Zur Krönung von König Charles gibt es für das Volk jede Menge Aktionen, an denen sie sich beteiligen können. So sind die Brit:innen etwa aufgerufen, Gartenpartys zu veranstalten, um das Event gebührend zu feiern. Kürzlich erst teilte der Palast ein Rezept für eine "Coronation Quiche", die man ganz einfach zubereiten können soll.
Doch damit nicht genug: Auch an einem wichtigen Teil der Zeremonie soll ganz Großbritannien teilhaben. Doch die Begeisterung dafür hält sich bisher offenbar in Grenzen. Im ganzen Land werden nur knapp zwei Wochen vor der Großveranstaltung noch händeringend Freiwillige gesucht. Dabei sollen die eigentlich eine Aufgabe mit großer Symbolkraft übernehmen.
In Großbritannien gibt es eine lange Tradition an wichtigen Tagen, die für das ganze Land von Bedeutung sind, schreibt die "Sun". Bei großen historischen Ereignissen werden eigentlich überall in Großbritannien Glocken geläutet. Bisher war das etwa bei der Schlacht von Trafalgar und beim Sieg der Briten im zweiten Weltkrieg der Fall. Ein weiteres wichtiges Ereignis, bei dem diese Tradition fortgeführt wird: eine Krönung. Auch bei der Krönung von Queen Elizabeth II. läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken.
Doch logistisch ist das durchaus eine Herausforderung. In den 6.000 Kirchen hängen 38.000 Glocken. Damit die alle gleichzeitig geläutet werden können, bräuchte man laut der Zeitung 38.000 Glöckner:innen. Doch bisher sollen sich erst etwa 30.000 Leute auf den Aufruf hin gemeldet haben.
Heißt: 8.000 Freiwillige sucht der "Zentralrat der Kirchenglöckner" aktuell noch. Spezielle Vorerfahrung braucht man dem Bericht zufolge dafür nicht unbedingt. Eine Initiative macht nun ganz gezielt Werbung, um Leute für das Glockenläuten zu begeistern. "Einmal erlangt, ist das Glockenläuten eine Fähigkeit fürs Leben, den man nie vergisst und sie kann lebenslange Erfahrungen und Vergnügen bedeuten."
Damit noch mehr Leute Gefallen an der Aufgabe finden, wurde die Initiative "Ring for The King" ins Leben gerufen. Sie wirbt dafür, sich als Glöckner:in für die Krönung zu engagieren. Bisher haben sich dem Bericht zufolge mehr als 1500 Menschen auf die Ausschreibung gemeldet.
Die Initiative betont dabei vor allem den sozialen Aspekt des gemeinschaftlichen Glockenläutens. "Ein Glöckner zu sein bietet Zugang zu einer Gemeinschaft von 30.000 Freunden weltweit und unzählige spaßige Erfahrungen, unabhängig von deinen Fähigkeiten", heißt es auf der Website. Glöckner:innen würden demnach auch monatliche Treffen veranstalten und durch das ganze Land reisen, um dort verschiedene Kirchenglocken zu läuten. Der Kampagne zufolge kann man bereits ab einem Alter von elf Jahren Glöckner:in werden, da es dabei mehr um die Technik als um die Stärke ginge.
Ob es der Initiative am Ende gelingt, genug Freiwillige zu finden, damit am 6. Mai wirklich in ganz Großbritannien die Glocken läuten, wird sich allerdings erst noch zeigen.