Vor zwei Jahren wagten Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan einen radikalen Schritt: 2020 gab das Paar seinen Austritt aus dem britischen Königshaus bekannt. Außerdem verließen sie Harrys Heimatstadt London und wohnen nach Aufenthalten in Kanada und Los Angeles nun im kalifornischen Montecito zusammen mit ihren beiden Kindern Archie und Lilibet.
Dieser Schritt in die Freiheit hat aber auch seinen Preis: Seit ihrem Rücktritt als hochrangige Royals haben sie in Großbritannien keinen Anspruch mehr auf Polizeischutz. Das will Prinz Harry allerdings ändern. Wie "The Sun" berichtet, hat der 39-Jährige Anklage gegen das britische Innenministerium erhoben, da seiner Meinung nach ihm und seiner Familie nicht der Schutz zur Verfügung gestellt wird, den sie benötigen.
Aus diesem Grund fand am 8. Juli nun erstmals eine Anhörung in London statt, in der entschieden wurde, ob der Fall vor Gericht kommt oder nicht. Dabei gelang eine überraschende Neuigkeit in die Öffentlichkeit.
Laut des Online-Portals erachten Harrys Anwälte eine Klage für zwingend notwendig, denn unter den aktuellen Bedingungen könne Harry mit seiner Familie "in Ermangelung eines Schutzes nicht in seine Heimat zurückkehren". In den USA hätten sie zwar ein Sicherheitsteam, das sie selbst bezahlen würden, aber sie könnten "nicht den notwendigen Schutz bieten, der im Vereinigten Königreich erforderlich ist." Und weiter wird begründet:
Prinz Harry verlangt noch mehr: Neben vollumfänglichen Polizeischutz besteht er darauf, dass seinem privaten Security-Team in den USA der Zugang zu Informationen, die die Sicherheit des Prinzen und seiner Familie in England betreffen, gewährt wird.
Mittlerweile fand die Anhörung statt und dabei kam heraus: Dass Harry und seine Familie in Großbritannien keinen Polizeischutz bekommen, lag laut "Daily Mail" nicht alleine an der Abteilung des Innenministeriums, sondern auch das Königshaus war an dieser Entscheidung beteiligt. Genauer gesagt der Privatsekretär der Queen, Sir Edward Young, er soll die treibende Kraft in diesem Szenario gewesen sei.
Harrys Anwältin Shaheed Fatima legte dar, dass es "erhebliche Spannungen" zwischen dem Royal und dem Privatsekretär gegeben haben soll:
Weiter hieß es in den Gerichtsunterlagen, Harry habe geglaubt, "dass das RAVEC 'unabhängig' sei". Er sei nicht über die Zusammensetzung des RAVEC informiert worden und auch nicht darüber, dass der königliche Haushalt an der Entscheidung beteiligt gewesen war.
Dazu muss man wissen: Das sogenannte "Royal and VIP Executive Committee" (RAVEC) entschied über die Streichung des Polizeischutzes für Harry und seine Familie. Dass auch Mitglieder des britischen Königshauses darin saßen, war bisher nicht bekannt.
Darüber hinaus machte Harrys Anwältin deutlich, dass ihr Mandant nicht die Möglichkeit bekommen hätte, vor dem Ausschuss zu sprechen oder anzubieten, für die Sicherheitskosten selbst aufzukommen. Das juristische Team der Gegenseite argumentierte dagegen, dass die Streichung des Polizeischutzes nur damit zusammenhänge, dass Harry als royales Mitglied zurückgetreten sei. Der Privatsekretär der Queen soll keinen Einfluss ausgeübt haben.
Nach dem Termin sagte der zuständige Richter Justice Swift, er werde im Laufe des Monats darüber entscheiden, ob der Fall fortgesetzt wird.
(swi)