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"Too Hot to Handle": Show-Aussteiger Dennis wünscht sich eigenes Netflix-Format

Dennis Droemer verließ "Too Hot to Handle" bereits in Folge zwei.
Dennis Droemer verließ "Too Hot to Handle" bereits in Folge zwei.Bild: Netflix
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"Gibt Wichtigeres als zu vögeln": "Too Hot to Handle"-Star Dennis mit Details zu Show-Exit

09.03.2023, 07:4709.03.2023, 07:49
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Dennis Droemer hat bei "Too Hot to Handle: Germany" ein erstaunlich kurzes Gastspiel: Bereits in Folge zwei verlässt der Kandidat das Dating-Format freiwillig. Nach dem Release der ersten Staffel deutete der 33-Jährige bereits auf Instagram an, dass sein freiwilliger Exit mit seinem Sohn zusammenhängt – lieferte aber keine näheren Details.

Im Interview mit watson wird Dennis nun konkreter und verrät, was ihn an dem Konzept der Show gestört hat. Zukunftspläne lässt er ebenfalls durchblicken. Möglicherweise gibt es irgendwann ein Wiedersehen mit ihm im TV – oder sogar bei Netflix.

watson: Wie ist deine Teilnahme bei "Too Hot to Handle" zustande gekommen?

Dennis Droemer: Ich wurde von der Produktionsfirma UFA angeschrieben, dann kam es zu einem Telefonat. Damals hatte ich gerade meinen heute fünfjährigen Sohn auf meinen Schultern. Ich habe ihn gefragt, ob es für ihn in Ordnung wäre, wenn sein Papa ins Fernsehen ginge. Hätte er "nein" gesagt, hätte ich es nicht gemacht – aber er war cool damit. Das Angebot hat sich für mich auch gut angehört.

Ihr wurdet für eine Show namens "Tropical Desire" gecastet...

Das war vor Ort dann sehr krass. Wir kamen dort an und alle trugen "Tropical Desire"-Shirts, alles war geschmückt. Ich persönlich wusste wirklich nicht, was dahintersteckt. Hätte ich es gewusst, wäre ich als Vater wahrscheinlich nicht da reingegangen.

Was war dann der genaue Grund für deinen frühen freiwilligen Exit?

Ich habe mit meinen 33 Jahren ein Alter erreicht, in dem man vieles anders sieht – ein bisschen gehemmter und nicht mehr so blauäugig. Man weiß, was für Wellen so eine Show schlagen kann. In meiner Position als Vater habe ich gemerkt, dass es in eine sexuelle Richtung ging, die ich nicht mehr vertreten konnte. Ich habe mir vorgestellt, ich gehe in die Kita, hole mein Kind ab und die Leute zeigen mit dem Finger auf mich oder beleidigen sogar meinen Sohn. Ich hatte Angst, dass unser Verhalten als Gruppe negativ auf uns zurückfällt. Auf solche Dinge achte ich.

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Also dein Ausstieg lag nicht an den anderen Kandidaten.

Ich möchte klarstellen, dass ich hinter jedem einzelnen aus der Show stehe. Niemand hat etwas Falsches gemacht. Ich habe mich auch ein wenig als Papa der Gruppe empfunden, und das bin ich immer noch. Wir alle stehen weiterhin in engem Kontakt. Mir war es aber wichtig, in dem Moment zu sagen: Macht ihr mal euer Ding und verdient diese 200.000 Euro. Eben, weil ich die Gruppe so geliebt habe, bin ich auch für die anderen gegangen. Ich hatte meinen Ruhm schon, habe bereits erfolgreich gemodelt. Ich wollte durch meinen Abgang auch zeigen, dass es nicht immer nur um Geld geht. Es gibt Wichtigeres als zu vögeln, schön zu sein und viel Geld zu verdienen

Wäre das Konzept der Show ein anderes – wärst du dabei geblieben?

Es hat sich für mich nicht natürlich angefühlt, denn alles drehte sich um Sex. Ja, Sex ist etwas Alltägliches und ohne geht es nicht, aber deshalb muss es nicht immer im Mittelpunkt stehen. Ich binde mir auch nicht fünf Tage lang die Schnürsenkel und sage jedes Mal Bescheid, wenn ich die Sneaker wechsle. Für mich war aber von vornherein klar, dass ich keinen Sex vor der Kamera haben werde. Das hatte ich vorab kommuniziert. Wäre das Konzept ein anderes gewesen, wäre ich vielleicht dabei gewesen und auch dabei geblieben.

Bist du zufrieden damit, wie du in der Show dargestellt wurdest?

Als Berliner mit den Worten "Bitch, I'm real" abzutreten: Geiler geht’s nicht. Ich lasse mich nicht verändern oder mir irgendetwas aufzwingen. Wenn ich etwas nicht fühle, mache ich es nicht. Ich dachte zuerst, sie würden diese Szene nicht reinschneiden. Wenn man sich so etwas anschaut, hat man grundsätzlich große Angst, wie man wirkt. Man ist erstmals einem so großen Publikum ausgesetzt und die Menschen urteilen über dich. Ich bin mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden. Ich bin kein Playboy, bin relativ ruhig. Wäre ich als Blödmann dargestellt worden, hätte ich damit nicht leben können. Man sieht mir aber in manchen Szenen schon an, dass ich mich nicht ganz wohlgefühlt habe.

Also bereust du nichts?

Ich bereue nichts. Ich habe jetzt auch nicht diesen Realityshow-Stempel auf der Stirn, den man sich in solch einem Format schnell mal einfängt, wenn man richtig loslegt. Was ich nur ein bisschen schade finde, ist, dass man von meinen Interviews nicht so viel sieht. Dabei habe ich viel mit der Kamera interagiert.

Hat es dich überrascht, dass mit Emely und Kevin tatsächlich ein Paar aus der Sendung hervorgegangen ist?

Nein, überhaupt nicht. Manche Situationen in der Show gehen sehr tief. Man lässt Nähe zu, verbringt Zeit miteinander, nachdem man zehn Tage in Quarantäne war. Man kommt wie ein roher Diamant in die Show rein. Wenn man dann geschliffen wird und auch noch schöne Körper um sich hat, ist es nicht schwer, sich zu verlieben. Ich bin auch super happy für die beiden!

Hast du auch das US-Original von "Too Hot to Handle" gesehen?

Keine einzige Folge. Ich gucke eigentlich kein Trash-TV. Ich habe mir unser "Too Hot to Handle" auch erst am offiziellen Erscheinungstag auf Netflix angeschaut. Die anderen hatten es schon bei der Kino-Premiere gesehen. Ich war damals noch nicht bereit dafür, weil ich nicht wusste, wie ich dargestellt werde. Es ist schon ein großes Ding, nach wenigen Folgen freiwillig zu gehen. Netflix und ich konnten nicht sicher sein, wie das ankommt. Die Leute fragen sich, ob bei der Produktion irgendetwas schiefgelaufen ist, wenn jemand wie ich so schnell das Handtuch wirft. Die Reaktionen, die ich im Anschluss erhalten habe, waren aber alle positiv. Ich habe sogar einen Fanclub in Brasilien.

Reizt dich denn das Ausland?

Ja, vor allem die USA reizen mich. Deutschland hinkt im Vergleich noch sehr hinterher. Hier wird mitunter noch sehr kleinlich gedacht und viele verstehen zum Beispiel nicht, dass man auch als Model leben und erfolgreich sein kann.

Hast du jetzt mit TV- und Streaming-Produktionen abgeschlossen?

Wenn ich irgendwo mitmache, dann in meiner eigenen Reality-Show. Ich möchte definitiv im Fernsehen bleiben. Ich bin einfach gespannt, was ansteht und lasse alles auf mich zukommen. Ich würde gerne auch meine Krankheit öffentlich stärker thematisieren. Ich bin chronisch krank, habe Cluster-Kopfschmerzen und muss mir andauernd selbst Spritzen setzen. Die Schmerzen sind die Hölle, aber ich kann beziehungsweise will mir davon auch nicht mein ganzes Leben bestimmen lassen.

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