Prinz Harry rechnete in seinen Memoiren "Reserve" (im Original: "Spare") von grundlegend mit der Königsfamilie ab. Vor allem sein Bruder Prinz William kam dabei alles andere als gut weg. Harry stellte ihn als gewalttätigen Menschen dar, der sein Temperament nicht im Griff hat.
Doch Harry sprach in dem Buch auch über seine wilde Vergangenheit. Er beschrieb detailliert, wo und wie er zum ersten Mal Sex hatte und ging auch auf ein weiteres Thema so konkret ein wie noch nie zuvor. Zwar hatte Harry auch in der Vergangenheit schon offen über seinen Drogen- und Alkoholkonsum gesprochen, doch in seinem Buch enthüllte er dazu mitunter bizarre neue Details. Nun kommt die Frage auf, ob der Royal deswegen noch einmal Probleme bekommen könnte.
Denn "Page Six" hat die Frage in den Raum gestellt, ob Harrys Drogenkonsum einen Einfluss auf seine Aufenthaltserlaubnis in den USA haben könnte. Der ehemalige Staatsanwalt Neama Rahmani sagte gegenüber dem Portal:
Er fährt fort: "Das bedeutet, Prinz Harry hätte das Visum verweigert oder es hätte widerrufen werden müssen, weil er zugegeben hat, Kokain, Pilze und andere Drogen konsumiert zu haben." Er fügt noch hinzu, dass es auch für Royals oder den Freizeitkonsum keine Ausnahme von dieser Regel geben soll.
Doch offensichtlich ist man sich bei dem Thema unter Experten nicht ganz einig. Denn Anwalt James Leonhard widerspricht seinem Kollegen:
Seiner Einschätzung nach müssten Menschen, die keine US-Bürger:innen sind, den Behörden einen Grund geben, um gegen sie zu ermitteln. "Man müsste ihnen etwas geben, dass das anstößt. In einem Buch zu erzählen, dass man mit Drogen experimentiert hat, als man ein junger Mann war – ich glaube nicht, dass das dort hinführt." Der Punkt laut Leonard: Da es keine strafrechtliche Anklage gegen Harry gegeben hat, würde das Eingeständnis in seinem Buch für ihn nicht zum Problem werden.
Auch Sam Adair, ein Anwalt für Einwanderungsrecht, hält Harrys Eingeständnis nicht für problematisch. "Es ist für mich nicht klar, welchen Visa-Status der Herzog in den USA hat, aber Gesetzeswidrigkeiten könnten zum Problem werden, wenn es darum geht, dass das Visum erneuert oder wieder zugelassen wird. Aber Drogenkonsum in der Freizeit, der noch nicht strafrechtlich verfolgt wurde, wird höchstwahrscheinlich kein Problem für jemandes Visa-Status werden", sagt der Experte.
Seiner Meinung nach ist früherer Drogenkonsum "nichts, das mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Visa-Interview abgefragt wird".
Den Experten nach muss Harry wegen der Drogenbeichte in "Reserve" also höchstwahrscheinlich nicht um seinen Aufenthaltsstatus fürchten. Da Harry inzwischen alles auf ein Leben in den USA gesetzt hat, dürften das für ihn in jedem Fall gute Nachrichten sein.