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RTL-Bachelorette Jennifer Saro gesteht bitteres Dilemma um ihren Sohn

Jennifer Saro ist die Bachelorette 2023.

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Jennifer Saro ist bei RTL die neue Bachelorette.Bild: RTL / Markus Hertrich
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RTL-Bachelorette Jennifer Saro gesteht: "Wie eine schlechte Mutter gefühlt"

12.07.2023, 15:4912.07.2023, 15:57
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Ab Mittwoch verteilt eine neue Bachelorette wieder Rosen im TV. Mit Jennifer Saro schlüpft erstmals eine Frau in die Rolle der Rosenverteilerin, die bereits Mutter ist. Und das ist nicht die einzige Besonderheit: RTL wollte die Influencerin, die vor der Show bereits fünf Jahre Single war, unbedingt für das Format – so durfte sie ihren kleinen Sohn, den sie in der Öffentlichkeit Keksi nennt, sogar mit zu den Dreharbeiten nach Thailand nehmen. Wie sie die Show erlebt hat, warum Küssen im TV kein Problem für sie darstellt und wieso ihre "soziale Batterie" irgendwann leer war, erzählt sie im Interview mit watson.

Watson: Du bist die Bachelorette 2023. Hast du gezögert bezüglich der Teilnahme?

Jennifer Saro: Ich fühlte mich geehrt, habe aber beim ersten Telefonat mit der Produktion auch direkt gesagt, dass es leider nicht möglich ist, weil ich einen kleinen Sohn habe, der auch noch viel zu klein ist, als dass ich ihn für so einen langen Zeitraum alleine lassen würde. Es wurde aber direkt gesagt, dass sie das nicht verlangen würden und ich den Kleinen mitnehmen kann.

Du hattest deinen Sohn bei den Dreharbeiten tatsächlich dabei. Wie lief das ab?

Ich hatte das Glück, dass eine meiner besten Freundinnen, die zufälligerweise auch noch gelernte Erzieherin ist, genau in diesem Zeitraum Zeit hatte und mit nach Thailand kommen konnte. Während ich gedreht habe, hat sie sich um Keksi gekümmert. Ein besseres Timing hätte es nicht geben können.

Hat dich die Anwesenheit deines Sohnes in irgendetwas eingeschränkt?

Nee, gar nicht. Wenn er nicht dabei gewesen wäre, wäre ich eingeschränkt gewesen. Denn dann hätte ich ihn so vermisst und hätte so ein schlechtes Gewissen gehabt.

"Ich hatte mich wegen der Sendung wie eine schlechte Mutter gefühlt."

Man kennt ja die Abläufe: Dreamdates, möglicherweise Übernachtungsdates. Wurde da auch darauf Rücksicht genommen, dass dein Kind dabei ist? Gab es vielleicht sogar Anpassungen im Vergleich zu vorherigen Staffeln?

Der Kleine ist bei Dates nicht mit einbezogen worden, was von Anfang an klar und nie Thema war.

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Nachdem klar war, dass du deinen Sohn mit zum Dreh nehmen kannst, war deine Entscheidung für die Show dann schnell gefallen?

Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht, ich habe auch erst kurz überlegt, ob ich es lieber doch nicht machen will. Ich hatte mich wegen der Sendung wie eine schlechte Mutter gefühlt. Meine Mutter hat mich jedoch in der Entscheidung bestärkt und gesagt: "Na ja, andere Mütter müssen auch wieder zur Arbeit gehen, wenn das Kind ein Jahr alt wird und es in die Betreuung geben." Ich bin ja trotzdem bei ihm, aber nicht in dem Maße, wie ich es gewohnt bin. Meine Mama hat mir ein wenig die Zweifel genommen. Und es ist ja auch ein absehbarer Zeitraum.

Mit dir ist erstmals eine Person in dem Format, die mit Freundin und ihrem Kind anreist. Ist das ein wichtiges Zeichen, dass sich die Sendung weiterentwickelt?

Ich finde es schön, dass ich in diese Vorreiter- und auch Vorbildrolle schlüpfen darf. Es gibt viele Frauen, die in meiner Situation sind oder ungeplant schwanger werden und sich wegen der Gesellschaft nicht trauen, das Kind allein zu bekommen. Ich finde, gerade für solche Frauen ist es ein schönes Zeichen.

"Anfangs bin ich auch nicht so gut damit klargekommen, dass ich Keksi nicht 24 Stunden am Tag bei mir habe."

Du warst in einem gewissen Rahmen schon vor deiner Teilnahme bekannt. Ist es ein Vor- oder Nachteil, als Influencer:in in das Format zu gehen?

Das ist schwierig einzuschätzen. Aber von meinem Standpunkt aus kann ich sagen: Es war entspannt, weil ich es bereits gewohnt war, vor der Kamera zu stehen. Ich mache Instagram, Youtube – filme mich in allen möglichen Lebenslagen. Ich habe mich schon weinend gezeigt oder in Situationen, in denen es mir nicht so gut ging. Deshalb war es für mich kein Problem, offen und ich selbst zu sein.

Kannst du nachvollziehen, warum die Zuschauer genervt davon sind, dass man den Bachelor oder jetzt mit dir die Bachelorette als Content Creator schon vorher kannte?

Ja, die Kritik ist mir auch nicht entgangen (lacht). Ich weiß nicht, ob es einen großen Unterschied macht, was die Person vorher gemacht hat. Ich weiß, dass Influencer noch immer nicht als richtiger Beruf angesehen wird, ist es aber. Es ist viel Arbeit. Ob ich jetzt als Angestellte in der Medienbranche arbeite, meine eigene Firma habe oder eben selbstständig als Content Creatorin bin – ich weiß nicht, ob das einen große Unterschied macht. Es sagt nicht viel über die Person aus.

Liefen die Dreharbeiten, wie du es dir vorgestellt hast?

Ich habe bewusst versucht, mir nicht zu viele Gedanken zu machen und mich einfach darauf einzulassen. Auch für mich war es die erste Show dieser Art. Es war sehr anstrengend. Anfangs bin ich auch nicht so gut damit klargekommen, dass ich Keksi nicht 24 Stunden am Tag bei mir habe. Es ist alles gut gelaufen, es war sehr schön und das Team ist einfach toll.

Musstet ihr aufgrund deines Kindes auch mal spontan umdisponieren?

Zum Glück ist mein Sohn nicht krank geworden. Aber wir haben schon das ein oder andere Mal "umgebastelt".

"Irgendwann ist die soziale Batterie leer."

Was war für dich das Schwierigste an den Dreharbeiten?

Tatsächlich, die Bachelorette UND Mama zu sein, beides zu vereinen. Das war schon schwierig für mich. Aber auch so viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen, auf jeden einzugehen, offen zu sein – das ist schon anstrengend. So viele Dates hintereinander zu haben... Irgendwann ist die soziale Batterie leer.

Jennifer Saro ist die Bachelorette 2023.

Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.
Als Bachelorette lernt Jennifer Saro viele verschiedene Männer kennen.Bild: RTL

Es sind sehr unterschiedliche Männer. Aber – Hand aufs Herz – irgendeine Vorliebe hat man doch immer. Wie einfach war es für dich, auch den Männern gegenüber offen zu sein, die vielleicht nicht auf den ersten Blick deinem Beuteschema entsprechen?

In der Hinsicht war ich sehr offen, da ich von mir weiß, dass ich mich meistens in die Männer verliebe, die auf den ersten Blick eben nicht mein Typ sind, sondern durch ihren Charakter überzeugen. Weil sie lustig sind, weil da eine Connection ist. Deshalb war es für mich gar nicht schwer.

"Küssen ist schon sehr wichtig und gehört zum Kennenlernen dazu."

Was ist dir, abgesehen von Humor, bei einem Mann noch besonders wichtig?

Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig. Denn schon kleine, unnötige Lügen finde ich ganz schlimm. Verlässlichkeit ist mir ebenfalls ganz wichtig.

Immer wieder ein heißes Thema: Küsse im TV. Was spricht dafür? Und wie wichtig ist ein Kuss für eine Entscheidung?

Ich finde, Küssen gehört dazu. Es ist ein weiterer Schritt, um zu merken, ob sich ein Bauchkribbeln entwickelt oder nicht und ob es einfach passt. Küssen ist schon sehr wichtig und gehört zum Kennenlernen dazu.

Gerade erst wurde gespoilert, welcher Kandidat die Show gewonnen haben soll. Warum sollten die Zuschauer:innen trotzdem einschalten?

Naja, Gerüchte gibt es immer. Von daher: Man wird es nur wissen, wenn man die Sendung anschaut. Und oft kommt es ja auch ganz anders, als man es in der Sendung vermutet.

Hättest du als Kandidatin bei "Der Bachelor" teilgenommen?

"Der Bachelor" wäre nichts für mich gewesen, weil ich es schwierig finden würde, mich zu öffnen, während ich wüsste, dass der Mann noch Bindungen zu anderen Frauen hat. Deswegen auch Respekt an "meine" Kandidaten.

Bei Formaten wie "Bachelor" und "Bachelorette" sind oft Kandidat:innen dabei, die im Social-Media-Bereich tätig sind oder zumindest gerne dorthin wollen. Findest du es schwierig, dass die Sendungen auch gerne als Sprungbrett in die Branche genutzt werden?

Ich kann es nachvollziehen, denn es ist immer noch eine Fernseh-Show und ich finde, dass das eine das andere nicht ausschließen muss. Vielleicht hat jemand mitgemacht, weil er Reichweite wollte, aber im Endeffekt hat man sich trotzdem verliebt. Das kann ja sein. Ich habe mir vorgenommen, unvoreingenommen an die Sache ranzugehen. Egal, ob jemand Influencer werden will, egal, ob es seine erste oder zehnte Show ist – ich wollte die Menschen einfach kennenlernen und mich nicht mit ihren Intentionen beschäftigen.

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