Im Halbfinale von "The Masked Singer" wurden am Dienstagabend gleich zwei Stars enttarnt: Moderator Thore Schölermann steckte im Monstronaut-Konstüm und unter dem Stier kam Schlagerlegende Guildo Horn zum Vorschein. Der Sänger brachte auch schon Wettbewerbserfahrung mit in die Show, schließlich belegte er beim Eurovision Song Contest 1998 den siebten Platz.
Im Interview mit watson verriet der 58-Jährige nun, welches TV-Format ihm noch sehr gefallen würde – und wie Deutschland nach seiner Einschätzung wieder beim ESC erfolgreich sein kann.
watson: Du bist kurz vor dem "The Masked Singer"-Finale ausgeschieden. Ärgert dich das sehr?
Guildo Horn: Das ist okay für mich. Ich hätte gestern allerdings gerne noch einen Song gesungen: "The Power of Love" von Frankie Goes to Hollywood hatte ich noch in der Pipeline. Ansonsten bin ich froh, im Halbfinale dabei gewesen zu sein. Das ist mehr, als ich anvisiert hatte. Wobei: Eigentlich bin ich einfach von Woche zu Woche da reingestolpert. Ich bin jedenfalls echt glücklich, Teil der Show gewesen zu sein und wünsche allen Kollegen und Kolleginnen, die im Finale sind, alles Gute. Das sind großartige Sänger und Sängerinnen und Performer, die ihre jeweilige Maske fantastisch darstellen.
Warst du selber denn auch schon vorher Fan der Sendung?
Ich habe die letzten beiden Staffeln gesehen. Irgendwann hatte es mich richtig gepackt. Auch als Zuschauer vor dem Fernseher wird man ja in eine außergewöhnliche Reise mit hineingezogen.
Einige Fans hatten dich ja schnell als Stier erkannt. Sind dir auch Personen aus deinem Bekanntenkreis oder deiner Familie auf die Schliche gekommen?
Die erste Nachricht kam gleich von meinem Schlagzeuger. Der hat bei der ersten Show sein TV-Gerät abfotografiert und mir das Bild dann geschickt. Dazu schrieb er: "Willst du mir etwas sagen?" Daraufhin habe ich mich einfach nicht mehr bei ihm gemeldet und den Kopf in den Sand gesteckt. Aber meine Band-Kollegen kennen mich und meine Bewegungen eben in- und auswendig. Auch meine Mutter hat später nachgehakt. Der habe ich geantwortet: "Pass auf, ich bin das nicht. Sonst hätte ich es dir doch gesagt!"
Hat es dich also ein bisschen frustriert, dass du so schnell erkannt wurdest? Sonst wären dir solche kniffligen Situationen ja erspart geblieben.
Ach nein, nicht wirklich. Mir ist bewusst, dass ich eine markante Stimme habe. Das ist Fluch und Segen zugleich. In der Show musste ich dann überlegen: Wie bekomme ich das irgendwie kaschiert? Ich habe auf Vielseitigkeit gesetzt und versucht, mehrere Facetten zu zeigen. Mal was Klassisches, mal was aus dem Rock-Bereich, eben alles Mögliche.
Du erwähnst schon selbst, dass du bei "The Masked Singer" viel experimentiert hast. Findest du, Deutschland sollte beim Eurovision Song Contest auch mal wieder mehr wagen?
Das wäre wünschenswert. Auf Nummer sicher gehen ist bei mir ja auch nicht drin, wie ich bei "The Masked Singer" gezeigt habe. Es sollte nicht darum gehen, immer nur das Gleiche anzubieten. Was zählt, ist auch mal ein überraschender Moment. Das reizt mich an meinem Beruf und das wünsche ich mir auch für den ESC. Eine Performance muss aus dem Bauch heraus kommen, das darf keine Kopfgeburt sein.
Hast du die Songs, die du bei "The Masked Singer" gesungen hast, denn alle selbst ausgewählt?
Ja, ich habe viel Zeit damit verbracht und daheim im Vorfeld auch ganz viele Sachen ausprobiert. Ich habe den Songs ein neues Gewand verpasst und die musikalische Leitung von "The Masked Singer" hat mir bei der Realisierung geholfen. Dafür bin ich auch richtig dankbar!
Du hast vorher ja auch schon bei "Let's Dance" mitgemacht. Gibt es jetzt noch weitere TV-Formate, die dich reizen?
Also ich könnte zumindest viele Formate nennen, die mich nicht reizen. Ich würde nie bei einer Sendung teilnehmen, wo ich mich wirklich in meiner Privatheit zeige und jemand schneidet Szenen von mir nach Belieben zurecht. Was ich aber nach Corona direkt machen würde: ein Format, das mich in alle Urlaubsgebiete dieser Welt schickt – ohne Kameras!
Das Dschungelcamp findet ja in Australien statt…
Oh nein, für sowas bin ich absolut nicht geeignet! Meine Privatsphäre bleibt auch privat. Beruf und Privates würde ich nie auf eine solche Weise vermischen, das können andere machen.