr von dieser ablenke. "Es ist ein schönes Lied, aber es gehört einfach nicht in einen Realfilm", stellt er abschließend zu "Les poissons" fest.