TV-Arzt Johannes Wimmer verlor im November seine Tochter Maximilia, die einen Hirntumor hatte. Jetzt bekam die Familie einen Brief der Bundesregierung, der an Maximilia adressiert war. Er enthielt einen "Berechtigungsschein 1", also Gutscheine für FFP2-Masken. Diese könnten in der Apotheke mit einer Eigenbeteiligung von zwei Euro abgeholt werden.
Wimmer ist unter anderem durch den Youtube Channel "NDR Gesund mit Dr. Wimmer" und die NDR-Sendung "Dr. Wimmers Medizin-Quiz" bekannt. Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte er, der Brief habe ihn "fassungslos" gemacht. Mit dem Wunsch "Bleiben Sie gesund. Ihre Bundesregierung" soll der Brief enden. "Meine Frau und ich haben uns fassungslos angeschaut."
Maximilia wäre aufgrund ihrer Behinderung berechtigt für FFP2-Masken gewesen, erläutert Wimmer den Hintergrund des Schreibens und kritisiert die Behörden: "Abgesehen davon, dass ich nicht verstehen kann, wie beim derzeit wichtigsten Thema in Deutschland so schlampig mit den Daten umgegangen wird, war es auch ein Stich in unser Herz", sagt Wimmer. Der Brief wurde über zwei Monate nach dem Tod seiner Tochter abgeschickt.
Wenn es um das Thema Geld ginge, seien die Behörden hingegen sehr schnell, kritisierte Wimmer weiter. "Schon zwei Wochen nach Maximilias Tod kam der erste Brief, dass Leistungen wie Kindergeld gestrichen seien", berichtet er. Zudem sei auch die Elternzeit seiner Frau beendet worden. Nachvollziehen kann Wimmer das zwar, gleichzeitig wünsche er sich für Familien aber mehr Mitgefühl.
Viele Menschen hatten unter anderem über Instagram den Weg von Wimmer und seiner Tochter verfolgt. Sie war mit nur neun Monaten gestorben. Wimmer sprach öffentlich darüber und wollte so für das Thema sensibilisieren.
(pas)