Dreizehn Stars zogen in das Sommer-Dschungelcamp. Jeder dieser Stars hat den Reality-Zirkus schon einmal durchlebt. Die meisten der Promis verbrachten bei ihrer ersten Teilnahme über zehn Tage im Dschungelcamp.
Und trotzdem sorgen die bekannten Dschungelcamp-Regeln in der Legenden-Staffel für mehr Ärger als in jeder "IBES"-Ausgabe zuvor. Hanka Rackwitz diskutiert über ihre Solo-Spaziergänge durchs Camp-Gelände. Georgina Fleur verpennt den halben Tag. Giulia Siegel teilt ihre Zigaretten.
Das offizielle Dschungelgesetzbuch von RTL (ja, sowas existiert) besteht aus insgesamt sieben Paragrafen, die das Zusammenleben im Camp ordnen. Fast alle dieser Regeln – oder eher Gesetze – ergeben auf ihre Weise Sinn. Manche wirken auf den ersten Blick kleinlich, sind aber elementar für den Schutz der Kandidat:innen.
"Zum Wäschetrocknen darf keine Leine in der Nähe des Feuers gespannt werden", heißt es bei RTL in einem Artikel aus dem Jahr 2022. Diese Regel wurde in der aktuellen Staffel bereits angewendet beziehungsweise gebrochen. Kein Wunder, die Stars leiden in der winterlichen Kälte von Südafrika unter chronisch klammer Kleidung.
Der Sinn hinter der Regel ist aber klar: Ein über das Feuer aufgespannter Pullover kann schnell in Flammen aufgehen. Dieses Risiko muss die Produktion minimieren.
"Tagsüber müssen alle Stars wach sein, keiner darf am Tag schlafen. Das Schlafverbot gilt am Morgen nach Ansage oder spätestens ab der morgendlichen Reis- und Bohnenlieferung [...]". Diese Regel klingt erstmal gemein und wie sinnlose Schikane. Lasst die armen Stars doch schlafen!
Nein, auf keinen Fall! Wer schläft, kann zum Beispiel nicht über andere Kandidat:innen lästern – und sich dabei erwischen lassen. Oder Allianzen schmieden. Oder das Vertrauen von Gigi Birofio missbrauchen. Anders ausgedrückt: Diese Regel sichert das Entertainmentgrundrauschen von "IBES".
Die Essensrationen sind rar, der Hunger quält die Stars. Da wirkt eine daher robbende Raupe plötzlich sehr verlockend, aber: "Niemals und unter keinen Umständen dürfen Früchte, Pilze oder Tiere des Dschungels gegessen werden – vieles ist extrem giftig. Alle Tiere und Pflanzen in diesem Gebiet stehen unter Naturschutz." Diese Regel erklärt sich natürlich von selbst. Eine Lebensmittelvergiftung vor laufenden Kameras braucht niemand.
"Nach Einbruch der Dunkelheit darf niemand das Zentrum des Camps verlassen. [...] Nachts müssen aber weiterhin zu jedem Zeitpunkt zwei Promis Nachtwache halten und dürfen sich auch dann nicht aus dem Campzentrum entfernen." Warum immer zwei Personen? Würde nicht eine reichen?
Was zunächst wie eine Verschwendung menschlicher Ressourcen klingt, ist die wahrscheinlich schönste und sozialste Regel der Show – zumindest, wenn man "IBES" nicht als reines Quälformat, sondern auch als Abenteuer-Show begreift.
Denn das Dschungelcamp simuliert letztlich eine Notsituation, in der eine Gruppe von Menschen fernab der Zivilisation auf sich alleine gestellt ist, wie bei einem Flugzeugabsturz in der Wildnis etwa. In einer solchen Lage besonders wichtig: Zusammenhalt, Menschen, die bereitwillig aufeinander aufpassen und sich um ihr Wohlergehen sorgen.
"Die Toilette muss jeden Tag von den Stars gereinigt werden. Um keine Tiere anzulocken." Von dieser Bestimmung gibt es mehrere Varianten, die etwa auch Essensreste betreffen. Von Außen wirkt sie ein bisschen niedlich, sorgt aber ganz nebenbei für eine gewisse Kribbeligkeit. Können sich wirklich gefährliche, wilde Tiere Zugang zum Dschungelcamp verschaffen? So genau weiß man das nicht, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, oder?
"Luxusartikel dürfen nicht untereinander getauscht oder miteinander geteilt werden." Diese Regel wurde in der aktuellen Staffel mehrfach gebrochen und tatsächlich lässt sich trefflich über sie streiten – gerade wenn wir soziale Fragen wie Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft in die Bewertung einbeziehen.
Der Gedanke ist klar: Die Produktion will es den Stars nicht zu komfortabel machen. Geteilte Luxusgegenstände sind doppelte Luxusgegenstände. Und sicher, Gigi Birofio würden 15 Tage Nikotinentzug bestimmt mal guttun. Aber man kann es halt auch übertreiben, liebes RTL.