Vor zwei Wochen ereignete sich der dramatische Vorfall am Set von der Low-Budget-Produktion "Rust", bei dem Kamerafrau Halyna Hutchins ihr Leben verlor. Hollywoodstar Alec Baldwin erschoss versehentlich mit einer Requisitenwaffe die 42-Jährige. Regisseur Joel Souza ("Im Netz der Gewalt") wurde ebenfalls getroffen und in einem Krankenhaus behandelt. Er befindet sich glücklicherweise auf dem Weg der Besserung.
Die Ermittlungen laufen derzeit in alle Richtungen. Baldwin, der bei dem Westernstreifen als Hauptdarsteller und als Produzent in Erscheinung tritt, sagte im Gespräch mit der Presse: "Sie war meine Freundin. An dem Tag, an dem ich in Santa Fe ankam, um mit den Dreharbeiten zu beginnen, habe ich sie mit Joel, dem Regisseur, zum Abendessen eingeladen." Sie seien ein eingespieltes Team gewesen. Zu den Ermittlungen dürfe er sich allerdings nicht äußern, betonte er.
Regieassistent David Halls und Waffenmeisterin Hannah Guiterrez-Reed stehen derzeit ebenfalls im Fokus. Halls soll derjenige gewesen sein, der Baldwin am Set die Pistole mit den Worten "kalte Waffe" überreicht habe. Er räumte ein, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt und die Waffe unvollständig geprüft. Seine Anwältin meinte derweil zu Fox News, es sei nicht klar, dass er derjenige war, der dem Schauspieler die Waffe direkt übergab. Es sei nicht seine Aufgabe gewesen, diese zu überprüfen. Die Waffenmeisterin habe die Pistole zum Set gebracht. Ihr Anwalt erhob wiederum jetzt schwere Vorwürfe.
Der Anwalt von Hannah Guiterrez-Reed, Jason Bowles, sagte in der "Today Show", dass jemand eine Kugel mit scharfer Munition in eine Schachtel mit harmlosen Dummy-Patronen gelegt haben könnte. "Ich glaube, dass jemand die Sabotage begehen würde, um zu beweisen, dass er verärgert und unglücklich ist", sagte er. Es habe demnach unzufriedene Mitarbeiter am Set gegeben, die sich über die Arbeitsbedingungen beschwert hätten.
Die 24-jährige Waffenmeisterin habe die Waffe mit den Kugeln aus einer Schachtel mit Dummy-Patronen beladen. Nun muss laut des Anwalts untersucht werden, wie die scharfe Munition in den Revolver gekommen kam. Die Waffen und die Munition seien zeitweise am Set nicht unter Verschluss gewesen, sondern für alle zugänglich, meinte er weiter.
Mittlerweile wurde auch bekannt, dass der Mann des Opfers nun womöglich den Fall vor Gericht bringen möchte. Dies berichtete das US-Portal "TMZ". Matthew Hutchins soll jetzt nämlich eine Klage wegen fahrlässiger Tötung vorbereiten. Eine Quelle sagte, dass die Klage im Namen von Halynas Mann und ihrem Kind eingereicht werde. Zudem soll es mehrere Angeklagte geben. Obwohl bis jetzt keine strafrechtlichen Anklagen angekündigt wurden, teilte das Santa Fe County und das Sheriff's Department bereits mit, dass alle Optionen in Betracht gezogen werden.
(iger)