Harry und Meghan wollen bald zwischen Kanada und Großbritannien pendeln.Bild: imago images / i Images
Royals
Die Queen war unglücklich, ihr Enkel William sauer und Prinz Philip soll vor Wut getobt haben: Denn Prinz Harry und Herzogin Meghan hatten mit einem Instagram-Post ihren Rückzug vom Königshaus verkündet. Am Montag beraumte Elizabeth eine royale Krisensitzung in Sandringham Castle an, mehrere Stunden lang diskutierte die Monarchin mit ihrer Familie die weiteren Schritte.
In ihrer Stellungnahme nach dem Krisentreffen zeigte sie sich dann ungewohnt milde, familienorientiert und wohlwollend. Der Tenor ihres Schreibens: Harry und Meghan sollen ihr neues Leben in Kanada und Großbritannien genießen. Doch es gebe noch Themen, die schon in den kommenden Tagen geklärt werden müssten.
Der renommierte Adelsexperte Jürgen Worlitz, der lange für die ARD über Königshäuser berichtet hatte, analysierte die Queen-Zeilen für watson und urteilte: Die Queen drückt sich vor einer Kernaussage und lässt zu viele Fragen unbeantwortet.
Adelsexperte Jürgen Worlitz berichtete unter anderem für die ARD über alle großen europäischen Königshäuser.Bild: Jürgen Worlitz
Auch, wenn der (zunächst partielle) Umzug von Harry und Meghan nach Kanada gelingt, sieht Worlitz für das private Glück des Sussex-Couples schwarz. Er ist überzeugt: Der Prinz und die Herzogin werden sich in absehbarer Zeit trennen. Drei Punkte führt Worlitz dafür als Indiz an.
Meghans Traum von Hollywood
"Meghan hat mit ihrer Flucht nach Kanada (die Herzogin war beim Krisengespräch am Montag nicht anwesend, Anm. d. Redaktion) gezeigt, dass sie großem Druck nicht gewachsen ist." Der Adelsexperte ist sich sicher, dass sich Meghan nach dem vollzogenen Königshaus-Rückzug wieder in ihre Schauspiel-Karriere stürzt. Worlitz sagt: "Sie könnte unglaublich hohe Summen verlangen, dabei ist sie, auch wenn sie ihren Job gut gemacht hat, im Grunde nur eine Serien-Schauspielerin – ein großer Hollywood-Star war sie nie. Meghan hält sich für Grace Kelly, aber das ist sie nicht." Fasst sie als Schauspielerin wieder Fuß, sei sie auf Harry nicht mehr angewiesen, glaubt der Experte. "Er wird ihr sicher irgendwann langweilig werden, wenn sie nach dem Hollywood-Lifestyle strebt."
In Kanada hat niemand auf sie gewartet
"Ich bezweifle, dass sich Kanada als das gelobte Land erweisen wird", sagt Jürgen Worlitz. "Sie werden merken, dass sich ihre Träume dort nicht erfüllen werden. Die Kanadier mögen keine Emporkömmlinge, sie mögen eher Leute, die hart für ihre Karriere gearbeitet haben." Für Meghan, die aus schwierigen Verhältnissen stammt, mag das vielleicht nicht gelten – wohl aber nicht für einen Prinzen nach Geburtsrecht. Auch ihr Umgang mit Wohlstand kritisiert Worlitz.
So ist ihm die kanadische 18-Millionen-Dollar-Villa, in der die Sussexes ihre sechswöchige Auszeit verbrachten, ein Dorn im Auge: "Sie predigen immer, normal leben zu wollen. Da hätte es auch ein kleines Landhaus getan. Dass sie sich für solch ein Luxusanwesen entschieden haben und noch nicht einmal etwas dafür bezahlt haben sollen, stößt sicher vielen Briten und Kanadiern übel auf."
Mangelndes Beziehungs-Gleichgewicht
"Beobachtet man Harry und Meghan bei öffentlichen Auftritten, ist ganz klar: Harry betet seine Frau geradezu an. Bei ihr sieht man auch Gesten der Zuneigung, aber nicht in diesem Ausmaß." Royal-Experte Worlitz bemängelt ein gesundes Beziehungsgleichgewicht: Liebt einer mehr als der andere, könnte die Beziehung irgendwann vor dem Aus stehen. "Wenn die Verliebtheitsphase des Prinzen vorbei ist, könnte es zum großen Knall kommen. Denn als Schauspielerin ist Meghan daran gewöhnt, von allen angebetet zu werden."
Offene Fragen im Harry-Meghan-Drama
Wie sich der Rückzug aus dem Königshaus weiter entwickelt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die Queen hatte in ihrem Statement von Montagabend gesagt, man würde noch viele Details klären müssen:
"Dies sind komplexe Angelegenheiten, die meine Familie lösen muss, und es gibt noch einiges zu tun, aber ich habe darum gebeten, dass in den kommenden Tagen endgültige Entscheidungen getroffen werden."
Queen Elizabeth
Unter anderem steht noch zur Diskussion, wie viel Geld Harry und Meghan künftig aus Charles' Einnahmen aus der Grafschaft Cornwall beziehen, ob auch Steuergelder für ihre Ausgaben aufgebracht werden, ob Harry und Meghan nach wie vor mit "Königliche Hoheiten" angesprochen werden und ob sie nach wie vor vollwertige Mitglieder des Königshauses sind oder künftig als Privatpersonen auftreten.
(mit Material der dpa)
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