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Bereits nach wenigen Tagen ist das Dschungelcamp auch in diesem Jahr seinem Ruf gerecht geworden: Es sorgt für Aufsehen! Viel diskutiert werden momentan der freiwillige Auszug von Cora Schumacher und die verkürzten Show-Ausgaben an den Sonntagen aufgrund der NFL. Doch noch ein anderes Thema beschäftigt die Fans: die Dschungelprüfungen. In eben diesen droht Leyla Lahouar Dauergast zu werden.
Dies unterstreicht ein Problem der Show, das bereits seit Jahren besteht. Zwar gibt es eine Regeländerung in der aktuellen Staffel, doch die ist nicht drastisch genug. RTL sollte noch viel härter durchgreifen – und, ja, das eigene Publikum damit in die Schranken weisen.
Es ist das alte Spiel: Ein Promi stellt sich in einer Prüfung zu Staffel-Beginn nicht besonders geschickt an und kassiert eine heftige Quittung. Tagelang muss sich diese Person nun durch weitere Prüfungen quälen, die Fans beweisen durch ihre Anrufe gewissermaßen eine sadistische Ader.
Derzeit trifft es Leyla Lahouar besonders hart, zweimal hintereinander wollte das Publikum sie in einer Prüfung sehen. Ein Tiefpunkt war für sie an Tag drei erreicht, als sie gemeinsam mit Twenty4Tim antrat.
In einer Kammer festgeschnallt wurden Echsen auf sie losgelassen – zu viel für die 27-Jährige, die schließlich unter Tränen den Satz "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" aussprach. Die Konsequenz waren null Sterne und kein Essen fürs Team an diesem Tag.
Umso beachtlicher: Die Prüfung danach ("Panodrama-Blick") bewältige Leyla geradezu furios. Sie erklomm ein zwölf Meter hohes Gerüst und räumte zehn von elf Sternen ab. Der Cast durfte sich somit über ein regelrechtes Festmahl freuen. Und Leyla hat womöglich den Grundstein für eine Heldinnen-Reise gelegt.
Die Dschungelcamp-Fans ließen aber nicht locker, weiter riefen sie fleißig für Leyla an: Am Dienstag stand für sie folglich eine weitere Prüfung auf dem Programm. Ein Zuschauer teilte dazu bei Social Media zumindest eine naheliegende Theorie:
Die Vermutung lautet daher: Leyla hat sich beim "Panodrama-Blick" bewiesen, daher könnte die Zahl der Anrufe für sie in den kommenden Tagen deutlich abnehmen. Wenn auch mit leichter Verzögerung.
Und tatsächlich: In der jüngsten Sendung am Dienstag wurde dafür abgestimmt, dass Leyla nicht wieder in die Prüfung muss. Die Kandidatin war erleichtert und konnte es kaum glauben. Vielmehr müssen sich nun Anya und Kim Virginia der Challenge "Bäh-Tonmischer" stellen.
Das grundsätzliche Problem bleibt jedoch bestehen: Das Dschungel-Publikum hat die Macht, einzelne Promis durch einen Prüfungsmarathon zu jagen. Ob das der Show wirklich zuträglich ist: durchaus fraglich.
Tatsächlich kündigte der Sender dieses Jahr sogar schon eine Regeländerung an. Demnach hieß es: "Der Star, der am Vortag die Dschungelprüfung bestreiten musste, darf bei der nächsten Wahl nicht nominiert werden." Dies sorgte verständlicherweise für Diskussionen, doch schnell meldete sich RTL mit einer Klarstellung zu Wort:
Die große Frage lautet hier: warum eigentlich? Die Regel ergäbe durchaus oder gerade auch schon für die erste Woche Sinn, wie sich aktuell am Beispiel von Leyla zeigt. Stattdessen macht RTL nur halbe Sachen.
Entschärft wird das Ganze auch dadurch, dass in Woche zwei ohnehin nicht mehr die Zuschauer:innen entscheiden, wer in die Prüfungen muss. Die Wahl obliegt dann vielmehr den Promis im Camp, die sich untereinander nominieren. Das Publikum stimmt hingegen darüber ab, wer die Show verlässt.
Dass die Fans nach Lust und Laune die Dschungel-Promis quälen dürften, ist ein fragwürdiger Aspekt der Show, zugleich ist er weder neu noch generell besonders überraschend bei dieser Art von Reality-TV. Dabei könnte die Sendung so viel spannender und vielseitiger sein, würde RTL endlich konsequent durchgreifen.
Noch bevor die Promis rausgewählt werden, sollte jeder von ihnen die Chance bekommen, sich in Prüfungen zu beweisen – und nicht immer nur die gleiche Person. Der Druck, das Essen ranzuschaffen, aber auch die Chancen, für eine Überraschung zu sorgen, wären damit fairer verteilt. Eben daran hat der Sender offenbar aber kein echtes Interesse, denn: Die Tränen drangsalierter TV-Sternchen sind das Quoten-Trinkwasser für RTL. So zumindest die Annahme.
Der Dschungel-Kult-Kandidat Julian F.M. Stoeckel sprach sich bereits gegen eine drastische Regeländerung zu den Prüfungen aus, und damit ist er nicht allein. Sein Standpunkt: "Ich finde, die Obhut und das Regelwerk muss auch das Publikum bestimmen können. Und als Publikum möchte ich denjenigen wählen, den ich wählen will und nicht quasi reglementiert werden."
Dabei übersieht er jedoch, dass das Publikum bereits eine ganze Menge beim Dschungelcamp mitbestimmen kann, viel mehr jedenfalls als bei anderen Formaten. Das Voting soll außerdem nicht abgeschafft, sondern nur reglementiert werden – zum Wohle des Formats, das an dieser Stelle vielleicht vor seinen eigenen Fans geschützt werden muss.
