Für Fler kann es jetzt böse werden. Der Rapper muss sich laut "Bild"-Informationen am 4. November vor dem Landgericht Berlin verantworten. Der Grund: Ihm sollen sechs Anklagen, die 23 Vorwürfe beinhalten, zur Last gelegt werden. Dabei soll es um Nötigung, Beleidigung und Fahren ohne Führerschein gehen. Zudem steht noch ein Strafbefehl von über 54.000 Euro im Raum. Die Staatsanwaltschaft soll übrigens über zwei Jahre Gefängnis fordern – ohne Bewährung.
Das Pikante: Über 30 Zeugen sollen geladen sein. Neben Bushido und Anna-Maria Ferchichi soll auch Fler-Kumpel Arafat Abou-Chaker auf der Zeugenliste stehen. Der Clan-Boss steht gerade selbst vor Gericht, da ihm Straftaten wie versuchte räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Untreue und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen werden.
Fler gibt für seine Anklage Arafat die Schuld. Im Interview mit der "Bild" erklärt er, warum er davon überzeugt ist, dass es sich bei den Ermittlungen gegen ihn um "Staatsschikane" handelt.
Der Berliner erklärte der Zeitung, was er von der Anklage hält: "Ich soll gef*** werden, weil ich zu Arafat stehe. Ich bin mit ihm befreundet, habe aber keinerlei Geschäftsbeziehungen. Und ganz ehrlich: Wenn jemand kriminell ist, soll er verknackt werden. Ich bin aber von Arafats Unschuld überzeugt." Zu seiner eigenen Verteidigung sagt er, das LKA würde ihn auf dem Kieker haben und das Polizeirevier ihn ständig kontrollieren. "Irgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt", so Fler.
Den Strafbefehl von über 54.000 Euro sieht er als "eine Frechheit" an und spricht von "Staatsschikane". Über das Verhältnis seines ehemaligen besten Freundes Bushido meinte Fler weiter: "Bushido hat mich zu Aggro-Berlin gebracht. 2009 haben wir das Album 'Carlo, Coxx, Nutten II' veröffentlicht. Da saß ich mit Arafat und Bushido an einem Tisch. Arafat verhielt sich korrekt. Bushido war wie ein kleiner Prinz." Hier scheinen die Verhältnisse klar geregelt zu sein und Fler hat sich mittlerweile eindeutig positioniert.
Beim Prozess gegen Arafat und seine Brüder sagte Bushidos Anwalt Steffen Tzschoppe hinsichtlich Fler übrigens: "Arafat nutzte Patrick Losensky (aka Fler, Anm. d. Red), um Dinge zu verbreiten." In dem konkreten Fall ging es um Aufnahmen von Überwachungsvideos, die Fler auf Twitter nach der Durchsuchung bei Arafat veröffentlicht haben soll. Der Verteidiger von Arafat dementierte allerdings, dass der Rapper die Aufnahmen weitergeleitet habe. Damit wurden jedoch einmal mehr die Verhältnisse von Fler zu Bushido und Arafat aufgezeigt.
Fler merkte übrigens im Interview mit der "Bild" zum Schluss an: "Ich gebe lieber aus Protest in den Knast, als dem Staat mein Geld zu geben." Es bleibt abzuwarten, ob es wirklich dazu kommen wird.
(iger)