Seit Anfang des Jahres bekannt wurde, dass Anne Will mit ihrer Talkshow in der ARD aufhört, gab es immer wieder Spekulationen um ihre mögliche Nachfolge. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl hatte über die Zukunft der Talkshows bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gesagt: "Eine Neujustierung der politischen Gesprächssendungen ist erforderlich. Sie ist Teil der umfassenden Programmreform, die den digitalen Umbau mit der Stärkung der ARD-Mediathek und der gleichzeitigen Profilierung des Ersten zum Ziel hat."
Das treibt die ARD nun voran. Dazu hat sie heute gleich mehrere große personelle Veränderungen angekündigt. Denn jetzt wurde bekannt: Die Nachfolge von Anne Will steht fest. Und auch bei anderen bekannten Sendungen im Ersten wird sich einiges ändern.
Ende 2023 wird die letzte Folge von Anne Wills Talkshow in der ARD zu sehen sein. Einen Talk nach dem "Tatort" gibt es aber weiterhin und jetzt ist auch klar, wer ihn moderiert. Die ARD teilte mit, dass Caren Miosga den Talk übernehmen soll. Die Moderatorin gehört seit 2007 fest zum Team der "Tagesthemen", auch diesen Posten hatte sie von Will übernommen. Nun soll sie also ihre Talkshow-Nachfolge antreten.
"Ich freue mich sehr, dass wir Caren Miosga mit ihrer umfassenden journalistischen Kompetenz, ihrem Einfühlungsvermögen und ihrer Durchsetzungsstärke für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten", sagte Strobl zu der Neubesetzung bei der laut der Programmdirektorin "meistgesehenen Gesprächssendung im deutschen Fernsehen".
Bei den "Tagesthemen" wird Jessy Wellmer Caren Miosga ersetzen. "Die vielseitige Journalistin Jessy Wellmer wird mit frischem Blick ein Gewinn für die 'Tagesthemen' sein und dort Akzente setzen. Ich sehe es als starkes Zeichen, dass wir zwei herausragende Journalistinnen aus den eigenen Reihen für diese entscheidenden Positionen gewinnen konnten", sagte NDR-Intendant Joachim Knuth zu der Neubesetzung.
Wellmer hatte bisher unter anderem die "Sportschau" moderiert, was sie für ihren neuen Job aufgibt. Für sie kommt Lea Wagner ins "Sportschau"-Team. Nachdem sie zuvor schon bei diversen Sportübertragungen der ARD im Einsatz war, unter anderem beim Skispringen, wird sie nun fester Teil des "Sportschau"-Moderationsteams.
Auch bei einer anderen Erfolgstalkshow sind große Veränderungen geplant. So soll "Hart aber Fair" zukünftig mehr auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet werden. Louis Klammroth soll weiter moderieren. Das Format solle in Zukunft "auch jüngeres Publikum in der ARD Mediathek für die Informationskompetenz der ARD und die politische Debattenkultur in Deutschland" gewinnen, heißt es in der Mitteilung der ARD.
Klammroths Kollegin Sandra Maischberger bekommt mehr Sendezeit. Aktuell läuft die Sendung Dienstags und Mittwochs, in Zukunft soll es der Mitteilung zufolge mehr Sendetermine unter der Woche geben.
Beim Publikum sorgt die Nachricht für gemischte Reaktionen. Auf Twitter meldeten sich einige User:innen zu dem Thema zu Wort. "Oh nein, bitte nicht Caren Miosga", kommentiert eine Person. Eine andere meint: "Was für ein Verlust" und bezieht sich auf Miosga. Doch es gibt auch Zustimmung für die Entscheidung. "Freue mich auch drauf. Finde, Caren Miosga wirkt sympathisch, kann aber sicher auch knallhart nachfragen", schreibt ein User.
Einige Menschen auf Twitter nehmen das ganze auch mit Humor. "Heißt die Sendung dann trotzdem weiter Anne Will Oder Caren Will Oder Caren Miosga by Anne Will Oder nur Caren Miosga?", fragt einer.