Klingelt das Handy, blinkt das E-Mail-Postfach oder poppt ein verdächtiges Fenster auf dem Bildschirm auf – die tägliche Flut an Nachrichten, Warnungen und vermeintlichen Angeboten ist längst zur Dauerbelastung im digitalen Alltag geworden. Zwischen echten Mitteilungen und belanglosem Spam verschwimmt zunehmend die Grenze.
Gerade dieser Informationsüberfluss öffnet gefährlichen Täuschungsmanövern Tür und Tor. Denn wer genervt, abgelenkt oder routiniert klickt, riskiert einen Moment der Unachtsamkeit – und fällt vielleicht doch ausnahmsweise auf eine Phishing-Mail herein. Manchmal genügt das Überfliegen einer Nachricht und ein einziger Klick auf einen Link, um seine sensiblen Daten preiszugeben.
Derzeit warnt die Verbraucherzentrale in ihrem Phishing-Radar besonders ING-Kund:innen vor einer Phishing-Mail im Umlauf.
In der Mail geben die kriminellen Verfasser vor, dass angeblich die Aktualisierung einer ING-App notwendig ist. Der Betreff bleibt jedoch auffällig kryptisch. Dort heißt es laut der Verbraucherzentrale "ING ID: <beliebige zwölfstellige Zahl>".
Im Text ist oben ein Logo der ING-Bank platziert. Nach der unpersönlichen Anrede "Sehr geehrter Kunde" wird das Anliegen erklärt. Es wird darauf hingewiesen, dass die ING App auf die "neueste Version" aktualisiert werden soll, "um weiterhin alle Funktionen in vollem Umfang nutzen und höchsten Sicherheitsstandards gerecht werden zu können".
Um die Aktualisierung durchzuführen, soll man anschließend auf einen weiter unten platzierten Button klicken und weiteren Anweisungen folgen. Auf dem orangen Button steht mit weißer Schrift gefettet: "Jetzt App aktualisieren".
Anschließend heißt es, es sei wichtig, dass die Aktualisierung "innerhalb weniger Tage" abgeschlossen wird. Nach Ablauf der Frist, die nicht genauer definiert wird, gäbe es "möglicherweise Einschränkungen" bei der Nutzung der App. Daher solle die App "so bald wie möglich" aktualisiert werden.
Die Verbraucherzentrale warnt wie immer in ihrem Phishing-Radar vor der Mail an ING-Kunden. Grundsätzlich sei es zwar "sehr sinnvoll, Ihre Banking-Apps auf dem neuesten Stand zu halten". Sonst könnten Sicherheitsrisiken entstehen.
Dennoch handelt es sich in diesem Fall um einen Phishing-Betrug. Anzeichen dafür seien laut den Verbraucherschützer:innen die unpersönliche Anrede, die unseriöse Absendeadresse und der Link in der Mail.
Klassisch für eine Phishing-Mail ist auch die "Drohung mit Einschränkungen". Auffällig ist zudem in dieser Mail die unklare Fristsetzung.
Wie immer solle die Mail besser unbeantwortet in den Spam-Ordner verschoben werden. Außerdem könnten ING-Kunden in der App oder auf den offiziellen Seiten checken, ob es dort ähnliche Aufforderungen gebe.