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Royals: König Charles bricht Versprechen – und kassiert harte Kritik

Britain's King Charles III hosts a Space Sustainability Event at Buckingham Palace, Wednesday, June 28, 2023 in London, England. (Eamonn M. McCormack//PA via AP)
König Charles wird schon lange nachgesagt, dass er bei den Royals Kosten sparen möchte.Bild: PA / Eamonn M. McCormack
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König Charles bricht Versprechen – und kassiert harte Kritik

29.06.2023, 18:47
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Über König Charles III. hieß es vor seiner Krönung zum Staatsoberhaupt lange, dass er so einiges anders machen wolle als seine Mutter. Charles wolle eine nahbarere Monarchie schaffen, hieß es, die sich den Wünschen und Bedürfnissen des Volkes wieder eher widmet und mit weniger Pomp auftritt.

Ein erster Schritt dahin schien mit der Krönung gemacht: Bei der Zeremonie waren wesentlich weniger Gäste eingeladen und die Veranstaltung selbst wurde kürzer gehalten, als es bei Queen Elizabeth II. der Fall war.

Doch der jährliche Finanzreport des Königshauses zeigt nun: Charles konnte in mehreren Bereichen nicht umsetzen, was von ihm erwartet wird. Das sorgt für Unmut im Volk und heftige Attacken aus der Politik.

Neben den finanziellen Aspekten fällt allerdings noch ein anderer Bereich auf, in dem Charles und die Königsfamilie ihre eigenen Ziele deutlich verfehlt haben.

König Charles III.: Royals geben zu viel Geld aus

Einmal pro Jahr veröffentlicht das britische Königshaus einen Bericht, in dem es seine Einnahmen und Ausgaben offenlegt. Die Royals werden zu einem großen Teil durch den Sovereign Grant finanziert. Das sind die jährlichen Zahlungen des Staatshaushaltes an das Königshaus. Der blieb in diesem Jahr mit 86,3 Millionen Pfund zwar gleich hoch wie im letzten Jahr. Allerdings haben die Royals in diesem Jahr weniger eingenommen als zuvor.

2022 lag das Einkommen des Königshauses bei 9,9 Millionen Pfund, 2023 waren es nur noch 9,8 Millionen.

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Gleichzeitig kamen für das Königshaus für den Zeitraum vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 gleich mehrere Großereignisse zusammen: Mit dem Platinjubiläum der Queen im Sommer, ihrer Beerdigung im September und den Vorbereitungen für die Krönung des neuen Königs standen mehrere sehr kostenintensive Zeremonien an.

Der Bericht zeigt: Mit 107,5 Millionen Pfund waren die Ausgaben der Royals im Finanzjahr um fünf Prozent höher als im Jahr zuvor. Bei den gleichbleibenden Einnahmen aus dem Sovereign Grant und den gesunkenen Einkommen hatte das für das Königshaus Konsequenzen. Laut der "Times" mussten die Royals auf ihre Reserven zurückgreifen und von dort mehr als 21 Millionen Pfund einsetzen. Im Jahr zuvor waren es bereits 16,1 Millionen gewesen.

13.04.2023, Großbritannien, London: König Charles III. (M) trifft zur Krönungszeremonie in der Westminster Abbey ein. Zur Krönung von König Charles III. werden zahlreiche Gäste in London erwartet. Fot ...
Die Krönung von Charles hat das Königshaus viel Geld gekostet.Bild: Pool PA/AP / Jonathan Brady

Die größte Kostenexplosion gab es dem "Telegraph" zufolge im Bereich "Housekeeping and Hospitality", also allem, was sich mit dem Betrieb der königlichen Anwesen beschäftigt. Dort stiegen die Kosten von 1,3 Millionen Pfund auf 2,4 Millionen Pfund. Das entspricht einem Zuwachs von 85 Prozent.

Palast verfehlt Diversity-Ziele

In einem anderen Bereich verfehlt das Königshaus seine selbst gesteckten Ziele. Bis zum Ende des Jahres 2022 sollten, so das Ziel, zehn Prozent der Angestellten des Palastes eine Herkunft einer ethnischen Minderheit haben. Doch der Anteil liegt nach wie vor bei 9,7 Prozent. Die gleiche Zahl wurde bereits im letzten Bericht angegeben. Bis zum Jahr 2025 soll er eigentlich bei 14 Prozent liegen.

Schon im vergangenen Jahr hatte ein Sprecher des Palastes darauf hingewiesen, dass man mit dieser Entwicklung nicht zufrieden sei. Damals hieß es:

"Ich stelle fest, dass wir nicht an dem Punkt sind, an dem wir gerne wären. Wir haben uns vorgenommen, in diesem Bereich Fortschritte zu machen."

Das, so legen die Zahlen nahe, ist nun allerdings nicht gelungen. Im Haushalt von Prinz William und Prinzessin Kate sind immerhin Fortschritte zu erkennen. Dort stieg der Anteil der Angestellten von 13,6 auf 16,3 Prozent.

FILE - Prince Harry and Meghan Markle arrive at United Nations headquarters, Monday, July 18, 2022. A spokesperson for Prince Harry and his wife Meghan says the couple were involved in a car chase whi ...
Nach den Rassismusvorwürfen von Harry und Meghan hatte der Palast mehr Diversität versprochen.Bild: AP / Seth Wenig

Scharfe Kritik aus der Politik

Das Königshaus veröffentlicht den Bericht einmal pro Jahr und steht anschließend immer wieder für seine Ausgaben in der Kritik. Auch, um dem vorzubeugen, wurde diesmal bereits in der Zusammenfassung des Königshauses die Summe genannt, die jede:r Steuerzahler:in im Königreich in den Sovereign Grant einzahlt. Für die Periode 2022/23 belief sich das den Angaben zufolge auf 77 Pence, das entspricht 88 Cent.

Trotzdem gibt es auch dieses Jahr harsche Kritik. So sagte etwa der Ex-Politiker Norman Baker: "Während alle anderen den Gürtel enger geschnallt haben, lebt die Königsfamilie auf Kosten der Allgemeinheit. Das Geld, das von der so genannten Reserve kommt, gibt es nur, weil sie in vorhergegangenen Jahren zu viel bekommen haben, also sind es nicht wirklich Reserven."

Auch andere sehen die Sache eher kritisch. Graham Smith, Chef der politischen Gruppe Republic, die sich für die Abschaffung der Monarchie einsetzt, stellte klar: "Die Royals haben ihre wahren Kosten lange verschleiert, bei denen wir davon ausgehen, dass sie bei 345 Millionen Pfund liegen. Das wäre genug, um 13.000 Krankenpfleger oder Lehrer zu bezahlen."

Unter dem Tweet, in dem das Königshaus einen Link zu dem Report teilt, gibt es ebenfalls zahlreiche kritische Stimmen. "Was für eine Geldverschwendung", schreibt etwa ein User. Ein anderer fragt provokant: "Wieso sucht ihr euch keine Jobs?"

Ein weiterer Kritiker weist darauf hin, dass der Bericht eben nur einen Teil der Finanzen der Königsfamilie offenlege, während andere für die Öffentlichkeit geheim bleiben würden. "Es gibt keine Transparenz und keine Rechenschaftspflicht dafür, wie viel öffentliches Geld für die Monarchie ausgegeben wird."

Zur Wahrheit gehört aber auch: Nicht alle Brit:innen sehen das Thema kritisch. Unter dem Tweet des Königshauses finden sich auch zahlreiche positive Kommentare, in denen immer wieder darauf hingewiesen wird, dass die Monarchie für die britische Diplomatie extrem wichtig sei. Auch den Beitrag, den das Königshaus für die britische Wirtschaft leistet, führen viele als Argument an.

Prinz William schindet Eindruck bei Trump – im Gegensatz zu Charles

Bei der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame trafen am Wochenende unter anderem der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der kommende US-Präsident Donald Trump aufeinander. Doch nicht nur hochrangige Politiker gaben sich die Klinke in die Hand – mit Prinz William ließ sich auch ein britischer Royal blicken.

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