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"Reinste Magma-Hölle": YouTuber Julien Bam spricht über den Mega-Hack

Emotional beschreibt YouTuber Julien Bam seinen Followern, wie er den Hack seiner Konten erlebt hat.
Emotional beschreibt YouTuber Julien Bam seinen Followern, wie er den Hack seiner Konten erlebt hat.Bild: Screenshot YouTube JUcktmichnicht
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Julien Bam meldet sich nach Mega-Hacker-Angriff: "Reinste Magma-Hölle"

26.04.2022, 19:23
anna von stefenelli
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Es war ein Schock für YouTube-Star Julien Budorovits alias Julien Bam – und die wohl düstersten Osterfeiertage seines Lebens. Am Ostermontag musste der Webvideoproduzent feststellen, dass seine drei Kanäle – Julien Bam, Bulien Jam und JUcktmichnicht – gehackt worden waren. Mittlerweile hat er die Kanäle zwar wieder, der Angriff habe aber großen Schaden angerichtet, erzählt der YouTuber. In seinem ersten Video nach dem Mega-Hack beschreibt der 33-Jährige die für ihn "schlimmste Woche seines Lebens".

Aus dem Prank wurde plötzlich purer Ernst

Angefangen hatte demnach alles am Ostersonntag, als sein PC plötzlich verrückt spielte. Wie Budorovits, der einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands ist, erzählt, wollte er an jenem Abend in Ruhe noch ein paar Dinge abarbeiten. "Mein PC wurde dabei lauter und lauter und immer lauter. Ich dachte echt, was ist denn hier los? Ich dachte, ein Hubschrauber landet neben mir".

Auf Anhieb konnte der Aachener die Tragweite dieser Geschehnisse nicht überblicken. Als er mit der Arbeit fertig war, schaltete er den PC aus und ging ins Bett, so Julien.

"Yo Bro, ist dein Channel kaputt?"

Am nächsten Tag folgte dann der erste Schock: Ein befreundeter YouTuber fragte ihn, ob er gehackt wurde. "Yo Bro, ist dein Channel kaputt?" Doch Julien dachte zuerst an einen Prank. Erst, als immer mehr Leute und Kollegen schrieben, sei ihm bewusst geworden: "Der Shit ist real".

Als er dann, deutlich beunruhigt, YouTube öffnete und seine Kanäle durchsah, entdeckte er, dass alle einen anderen Namen hatten. Und die Videos? "Alle waren weg!" Stattdessen sei auf den Channels ein Stream mit einem betrügerischen Link zu sehen gewesen. "Alle, die da drauf geklickt haben, tun mir echt leid, die haben wahrscheinlich Geld verloren", sagt Julien.

So wurde die beängstigende Vorahnung für den YouTuber zur Gewissheit: Irgendjemand hatte sich in die Accounts gehackt und sich Zugriff darauf verschafft. Ihm und seinem Mitarbeiter Thomas Söpper gelang es zunächst trotzdem, sich einzuloggen, wie Julien erzählt. Thomas habe angefangen, alle Passwörter zu ändern und parallel dazu, YouTube zu erreichen. Als Julien gerade sein Instagram-Passwort geändert hatte, bemerkte er etwas Seltsames: Sein Instagram-Profilbild war in eben jenem Moment gelöscht worden.

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Julien Bam ist einer der erfolgreichsten YouTubern Deutschlands.Bild: www.imago-images.de / POP-EYE/H_Urs

Dann fiel es Julien wie Schuppen von den Augen: Die Passwortänderungen konnten gar nichts bewirken, weil der Hacker Zugriff auf einen der PCs hatte und so jede Änderung mitbekam.

Julien Bam völlig verzweifelt: "Meine Seele war so weit weg von seinem Ursprung"

Irgendwann im Laufe des Tages habe das Team dann einen YouTube-Mitarbeiter in England erreicht, so Julien, der weiter erzählt:

Wir erfuhren, dass Cyber-Angriffe oftmals auf Feiertage geplant werden, weil da der Support der Seite nun mal am geringsten ist. Das habe ich auch gemerkt: Ich habe sogar angefangen auf Instagram mit Hashtags nach Hilfe zu rufen, um wenigstens irgendwen zu erreichen. Du musst mir echt tief ins Herz stechen, damit ich irgendwelche Leute auf Instagram tagge und nach Hilfe rufe.

"Mein YouTube-Partner-Manager Marco konnte dann helfen, die richtigen Leute zu erreichen", sagt der 33-Jährige.

Doch der Fall stellte sich als kompliziert heraus: "Ich war innerlich schon am Abschließen mit meinen Kanälen. Ich habe mich so motivationslos gefühlt wie noch nie und dachte nur, dass die letzten acht Jahre umsonst waren. Nichts ging mehr, mein Körper war so schwach. Meine Seele war so weit weg von ihrem Ursprung. Ich war kurz vorm Weinen. (...) Der Tag war die reinste Magma-Hölle", erzählt Julien mit zitternder Stimme.

Ein Lichtblick: Fans und Follower gaben dem YouTuber Halt

Vor Glück weinen ließ den YouTuber aber etwas anderes: Seine Fans, die ihm am laufenden Band Nachrichten via Instagram geschrieben und ihre Unterstützung angeboten hätten. "Es war krass zu sehen, wie viele Menschen einfach bei uns waren. Dafür möchte ich einfach mal danke sagen", zeigt sich Budorovits dankbar.

Mit diesem Rückhalt nahm das Team rund um Julien Bam einen komplizierten bürokratischen Weg. Unter anderem musste dabei diverse Formulare ausfüllen, das "AdSense"-Konto für Werbeeinnahmen wieder aktivieren und in ständigem Kontakt mit ihrem YouTube-Helfer bleiben.

"Das alles war ein Maschinengewehr an Bestrafungen"
Julien Bam

Außerdem setzten sie die PCs neu auf. "Dokumente, Videos, Fotos sind für die Ewigkeit verloren", so Julien.

Doch damit nicht genug: Nach kurzer Zeit kam die nächste niederschmetternde Nachricht: Zwei Kanäle waren komplett gelöscht. Hacker hatten mit dem Kanal gegen die Community-Richtlinien verstoßen. "Das alles war ein Maschinengewehr von Bestrafungen", beschreibt Julien Bam die Situation, die für ihn zu diesem Zeitpunkt nicht schlimmer hätte werden können.

Die Geschichte nimmt ein seichtes Ende für den YouTube-Star

Doch all die Mühe hat sich gelohnt. Eine Woche nach dem Hack hatte der Webvideoproduzent alle seine Kanäle wieder, auch viele Videos konnten wiederhergestellt werden. Vollständig sind die Konten aber nicht. Einige Videos, aber auch Views, Kommentare und Likes fehlen.

Er wisse nicht, ob neue Videos seinen Abonnenten überhaupt wieder vorgeschlagen würden. "Und ob dieses Video überhaupt jemand sieht, ich lade es einfach mal hoch", so Julien. Erst die Zeit wird wohl zeigen, inwiefern die Reichweite Julien Bams unter dem Hack gelitten hat.

Das Video hat bereits knapp 1,3 Millionen Aufrufe und 180.000 Likes (Stand Dienstagnachmittag).

Die Frage nach dem Ursprung bleibt

Für Julien hat alles also ein halbwegs positives Ende genommen. Doch die Gründe für den Hack bleiben ungewiss.

Als die Crew einen Virenscanner laufen ließ, stellte sich heraus, das 172 Trojaner am PC befanden, so der YouTuber. Die Hälfte davon habe Krypto-Mining betrieben, was zumindest die Lautstärke des PCs am Sonntagabend erklären dürfte.

Wie die Trojaner auf seinen PC gelangen konnten, können sich Julien Bam und sein Team jedenfalls bis heute nicht erklären. "Das nervt mich mit am meisten, weil ich gerne wissen würde, wo der Fehler liegt". Generell sei Julien immer sicher im Internet unterwegs, "weil ich das hauptberuflich seit mehreren Jahren mache." Das Julien-Bam-Team sei jetzt jedenfalls noch vorsichtiger als vorher.

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