
Hat überraschenderweise noch Fans: Kanye West.Bild: PI via ZUMA Press Wire / Javier Rojas
Musik
Es vergeht kaum eine Woche, in der Kanye West nicht irgendwas völlig Irrsinniges sagt. Regelmäßig schafft er es so in die Schlagzeilen. Nun wird aus einem anderen Grund über ihn berichtet: eine Urheberrechtsklage.
27.03.2025, 15:5027.03.2025, 15:50
Kanye West eignet sich hervorragend als Anschauungsobjekt, um eine Gehirnschmelze zu erklären. In wenigen Jahren rollte er von der Spitze des Musik-Olymps ins gesellschaftliche Abseits. Viele schräge Aussagen, viele schräge Auftritte, so richtig nachvollziehbar war keine seiner Aktionen mehr, nicht mal, wenn man sich auf eine Troll-Perspektive einlässt.
Wichtig: Kanye West hat möglicherweise eine bipolare Störung. Das rechtfertigt aber noch lange nicht sein Verhalten, geschweige denn schwächt es seine Aussagen ab. Ein Schlagzeilen-Garant sind sie dennoch. Und jetzt ist es wieder an der Zeit, dass Kanye West in der Medienwelt stattfindet. Grund ist diesmal aber nicht einer seiner fragwürdigen Auftritte, sondern eine Urheberrechtsklage.
Kanye West bedient sich wohl bei Alice Merton
Die deutsche Sängerin Alice Merton hat Kanye West vor dem US-Bundesgericht angeklagt, wie "TMZ" berichtet. Sie wirft ihm vor, ohne Genehmigung ein Sample ihres Songs "Blindside" in seinem Lied "Gun to My Head" verwendet zu haben. Der Song ist auf dem Album "Vultures" erschienen.
In der Klage heißt es, Merton habe ihren Song 2022 geschrieben und aufgenommen. Dezember 2023 – mit Veröffentlichung des "Vultures"-Albums – habe sie ein Sample ihres Songs erkannt. Zustimmung für die Verwendung holte sich Kanye West offenbar nicht.
Stattdessen wollte sich der Rapper die Rechte 2024 nachträglich sichern, was Merton abgelehnt hat. Einerseits aus rechtlichen, andererseits aus moralischen Grünen. Kanye Wests Werte stünden im Widerspruch zu ihren.
So äußerte die Sängerin Besorgnis über die antisemitischen und rassistischen Aussagen des Rappers. Merton spricht davon, dass sie einige jüdische Verwandte habe, die den Holocaust überlebt hätten, Kanye Wests Auftreten könne sie ergo nicht tolerieren.
Nach Absage folgte ein Shitstorm
Nachdem sie abgelehnt hatte, das Sample freizugeben, bekam Merton auch eigenen Angaben zufolge einen Shitstorm zu spüren. Es gab eine Welle an Hassnachrichten. Kanye West, der selbst schon Sympathiebekundungen gegenüber Adolf Hitler geäußert hat, dürfte natürlich eine Fanbase haben, die besonders rabiat gegen Gegner:innen vorgeht. Insofern überrascht der Shitstorm nicht.
Bislang gibt es von Kanye Wests Team noch keine Stellungnahme. Wie sich der Rechtsstreit noch entwickelt, bleibt insofern abzuwarten. Auch, ob der Prozess Auswirkungen auf zukünftige Projekte haben wird.
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