Es war die wohl überraschendste Ankündigung in der jüngsten Geschichte der Royals: Meghan und Prinz Harry ziehen sich als Senior Royals zurück, wollen finanziell unabhängig sein. Vollzogen wurde der "Megxit" zum 1. April 2020. Seitdem verzichten die beiden auch auf ihre Titel Königliche Hoheit.
Doch schon zuvor hatten Meghan und Harry Großbritannien den Rücken gekehrt und waren nach Kanada ausgewandert. Dort lebte Meghan bereits vor ihrer Hochzeit mit dem Royal und hatte sogar noch zahlreiche Klamotten und Möbel in ihrer alten Wahlheimat eingelagert. Auf Vancouver Island richtete sich das Paar vorerst in einer schicken Villa ein. Nur wer für die Sicherheitskosten aufkommen sollte, sorgte für Diskussionen. War es das Königshaus? Oder doch der kanadische Staat?
Denn als die beiden sich in Kanada niederließen, standen sie noch im Dienste der Krone. Regierungschef Justin Trudeau sagte damals im Gespräch mit dem TV-Sender Global News: "Ich denke, die meisten Kanadier stehen der Idee, Royals hier zu haben, sehr positiv gegenüber. Aber wie das aussieht und welche Art von Kosten das beinhaltet, darüber gibt es noch viele Diskussionen zu führen."
Wie diese letztendlich ausgegangen sind, zeigt spätestens die jetzige Rechnung. Denn am Ende sind es tatsächlich die kanadischen Steuerzahler, die blechen müssen. Der kanadische Steuerzahlerbund veröffentlichte nun nach einer Anfrage an die Royal Canadian Mounted Police die Kostenauflistung – und die beläuft sich allein für den Zeitraum vom 18. November bis zum 19. Januar auf 56.384 kanadische Dollar (rund 36.000 Euro)!
Eine "nicht zu verachtende Summe", wie auch Aaron Wudrick, Bundesdirektor des Steuerzahlerbundes, meint. Und in diesem Betrag sind nicht mal die Gehälter der Beamten mit eingerechnet. Lediglich Überstunden, Reisen, Mahlzeiten, Nebenkosten und Unterkünfte sind damit abgedeckt. Zahlen muss das Geld am Ende der Steuerzahler. Und der kann sich womöglich sogar noch glücklich schätzen. Denn die Kosten hätten noch deutlich höher ausfallen können, wie Wudrick weiß:
Letztendlich kam der kanadische Staat bis in den März für die Sicherheitskosten des Paares auf. Danach war Schluss, denn als nicht aktive Mitglieder der königlichen Familie hatte das Paar auch keinen Anspruch mehr auf die Überwachung durch die kanadische Polizei.
Einige Steuerzahler dürfte das gefreut haben. Schon vorher wurde in Kanada Unmut über die Zahlung der Sicherheit der britischen Royals laut. Es wurde sogar eine Online-Petition ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzte, dass Meghan und Harry selbst für die Security-Kosten aufkommen. Mehr als 80.000 Menschen hatten damals unterzeichnet.
(jei)