Zerstörte Häuser, verwüstete Straßen, Luftalarm und Tränen: Ein Video, das der Graffiti-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Account hochgeladen hat, stimmt nachdenklich und lässt Betrachter:innen mit einem traurigen Gefühl zurück.
Seine Werke haben Wiedererkennungswert, haben immer einen emotionalen Touch, beschäftigen sich mit politischen Themen. Nun rührt er mit seinem neusten Projekt zu Tränen. Denn das Land, in dem er zuletzt sprühte, ist eines mit einem traurigen Schicksal: Banksy hat sich in die Ukraine gewagt, wo er zwischen zerstörten Häusern inmitten des Krieges künstlerische Akzente setzte.
Die Motive: Auf traurige Weise in die Umgebung eingepflegt. So zieren das Stadtbild in Kiew nun die schwarzen Gestalten zweier Kinder, die augenscheinlich auf einer Wippe spielen. Die Wippe selbst hat der Künstler jedoch nicht aufgesprüht. Sie ist ein Element einer Straßenblockade. Dafür gedacht, die russischen Truppen im Falle eines Angriffs aufzuhalten.
Sorgloses Spielen gehört für die meisten Kinder der Vergangenheit an. Für sie ist der Alltag in der Ukraine heute getrübt vom Krieg. Seit dem Start des Angriffskrieges Russlands in im Februar 2022 veränderte sich das Leben der bis dahin im Land lebenden über sechs Millionen Kinder drastisch. Ob durch Flucht, Krieg, Tod oder Verlust.
Eine weitere Aufnahme veranschaulicht das Leid, das in dem Banksy-Video auf Instagram zu sehen ist: Nach mehreren Szenen mit zerstörten Häusern, Luftalarm und einigen Kunstwerken lässt er eine Mutter mit ihrem Kind zu Wort kommen.
Sie beschreibt, was in der zerbombten Umgebung geschehen ist: "Es war eine Bombe, viele Menschen sind gestorben." Ins Bild rückt ein völlig zerstörtes Gebäude. "Mein Kind ging in diesen Kindergarten", sagt sie.
Nächste Szene.
Die Mutter umarmt ihre Tochter, die eine rosa Mütze trägt. Versucht, sie zu trösten: "Sei nicht traurig, Süße." Und dann, erklärend in die Kamera: "Wir haben schon so viel geweint. Wir haben keine Tränen mehr übrig."
Die beiden stehen vor einem Trümmerhaufen. Nachdem die Mutter ihrer Tochter verboten hat, den Schrott im Hintergrund anzufassen, sagt sie: "Komm, lass den Mann ein Foto von uns machen." Die beiden blicken in die Kamera.
Nächste Szene.
Das Bild zoomt nach außen. Die Drohnenaufnahme aus der Luft offenbart, wie zerstört der Häuserkomplex und die Umgebung sind, in dem die beiden wohnen. Als Nächstes wird ein Text eingeblendet: "In Solidarität mit den Menschen in der Ukraine."
Das Video schlägt hohe Wellen. Es sammelte binnen Stunden knapp eine Million Likes und 15.000 Kommentare (Stand: Freitagmittag).
Der Kommentar mit den meisten Likes ist der emotionale Beitrag eines Ukrainers:
Der Verfasser dieses Kommentars bedankt sich bei Banksy für sein Projekt.
Unter dem Video finden sich zahlreiche Kommentare von Menschen aus dem Kriegsland. So schreibt eine Person: "Ich denke im Namen aller Ukrainer, kann ich 'Danke' sagen". Andere schreiben schlicht: "Fucking amazing" oder "Der beste Künstler mit einem noch besseren Herzen". Besonders viel Resonanz erhielt die traurige Aussage eines weiteren Ukrainers: "Fuck, das hat mein Herz gebrochen."