Prinzessin Kate ist die Hoffnung für die Zukunft der britischen Monarchie. Sie ist sehr beliebt bei jüngeren Brit:innen – und eigentlich auch bei den heimischen Medien. Die Prinzessin von Wales wird für ihr soziales Engagement gefeiert, bei öffentlichen Auftritten sorgt sie stets für Glamour und trifft immer den richtigen Ton. Die Boulevard-Presse überschlägt sich mit positiven Meldungen über sie.
Umso überraschender ist, dass sich in den britischen Medien das Blatt nun offenbar wendet. Eine Kolumnistin beschwerte sich jetzt in einem langen Text über Kates Verhalten während der Krönung von König Charles und schlug dabei ungewohnt kritische Töne an.
Das Problem aus Sicht der britischen Presse: Kate war in letzter Zeit einfach omnipräsent. Während der Krönung veröffentlichten Prinz William und sie auf ihrem offiziellen Instagram-Account ein Video, das zeigt, wie sich die Familie auf den großen Tag vorbereitet hat.
Gut eine Woche später war Kate erneut das Gesprächsthema Nummer eins, weil sie im Eröffnungsvideo des ESC zu sehen war. Hat Kate damit zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen?
"Das Video mit dem Prinzen und der Prinzessin von Wales scheint ein bisschen verfrüht", merkte Sarah Vine in ihrem Artikel für die "Daily Mail" an.
Zwar zweifele niemand daran, dass Kate und William die Zukunft der Monarchie darstellen würden. "Trotz alledem war es Queen Camillas Moment und nicht ihrer", schreibt Vine.
Indem sie in einem Video mitgemacht hätten, das von einem Mann produziert wurde, "der damit angibt, ein 'Portfolio von weltweit führenden Klienten' und 'Geschichten getriebenen Branded Content' zu machen", fühle es sich "ein bisschen nach 'schaut mich an' an", gibt die Journalistin zu bedenken. Die Autorin geht in ihrem Meinungsstück sogar noch einen Schritt weiter:
Trotz des vielen Bildmaterials, fährt Vine fort, würde man wenig über die Waleses erfahren. Der Film sei "künstlich, eindimensional", lautet das Urteil der Journalistin. Später im Text nennt sie die Familienidylle, die William und Kate zuletzt mit ihren Kindern zur Schau stellen, "ein wenig manipulativ". So deutlich wurde Kate von der heimischen Boulevardpresse schon lange nicht mehr kritisiert.
Doch nicht alle sehen die Tatsache, dass Kate, William und ihre Kinder zuletzt so im Zentrum der Aufmerksamkeit standen, nur negativ. Der Royal-Experte Richard Fitzwilliams etwa sagte der "Daily Mail": "Das Video der Waleses, bei dem es um die Highlights des Krönungswochenendes ging und das sich auf ihre Aktivitäten und die ihrer Kinder konzentrierte, war ein großer Erfolg."
Auch Kates Auftritt beim ESC habe "eine Botschaft für die Ukraine gesendet, auf eine Art und Weise, wie es niemand sonst hätte tun können", findet der Experte. Daran, dass Charles es seiner Schwiegertochter übel nehmen könnte, so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, glaubt er nicht. "Im Herzen ist er Pragmatiker. Er weiß, wie wenig jüngere Familienmitglieder es unter den working Royals gibt und wie wichtig diese Gelegenheiten sind."
Die Royal-Expertin Ingrid Seward glaubt ebenfalls, dass Kate dem König nicht die wohlverdiente Aufmerksamkeit nehmen will. "Die Prinzessin von Wales wird einen 74-jährigen Mann immer mit ihrer Jugend und Schönheit in den Schatten stellen", sagte sie der "Daily Mail".
Kate sei aber "sehr respektvoll ihrem Schwiegervater gegenüber und hätte nie davon geträumt, etwas zu tun, das ihm am Krönungswochenende das Rampenlicht stiehlt." Seward ist überzeugt, dass Kate nie so gehandelt hätte, hätte Charles es ihr nicht ausdrücklich erlaubt, sie vielelicht sogar dazu ermutigt.
Die Expertin glaubt auch, dass Charles inzwischen damit leben kann, wenn ihm jemand die öffentliche Aufmerksamkeit streitig macht. "Er ist nicht mehr derjenige, der hilflos nebendran steht, wie er es in den ersten Tagen seiner Ehe mit Diana tat", sagt Seward. Wenn die Expert:innen mit ihrer Einschätzung richtig liegen, dürfte zumindest Charles Kate ihre Auftritte also nicht wirklich übel nehmen.