Unterhaltung
Meinung

Youtube-Star Montana Black kassiert Shitstorm für geschmacklosen Vergleich

Youtuber und Internet-Phänomen Montana Black
Youtuber und Internet-Phänomen Montana Blackbild: instagram/montanablack
Meinung

Youtube-Star Montana Black kassiert Shitstorm für geschmacklosen Vergleich – zu Recht

In einem Stream verglich Black Frauen mit Hunden – und erntete dafür nicht nur Kritik, sondern auch Unterstützung. Warum genau das so problematisch ist...
12.12.2019, 09:1311.06.2024, 16:20
Mehr «Unterhaltung»

Mit über zwei Millionen Abonnenten zählt Montana Black zu den erfolgreichsten Web-Creatorn Deutschlands. Mit seinen Gaming-Videos zu Spielen wie "Call of Duty" oder "Fortnite" unterhält er vor allem junge Männer, viele von ihnen noch minderjährig.

Und für sie sollte Montana Black alles sein, nur kein Vorbild. Wie er erst vor kurzem wieder bewies, als er in einem Live-Stream Frauen mit Hunden verglich und darin absolut kein Problem sah.

Das ist nicht der erste Skandal um dem Youtuber. Schon mehrfach sah er sich Rassismusvorwürfen ausgesetzt und wurde aufgrund beleidigender Aussagen von der Streaming-Plattform Twitch gesperrt. Zudem löst er auch regelmäßig durch sexistische Aussagen Shitstorms aus. Beispielsweise als er als Reaktion zu einem Tweet über 'menspreading' (wenn Männer in öffentlichen Verkehrsmitteln mit breiten Beinen sitzen und so mehr Platz einnehmen als nötig) schrieb: "Dämliches Weib… such Dir Hobbys. Und zu Hause bist du die, die ihre Beine breit macht".

Bitte was?

In einem Live-Stream äußerte sich Black jetzt über Frauen und deren Rechte und sagte unter Anderem:

"Frauen sind wie Hunde. Und das meine ich nicht abwertend. [...] Wenn du einem Hund aber immer Leine gibst – mach hier Pipi, mach da Pipi, schnüffel mal hier am Arsch, schnüffel mal da am Arsch – und er wiederkommt und du ihn belohnst, und du sagst: 'Feini!' […] Dann kommt er gerne zu dir. Und so ist es auch mit Frauen, Digger. [...]"

Natürlich dauerte es nicht lange, bis es die ersten Reaktionen gab und eine Riesen-Diskussion zwischen den Kritikern und den Verteidigern losbrach.

Die eine Seite warf ihm vor, dass seine Aussagen extrem frauenfeindlich seien, während die andere Seite sagte, dass es eine unglückliche Wortwahl, aber eine richtige Grundaussage sei.

Das Argument der Verteidiger: Im Grunde habe Black nur auf "sehr prollige Art" gesagt, dass man einer Partnerin Freiraum lassen soll.

Sexistisch oder einfach nur missverstanden?

Auch Montana Black selbst äußert sich zu der Kritik – und steht weiterhin mit voller Überzeugung zu seinen Aussagen.

Er habe nichts falsch gemacht, sondern sich in dem Clip ganz im Gegenteil gegen die Unterdrückung von Frauen einsetzen wollen. Er habe, so seine Argumentation, ausdrücken wollen, "dass man Frauen nicht einengen sollte". Und viele seiner jungen Fans stimmen ihm dann auch noch voller Enthusiasmus zu.

Das Problem an der Sache

Die Rechtfertigung macht alles nur noch schlimmer. Denn sie offenbart das Frauenbild, das durch diese Aussage zum Ausdruck kommt. Die Frau ist in dieser Logik dem Mann untergeordnet, sie ist das Objekt. Ihr Freiraum steht ihr nicht etwa einfach so zu, er ist vom Mann abhängig.

Der Vergleich 'Frauen sind wie Hunde' ist daher nicht unglücklich, nicht im Grunde ganz okay, sondern auf so vielen Ebenen falsch und frauenfeindlich. Punkt.

(ks)

#MeTwo zeigt den Alltagsrassismus in Deutschland
Video: watson
True Crime bei Netflix: Fall JonBenét Ramsey könnte bald gelöst sein

"Cold Case: Wer ermordete JonBenét Ramsey?" beginnt wie fast jede True-Crime-Doku bei Netflix. Man bekommt körnige Bilder und Heimvideos vorgeführt, die in die 90er Jahre zurückführen – ein analoger Altar für ein Mordopfer. Das Material zeigt ein circa sechs Jahre altes Mädchen, das in pompösen Kostümen über Bühnen läuft und für erwachsene Frauen bestimmte Frisuren trägt.

Zur Story