Am vergangenen Freitag wurde Boris Becker vor einem Londoner Gericht zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen verschiedener Insolvenzstraftaten verurteilt. Die Hälfte davon wird die Tennis-Legende auch tatsächlich absetzen müssen. In Deutschland wird das Thema nun heiß diskutiert, unter anderem meldete sich Lilly Becker zu Wort, die Ex des 54-Jährigen. Im Interview bei RTL sagte sie, der gemeinsame 12-jährige Sohn Amadeus wisse noch gar nichts von den jüngsten Entwicklungen. Auch für die Familie ist die Lage also sehr schwer.
Zu dem Comedian Oliver Pocher hat Becker nicht unbedingt das beste Verhältnis, die beiden teilten in der Vergangenheit des Öfteren verbal gegeneinander aus. Nun allerdings gibt Pocher in seiner Instagram-Story an, dass er sich in die Situation der Becker-Familie gut einfühlen könne und offenbart, dass aus seiner Sicht ein ganz anderer Prominenter ein härteres Urteil verdient hätte.
"Da gibt es keinerlei Genugtuung. Man sagt nicht: Super, jetzt hat er das, was er verdient hat", findet Pocher vor dem Hintergrund des Urteils, wonach der mehrmalige Wimbledon-Sieger Teile seins Vermögens verschleiert haben soll. Da der Komiker selbst Familienvater ist, kann er sich offenbar sogar gut in die Situation für die Beteiligten hineinversetzen:
Im Verlauf des Verfahrens in Großbritannien hatte sich allerdings schon angedeutet, dass Becker nicht mit einem milden Urteil hätte rechnen können, so Pocher. Daher ist die Gefängnisstrafe für ihn eine logische Konsequenz. "Auf der anderen Seite ist das nichts, das ungewöhnlich ist. So sind nun einmal die Gesetze. Das war eigentlich nach den Punkten relativ deutlich zu sehen, worauf es wohl hinauslaufen wird. Von daher überrascht es mich, dass viele mit einem Urteil gerechnet haben, das in Richtung Freispruch oder Bewährung geht", rekapituliert der 44-Jährige entsprechend nüchtern bei Social Media.
Schließlich ordnet Pocher das Becker-Urteil noch im Vergleich zu einem ganz anderen Fall ein – dem von Christoph Metzelder, der 2021 wegen Besitz und Weitergabe von Kinderpornografie zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde, im Gegensatz zu dem Ex-Tennis-Profi also nicht ins Gefängnis muss. Der Comedian meint: "Am Ende hätte ich für Christoph Metzelder ein härteres Urteil angemessen gefunden. Was da passiert ist, finde ich wesentlich schlimmer und dramatischer als das, was Boris Becker getan hat. Gesetze sind nun einmal so, wie sie sind, das kann man sich nicht aussuchen."
(ju)