Shirin Davids Muttersprache ist litauisch. Die ersten Jahre ihres Lebens soll sie bei der Familie ihrer Mutter in Litauen verbracht haben. Bis heute besucht sie regelmäßig mit ihrer Schwester ihre Oma in Kaunas. Was die wenigsten wissen: Shirin ist die Tochter eines iranischen Vaters und hat persische Wurzeln.
Dass sie und ihr Papa stets ein schwieriges Verhältnis zueinander pflegten, ist mittlerweile bekannt. Dennoch versucht die Hamburgerin mehr über ihren Hintergrund zu erfahren und an persischen Feierlichkeiten teilzunehmen. So feierte die 26-Jährige am Sonntag "Nouruz" - das Neujahrs- und Frühlingsfest.
Nouruz (auch Nowrouz oder Nowruz geschrieben) ist das Neujahrsfest, welches vor allem im persischen, afghanischen und kurdischen Kulturraum gefeiert wird. Wörtlich übersetzt heißt Nouruz "neuer Tag"
Mit dem Tag des astronomisch berechneten Eintritts der Sonne in das Tierkreiszeichen des Widders, feiert man den Frühlingsbeginn. Der Kerntag der etwa zweiwöchigen Feierlichkeiten fällt auf den Beginn der Tagundnachtgleiche, also entweder auf den 20. oder den 21. März.
Menschen auf der gesamten Welt wünschen sich "Eyde shoma mobarak!", "Nourouz Mubarak" oder "Sale no Mobarak"
Shirin David tat es ihnen gleich und wünschte ihren Followern bei Instagram ein gesegnetes Neujahrsfest.
"Auch wenn ich leider nie genügend über meine andere Hälfte und die persische Kultur von meinem Vater beigebracht bekommen habe; will ich an Traditionen teilhaben die mir meine Freunde beibringen und ans Herz legen", schrieb Shirin in einem mittlerweile gelöschten Post von 2019.
Auch in diesem Jahr verbrachte sie den Tag - wie schon in den Jahren zuvor - mit ihrem Manager Taban Jafari.
Dass Shirin ohne Vaterfigur aufgewachsen ist, thematisierte sie in ihrer vierten Singleauskopplung "Fliegst du mit" ihres Debütalbums "Supersize". In der emotionalen Ballade verarbeitete sie nicht nur die komplizierte Beziehung zu ihrem Vater sondern wolle "anderen jungen Mädchen, die ohne eine väterliche Figur aufgewachsen sind, ein Gefühl von Zugehörigkeit aber auch Hoffnung zu vermitteln". So wurde die Musikerin in einem Presse-Text ihrer Plattenfirma Universal Music zitiert.
Der Prozess des Schreibens sei für sie nicht einfach gewesen, verriet sie damals in einer Folge von Palina Rojinskis Spotify-Podcast "Podkinski".
Als sie sich dann schließlich mit einem ihrer Writer Chima Ede hingesetzt habe, habe die Session einer "Therapie-Stunde" geglichen. "Wir saßen wirklich so wie du und ich gerade gegenüber, vier Stunden lang in einem Raum. Und ich hab einfach vier Stunden lang durchgeheult. Und ihm vier Stunden erzählt, was mir auf dem Herz liegt. Diese ganze Geschichte."
Diese Geschichte erzählte schließlich der Song. Mittlerweile könne sie ihn gut hören. Doch während des Aufnehmens, seien ihr oft die Tränen gekommen. Sie "würde lügen" wenn sie sagen würde "ich hab’s jetzt verarbeitet irgendwie", erzählte sie im Podcast. "Ja, ich kenn meinen Papa.", stellte Shirin klar. "Wir haben auch ab und zu Kontakt, aber wenn einfach jemand für dich nicht da ist und du nicht weißt, warum, ist es halt… Das ist der Song."
Im vergangenen Jahr ist ihr Vater verstorben. Ob sich die Beziehung der beiden in den letzten Monate vor seinem Ableben verbesserte ist unklar. Auf Instagram schrieb die Ex-Youtuberin zum Ende des Jahres 2021: "Ich kann bis jetzt nicht damit umgehen und hatte nicht einmal die Zeit, ihn richtig zu betrauern. Wir haben eine Feier für ihn gehalten und uns von ihm verabschiedet – das war das Härteste, was ich in den letzten Jahren gefühlt habe."
(abd)