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ARD: TV-Legende rechnet mit Ex-Arbeitgeber ab – "Das versteht kein Mensch"

PRODUKTION - 04.11.2022, Hamburg: Ulrich Wickert, Journalist und Autor, gestikuliert w
Ulrich Wickert findet klare Worte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.Bild: dpa / Jonas Walzberg
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TV-Legende Ulrich Wickert rechnet mit Öffentlich-Rechtlichen ab

27.11.2022, 10:04
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Ulrich Wickert war über Dekaden hinweg eine feste Größe im TV, 50 Jahre lang arbeitete er für die ARD. Bis 2006 präsentierte er die "Tagesthemen", die er 1991 übernommen hatte. Am 2. Dezember feiert Wickert seinen 80. Geburtstag – kurz zuvor findet er in einem Interview mit der "Bild" klare Worte über seinen einstigen Arbeitgeber und spricht über die Krise bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Ulrich Wickert von Krise überrascht

Die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist in den letzten Jahren immer lauter geworden. Vor allem das Wirtschaften der Verantwortlichen stößt vielen sauer auf, daneben wird die inhaltliche Ausgewogenheit des Programms infrage gestellt.

Wickert meint dazu: "Diese Krise war in dieser Form nicht absehbar. Das, was im RBB passiert ist, hat das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht. Ich bin der Meinung, das ist auch gut so. Es wird meines Erachtens aber immer noch nicht genügend darüber diskutiert."

20.09.2022, Hamburg: Moderator Ulrich Wickert vermeldet in der Sendung Tagesthemen, dass Caren Miosga jetzt die dienst�lteste Tagesthemen-Moderatorin ist. Miosga moderiert seit f�nfzehn Jahren und zwe ...
Wickerts Rekord als dienstältester Sprecher der "Tagesthemen" wurde 2022 von Caren Miosga eingestellt. Bild: dpa / Ulrich Perrey

Der 79-Jährige fordert sogar drastische Konsequenzen – die Politik müsse sich dringend einschalten:

"Das Problem ist: Die Politik müsste den Mut haben, Tabula rasa zu machen und meinetwegen Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen reduzieren."

Schließlich nennt der einstige Nachrichtensprecher auch konkrete Beispiele für Dinge, die besonders im Argen liegen. "Man muss sich ja nur mal angucken, dass das Elbphilharmonie Orchester vom NDR bezahlt wird, obwohl die Elbphilharmonie der Stadt Hamburg gehört. Das versteht doch kein Mensch!", wettert er.

Ulrich Wickert übt harte Programm-Kritik

Generell bedürfte es Mut bei den Intendanten, über das Programm nachzudenken. Geht es nach Wickert, ist vor allem das Genre des Krimis überstrapaziert: "Jeden Tag ein Krimi oder die Wiederholung eines Krimis muss doch nicht sein. Es fällt mir langsam schwer, mir das immer wieder angucken zu sollen." Damit dürfte er so manchem aus der Seele sprechen...

Wickert nennt im Anschluss sogar auch ein konkretes ARD-Format, das aus seiner Sicht der Umstrukturierung bedarf. "Warum der 'Weltspiegel', der einmal pro Woche gesendet wird, ganze vier Redaktionen braucht, muss ich auch nicht verstehen", legt er nochmal nach.

Joko Winterscheidt erhielt "Traumschiff"-Rolle nach Silbereisen-Scherz

Joko Winterscheidt ist im Fernsehen vor allem als Moderator oder Opfer seiner eigenen Shows zu sehen. Mit "Wer stiehlt mir die Show?" erfand er eines der besten neuen Formate der letzten Jahre. Winterscheidt und sein jahrelanger Wegbegleiter Klaas Heufer-Umlauf tun für ProSieben aber weiterhin das, was sie jahrelang taten: In Shows wie "Joko und Klaas gegen ProSieben" geben sie sich für unterhaltsamen Blödsinn her.

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