Nach wie vor herrscht Aufregung rund um die Sendung "Germany's next Topmodel", nachdem mehrere ehemalige Kandidatinnen schwere Vorwürfen gegen die Sendung erhoben hatten. Ursprünglich wollte der Sender ProSieben gemeinsam mit Heidi Klum auf die Kritik eingehen, doch der Beitrag wurde nicht ausgestrahlt. Auch der ehemalige Juror Peyman Amin äußerte sich in diesem Beitrag kritisch zu der Show, weshalb er sich jetzt von "Rooz World" interviewen ließ.
Amin berichtet, wie er bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." offene Fragen zu der aktuellen Staffel und zu den Kandidatinnen beantwortet habe:
In dem Interview habe er gesagt, dass er "überhaupt kein Potenzial mehr" bei den Kandidatinnen sehe. Zuvor habe er sich noch mit dem Chefredakteur unterhalten und gesagt, er wolle ihre und seine Zeit nicht vergeuden. Dieser soll aber beteuert haben, dass der Sender wolle, dass das Thema kontrovers besprochen werde, "selbst Heidi hätte das gewünscht".
Peyman Amin war von 2006 bis 2009 und somit die ersten vier Staffeln Juror bei "GNTM". In seiner Zeit gab es "die Problematik auch schon, aber nicht in dieser Form", berichtet er. "Diese Zurschaustellung und dieses sich lustig machen über die Models und dass man die Kandidatinnen so sehr unter Druck setzt. Dass der freie Wille da überhaupt keine Rolle mehr spielt", sei damals nicht so stark ausgeprägt gewesen.
Die Schuld daran sieht der Modelagent allerdings auch bei den Kandidatinnen, die wohl immer weniger Modelpotenzial mitbringen würden:
Außerdem würden die Zuschauer Drama sehen wollen und "wie die Mädels sich bekriegen". Bezüglich der Nacktshootings habe er aber "immer mit dem Kopf geschüttelt". Er betont, dass die Sendung in puncto Umstyling oder Unterwäsche-Shootings nicht der Realität entspricht. Für Models mit Potenzial sei "GNTM" nur "vergeudete Zeit".
Dass Peyman Amin nicht bestens auf die Sendung zu sprechen ist, wird auch verständlich, als er davon erzählt, wie es zum Ende seiner Juroren-Zeit bei "GNTM" kam:
Besonders verwundert habe ihn, dass er nie eine Begründung für diese Entscheidung erhalten habe. Außerdem habe sie es ihm "vor allem auch nicht persönlich mitgeteilt, sondern über den Sender". Bis dato hatte er zwölf Jahre gemeinsam mit Heidi Klum gearbeitet, vor "GNTM" war er bereits acht Jahre ihr Manager und Agent gewesen. Im Nachhinein ist er sich sicher, weshalb er die Show verlassen musste: "Sie wollte 'Ja-Sager' um sich herum haben".
Was die Zukunft von "GNTM" betrifft, vermutet Peyman Amin, dass diese erstmal kein Ende nimmt. Dennoch sei er froh, dass er kein Teil mehr von ihr ist: "Keiner möchte auf der Titanic sein, wenn sie untergeht. Das ist aber komischerweise eine Titanic, die jetzt nicht untergehen wird, es ist eine Titanic mit einer Kapitänin Heidi Klum, die es irgendwie immer schafft, weiterzufahren ohne unterzugehen. Aber das Ganze nimmt natürlich immer mehr Schaden auf". Heidi Klum sei eine "Knalltüte", die es in Deutschland nur einmalig gäbe. Solange sie niemand ersetzen könne, würde sie die Show erfolgreich fortführen.
(crl)