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Amazon Prime: Deutscher GoT-Star sagt, warum Deutsche immer mysteriöse Ausländer spielen

Tom Wlaschiha beim Pressetermin zur Austellung Game of Thrones - The Touring Exhibition in der Centro Promenade. Oberhausen, 26.11.2018 *** Tom Wlaschiha at the press event for the exhibition Game of  ...
Tom Wlaschiha (hier in der "GoT"-Ausstellung) will als Ex-BND-Agent Max Schenkel jetzt Jack Ryan zur Strecke bringen.Bild: imago stock&people
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Amazon Prime: Deutscher "Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha soll Jack Ryan töten

Tom Wlaschiha ist einer der wenigen deutschen Schauspieler, die es auch in Hollywood geschafft haben. Nach "Game of Thrones" ist der Sachse jetzt in der zweiten Staffel "Jack Ryan" auf Amazon Prime zu sehen. Watson sprach mit ihm über Klischee-Deutsche, richtig gute Serien und das "GoT"-Ende.
11.11.2019, 07:23
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watson: Tom, du spielst in "Tom Clancy’s Jack Ryan" Max Schenkel, einen "mysteriösen Ausländer", wie es in der offiziellen Serien-Ankündigung heißt. Warum sind wir Deutschen denn immer gleich mysteriös?
Tom Wlaschiha: Ich würde diese Bezeichnung eher als etwas Positives ansehen. Dass ich "mysteriös" sein darf, ist doch gerade das Spannende an der Rolle. Wenn ich als "langweiliger Deutscher" angekündigt worden wäre, wäre ich sehr enttäuscht gewesen (lacht). Generell finde ich als Schauspieler die vielschichtigen Charaktere spannend, die man nicht sofort durchschaut. Ich denke, das geht vielen Kollegen so.

Max wirkt skrupellos und entschlossen. Was treibt ihn an?
So schlimm, wie das jetzt klingt: Meinen Charakter treibt in dieser Staffel definitiv das Finanzielle an (lacht). Ich hätte gerne etwas Netteres gesagt, aber das ist ganz klar sein Motiv. Dazu muss man ein bisschen was zu seiner Backstory wissen, er war früher einmal BND-Agent und hat dann irgendwann beschlossen, auf eigene Rechnung zu arbeiten – wie das im Leben eines Agenten plötzlich mal so gehen kann. Es gibt auch noch eine sehr interessante Hintergrundgeschichte mit Harriet, der Figur von Noomi Rapace, aber da kann ich nicht zu viel vorwegnehmen. Seine Hauptaufgabe in der Staffel: Jack Ryan zur Strecke bringen. Ich fürchte, das könnte schwierig werden.

Seht hier den Trailer zur 2. "Jack Ryan"-Staffel

"Jack Ryan"-Darsteller John Krasinski ist gerade einer der gefragtesten Männer Hollywoods. Wie hast du ihn am Set erlebt?
Er ist echt ein sehr netter Typ und ich fand es toll, mit ihm zu arbeiten. Es hat vor allem großen Spaß gemacht, ihn als Max zu verfolgen und durch die Stadt zu jagen – oder mich von ihm jagen zu lassen. Ich glaube leider, dass John generell gewonnen hat. Er ist ein bisschen fitter.

Gab es kein extra Fitness-Training als Vorbereitung auf die Ex-BND-Agenten-Rolle?
Tja, das hätte ich wohl machen sollen! Ich dachte aber, 100 Meter sprinten könnte ich jederzeit problemlos, ohne aus der Puste zu kommen. Theoretisch könnte ich es vielleicht auch – nicht aber bei diesem Dreh.

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Warum das?
Wir haben in der Altstadt von Bogotá gedreht, es war extrem heiß. Und sie liegt auf 3000 Metern Höhe, die Luft ist also entsprechend dünn. Und wenn man da 20 Takes von einer Verfolgungsszene drehen muss und immer und immer wieder rennt, kommt man eben doch außer Atem. Das hatte ich nicht bedacht.

Hattest du dich vor deiner Rolle mit der Kult-Figur "Jack Ryan" auseinandergesetzt?
Jein. "Jack Ryan" war mir natürlich ein Begriff, ich hatte die Filme allerdings nicht gesehen, aber ich kannte die erste Staffel der Amazon-Prime-Serie. Und die fand ich wirklich sehr gut.​

"'Jack Ryan' ist für mich ein Stück weit der bessere Bond."

Was macht für dich den Erfolg der Serie aus?
Ich finde sie toll, weil Action in erster Linie auch gute Unterhaltung für den Zuschauer bedeutet und das bekommt er hier geboten. Es ist ein guter Genremix aus Action, einer packenden Story und Comic Relief. "Jack Ryan" ist für mich ein Stück weit der bessere Bond. Die Locations sind vergleichbar sexy, aber auch die Antagonisten sind sehr differenziert gezeichnet und haben eine menschliche Dimension. Und obwohl die Serie natürlich fiktional ist, bekommt sie doch auch einige Impulse aus der aktuellen politischen Lage in der Welt.

"Jack Ryan" wurde bereits um eine dritte Staffel verlängert, obwohl die zweite noch gar nicht angelaufen ist. Kommt Max Schenkel zurück?
Das ist eine gute Frage – auf die ich keine Antwort geben kann (lacht).

Du warst im TV bereits als Ermittler zu sehen, aktuell gibst du wieder den Antagonisten – wie auch in "Game of Thrones". Reizt dich das Böse mehr als das Gute?
Das Gute und das Böse sind sehr vereinfachende Kategorien. Spannend wird es, wenn da eine menschliche Dimension dazukommt. Und wenn eine vermeintlich nur böse Figur mit all ihren Abgründen und Facetten so nachvollziehbar geschrieben ist und mir beim Lesen Angst macht, dann finde ich das sehr ansprechend. Das spiele ich gerne und das schaue ich mir genau so gerne an. Reine Fantasy, die wirklich over the top ist und nicht in die Charaktertiefe geht, finde ich vorhersehbar und langweilig.

Was braucht eine gute Serie generell?
Es geht immer um Geschichten. Deswegen würde ich sagen: Das Drehbuch muss gut sein, der Rest ist die Kür. Und eine Frage des Budgets.

"Es war gut, 'Game of Thrones' auf dem Höhepunkt zu beenden".

Du kennst sowohl deutsche als auch internationale Serien-Produktionen. Wie steht es um unseren Output im internationalen Vergleich?
Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, ordentlich aufzuholen. Serien wie "Babylon Berlin" oder "Das Boot" haben mit Maßstäbe gesetzt und müssen sich im internationalen Vergleich nicht verstecken.

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Tom Wlaschiha auf dem Eisernen Thron.Bild: www.imago-images.de

Gerade war auch in Deutschland das "Game of Thrones"-Finale zu sehen. Was sind deine Gedanken zur letzten Staffel?
Diese Rolle war für mich ein absolutes Geschenk und es war toll, dabei sein zu dürfen. Ich persönlich fand das Ende absolut okay. Es war gut, die Serie jetzt auf ihrem Höhepunkt zu beenden und sie nicht noch ewig in die Länge zu ziehen, bis das Zuschauerinteresse eventuell nachlässt. Jede neue Staffel war immer noch ein bisschen spektakulärer als die vorherige, was das Filmische angeht. Ich denke da an die Bluthochzeit oder die Schlacht der Bastarde. Da hat "Game of Thrones" Maßstäbe gesetzt, die es erst einmal zu überbieten gilt.

Amazon Prime zeigt die zweite Staffel "Tom Clancy’s Jack Ryan" ab dem 1. November.

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