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Rammstein: Tocotronic-Sänger teilt gegen Lindemann aus – "angewidert"

Wacken, 1. August 2013 - 
Rammstein (Till Lindemann, Richard Zven Kruspe, Paul H. Landers, Oliver Riedel, Christoph Schneider, Christian Lorenz) bei einem Konzert im Rahmen des Wacken Open Air 2013 |  ...
Die Europa-Tour von Rammstein endet am 5. August.Bild: picture alliance/xim.gs
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Tocotronic-Sänger teilt nach Vorwürfen gegen Till Lindemann aus

03.08.2023, 13:09
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Seit Wochen kursieren schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann, dennoch spielen Rammstein derzeit ein ausverkauftes Konzert nach dem anderen. Am 5. August kommt die Europa-Tour der Band in Brüssel zu ihrem Ende.

Auch aus der Musik-Branche regt sich zunehmend Kritik, zuletzt erklärte Peter Mulders von der belgischen Band Brutus in einem Podcast: "Dass Rammstein dreimal im ausverkauften König-Baudouin-Stadion spielen, als wäre nichts gewesen, ist für mich sehr schwierig."

Jan Müller von Tocotronic äußerte sich ebenfalls schon zu dem Thema. "Hört einfach etwas anderes", riet er den Rammstein-Fans in seiner Kolumne. Sein Band-Kollege Dirk von Lowtzow legt jetzt in einem Interview nach.

Fall Lindemann: Tocotronic-Sänger bezieht Stellung

Beim "Tagblatt" stellt sich der Tocotronic-Frontmann zunächst vor seinen Bassisten Jan Müller und erklärt: "Ich persönlich finde seinen Appell an ein Umdenken von Hörgewohnheiten sehr nachvollziehbar. In vielerlei Hinsicht."

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Dann wird der Sänger konkret und merkt an, dass ihm die provokative Attitüde von Rammstein schon immer ein Dorn im Auge ist: "Ich hege schon sehr lange ein tiefes politisches Misstrauen gegen die Gruppe Rammstein, seitdem diese Ende der 90er Jahre ein Lied mit Originalbildmaterial der nationalsozialistischen Propagandistin Leni Riefenstahl verkauft hat."

Damit bezieht sich Dirk von Lowtzow auf das offizielle Video zum Song "Stripped". Dafür hatten Rammstein Sequenzen aus Leni Riefenstahls Film "Fest der Völker", einem Propagandafilm aus dem Jahr 1938, verwendet.

Mit besagtem Misstrauen habe der Musiker "nie hinterm Berg gehalten". Und er bringt noch mehr Kritikpunkte vor:

"Ungezügelte Fantasien von sexueller Gewalt gegen Frauen in den Texten der genannten Gruppe und ihres Frontmannes tun ihr Übriges. Insofern war ich nicht wirklich überrascht, aber nicht weniger angewidert."
ARCHIV - 18.06.2022, Nordrhein-Westfalen, D�sseldorf: Rammstein Fronts�nger Till Lindemann (r) feuert auf der B�hne mit einem Flammenwerfer auf Band-Mitglied Christian Lorenz (l) bei einem Konzert im  ...
Rammstein haben mit ihrer Musik schon immer provoziert.Bild: dpa / Malte Krudewig

Als Beispiel dafür wiederum lässt sich das Lied "Ich tu dir weh" anführen. In den Lyrics heißt es unter anderem: "Du blutest für mein Seelenheil, ein kleiner Schnitt und du wirst geil. Der Körper schon total entstellt – egal, erlaubt ist, was gefällt." Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann fällt es einigen Personen zunehmend schwer, Kunst und Künstler voneinander zu trennen, viele Fans stehen aber weiterhin hinter Band.

Als "Mann im Rockgeschäft" gelte es für Dirk von Lowtzow aber auch, vor sich selbst nicht Halt zu machen. Dazu merkt der Sänger an: "Es kann nie schaden, überkommene Denkweisen reflexiv und kritisch zu hinterfragen."

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