Der Tod von Queen Elizabeth II. löst in vielen Menschen – insbesondere Brit:innen – Bestürzung aus. Das Land trauert. Auch in der Berichterstattung Großbritanniens nimmt der Tod der Queen viel Raum ein. Mittendrin im Geschehen: die "This Morning"-Moderatorin Alice Beer. Sie verhielt sich jüngst aber wohl derart despektierlich, dass sie heftig ins Kreuzfeuer der Kritik geriet – und nun mit den Konsequenzen leben muss.
Für die "This Morning"-Journalistin war es aufregend, als sie für den britischen Sender ITV am Mittwoch von der Westminster Hall aus berichten durfte. Dort hatte Beer die Möglichkeit, direkt am Sarg der Königin Abschied zu nehmen und mit zahlreichen Trauernden vor Ort zu sprechen. Ihre Aufgabe: Für die Berichterstattung im TV die Atmosphäre aufzunehmen und mit den Menschen vor Ort zu sprechen.
Ganz so ernst nahm sie den Tod der Monarchin aber offenbar nicht. Zumindest lässt ihr viel kritisiertes Verhalten darauf schließen.
So soll sie am Albert Embankment mit Donut-Packungen auf und ab gelaufen sein, was als unangebracht wahrgenommen wurde. Noch heftiger in die Kritik gerieten jedoch ihre Interviews an der Westminster Hall – dem Ort, an dem Queen Elizabeth bis zu ihrer Beisetzung bleiben wird. Dort sprach Alice Beer etwa mit bedrückten Menschen, die die Königin auf dem Totenbett gesehen hatten. Diese Interviews wurden mehrfach als "respektlos" bezeichnet.
Und auch in der Warteschlange, in der die Menschen auf ihren Besuch des Totenbettes von Elizabeth warteten, führte sie Interviews durch. Einige Aussagen der Moderatorin seien mehr als unangebracht gewesen, heißt es vonseiten der Kritiker:innen.
Im TV ist später etwa eine Szene zu sehen, in der die Moderatorin mit einem jungen Mann spricht. Während er mit seiner Mutter dort wartet, spricht die Moderatorin ihn an. "Man sollte meinen, dass hier nur eingefleischte Royalisten sind, aber nein, wir haben auch einige Teenager", sagt sie. Auf den Nieselregen angesprochen, fährt sie fort: "Allerdings ist es ein bisschen wie beim Reading Festival... das machst du nächstes Jahr!"
Die Zuschauer waren fassungslos über ihre Aussagen und teilten ihre Verärgerung auf Twitter. Besonders der unglückliche Vergleich mit einem Festival kam offenbar gar nicht gut an.
Einer schrieb etwa: "Ist Alice klar, dass die Leute für die Königin anstehen und nicht für die Band?"
Ein vierter wütete in seinem Tweet: "Die Leute zu interviewen, als würden sie für ein Konzert anstehen und es sei eine Party? Und dann sagt sie zu einem der Leute 'das ist nur eine Generalprobe für das Reading Festival nächstes Jahr'... ernsthaft?!" Er findet: "Respektlos ist eine Untertreibung."
Ähnlich sieht es eine weitere Userin, die wenig später twitterte: "Diese Frau, die die Leute in der Schlange interviewt, um den Sarg der Königin zu sehen, gehört entlassen! Wie unhöflich! Das ist keine Festivalschlange!"
Entlassen wurde die Reporterin zwar nicht, wohl aber ersetzt, wie die "This Morning"-Moderatorin Holly Willoughby am Donnerstag bekanntgab.
Nun soll nicht mehr Alice Beer von der Westminster Hall aus berichten dürfen, sondern ihre Kollegin Isla Traquair. Im Laufe der Sendung am Donnerstag kam die viel kritisierte Journalistin allerdings noch einmal zu Wort. Holly befragte sie zu ihrer Recherche: "Alice, du konntest heute Morgen tatsächlich hineingehen und den Sarg sehen. Was war das für ein Moment für dich?"
Und die Reporterin antwortete: "Unglaublich. Kurz vor der Morgendämmerung wurde ich an einem bestimmten Platz in der Westminster Hall eingelassen". Zu den kritisierten Aussagen äußerte sich Beer zwar nicht, wohl aber zur Sache mit den Donuts: "Wir können unseren Respekt zollen und gleichzeitig Donuts essen", findet Beer. Und: Sie sei "die beliebteste Person" in der Warteschlange geworden.