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Youtuber Unge macht Wahl-O-Mat und schockt Fans mit Ansichten: "Scheißegal"

Youtuber Simon Unge hat 2,5 Millionen Follower auf Instagram.
Youtuber Simon Unge hat 2,5 Millionen Follower auf Instagram. Bild: Screenshot / Instagram / unge
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"Mir ist es scheißegal, ob Vermieter die Miete erhöhen": Youtuber Unge macht den Wahl-O-Mat – und schockt etliche Fans mit seinen Ansichten

09.09.2021, 07:13
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Youtuber und Politik – dass das zusammenpasst, dürfte spätestens seit Rezos "Zerstörung der CDU" allseits bekannt sein. Viele Influencerinnen und Influencer reagierten bereits auf den millionenfach geklickten Clip und teilten fundiert ihre persönliche politische Meinung mit ihren Fans.

Seit dem 2. September ist nun auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung im Internet verfügbar – er soll eine Entscheidungshilfe für die kommende Wahl darstellen. Der Youtuber Simon Unge, der von Sonntag bis Donnerstag täglich abends auf der Videoplattform live streamt, nutzte nun die Gelegenheit und äußerte seine private Meinung zu den einzelnen Thesen. Was der nach Madeira ausgewanderte 31-Jährige dabei teilweise für Äußerungen tätigte, stieß unter seinen Zuschauern teilweise auf harsche Kritik.

Simon Unge macht den Wahl-O-Mat und lässt seine Zuschauer teilhaben

Knapp 60.000 User erreichte Unge mit seinem Stream am Montagabend. Einige von ihnen brachten ihn auch erst auf die Idee, den aktuellen Wahl-O-Mat zu nutzen. Der Bitte kam er gerne nach und wählte "passenderweise" Walgesänge zur Bundestagswahl aus.

Zu Beginn stellte Simon aber schnell klar: "Ich lebe seit drei Jahren nicht mehr in Deutschland und ehrlich gesagt sind mir sehr viele Sachen mittlerweile egal. Ich sage euch jetzt meine Gedanken dazu." Direkt bei der Frage nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen ließ er seinen Gedanken auch schnell freien Lauf – und nahm dabei kein Blatt vor den Mund:

"Ich fahre nicht mehr auf der Autobahn und mir ist es eigentlich scheißegal. Wenn Leute sich totfahren wollen, dann sollen die sich mit 250, 300 km/h totfahren. Wenn alle Leute 120 fahren wollen, sollen sie 120 fahren."

Bei näherem Nachdenken über ein nicht näher durch die Wahl-O-Mat-Frage bestimmtes Tempolimit, befand er aber schließlich: "Wenn zum Beispiel das Tempolimit 180 sein würde, würde ich sagen ja. Mehr als 180 muss wirklich kein Mensch fahren."

Der Netz-Star selbst fährt seit Jahren Tesla auf Madeira und würde damit laut eigenen Angaben nicht mal 180 Kilometer pro Stunde fahren wollen, denn dann ginge der Akku des Wagens zu schnell leer. Schließlich stimmt er mit neutral.

Seine Fans konnten auch noch mitgehen, als es um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Deutschland ging, das lehnte Unge schnell ab und kam zur Frage nach der Möglichkeit, ab 16 Jahren wählen zu dürfen. Sein Urteil: "Es gibt genügend Menschen, die sich verhalten wie Kinder und vielleicht nicht mehr an die Zukunft denken. 16-Jährige denken zumindest noch an ihre Zukunft. Zwei Jahre mehr oder weniger, wen juckt es? Mich nicht."

Beim Thema Mieten wurde es ernst im Chat

Als es aber schließlich um folgende Frage ging, unterschied sich die Meinung des mittlerweile wohlhabenden Youtubers von der seiner Community: "Die Möglichkeiten der Vermieterinnen und Vermieter, Wohnungsmieten zu erhöhen, sollen gesetzlich stärker begrenzt werden."

Dass Unge ein stolzes Vermögen durch seine Netz-Karriere ansammeln konnte, ist hinlänglich bekannt. Er selbst besitzt Immobilien auf Madeira und ließ bereits Fans an seinen Einnahmen auch durch kluge Investitionen teilhaben. Doch die Antwort auf die Mietenfrage stieß etlichen Followern sauer auf:

"Ich sag's mal so: Es gibt in Deutschland doch schon so etwas wie einen Mietspiegel, daran wird sich ja schon gerichtet. Deswegen würde ich eher sagen 'neutral', weil es mir eigentlich scheißegal ist."

Nachdem sich erste kritische Kommentare dazu im Livestream-Chat sammelten, rechtfertigte sich Unge vehement: "Ich habe so viel Geld in meinem Leben, dass ich mir nie mehr Sorgen um Miete machen muss. Natürlich könnte ich mich fragen: 'Was könnte für die Allgemeinheit besser sein?' Aber das ist ja jetzt etwas, das ich für mich mache und mir ist es scheißegal, ob Vermieterinnen und Vermieter die Miete erhöhen."

Seiner Meinung nach könnten Vermieter auch das Doppelte verlangen: "Das juckt mich ja nicht. Ich weiß, für die meisten Menschen wäre es besser, wenn es begrenzt wäre", äußerte er und stimmte letztlich für neutral.

Die Kritik der Fans setzte sich aber nach dieser Ansage eher noch fort: "Es wird sich nicht am Mietspiegel orientiert", berichtigte ein User, weitere schrieben: "Mieten sind aber explodiert in den letzten Jahren", "Also sind wir dir egal" oder "In welcher Welt lebst du?"

Eine Steuer auf hohe Vermögen lehnt Unge ab

Die Stimmung rettete der Youtuber jedoch, indem er sich mit der Meinung vieler Zuschauer wieder überschnitt. So sei er für Bafög unabhängig von dem Gehalt der Eltern, für den Ausbau von Windenergie und zusätzlich stimmte er der These zu, dass der Bund Projekte zur Bekämpfung des Antisemitismus stärker finanziell unterstützen soll.

Brenzlich wurde es nochmal bei der Frage, ob auf hohe Vermögen wieder eine Steuer erhoben werden soll: "Gibt es keine Steuer auf hohe Vermögen? Nee, bitte nicht", sagte er daraufhin mit einem Grinsen und gewichtete anschließend diese These noch einmal. "Bitte keine hohen Vermögen versteuern", betonte er erneut.

Unge findet deutsche Parteienlandschaft "schwierig"

Nach den 38 Fragen löste Simon schließlich auf: Auf Platz eins landete trotz fehlender, dazu passender Fragen die Tierschutzpartei, gefolgt von einer Kleinstpartei für Vegetarier und Veganer. Seine Reaktion fiel daraufhin wohlwollend aus, immerhin lebt er nicht nur vegan:

"Wenn ich irgendwas möchte, dann Tiere schützen. Ich würde diese Partei aber nicht wählen, weil die nächste Bundestagswahl entscheidend ist. Die nächste Bundestagswahl entscheidet, welche Partei den Kanzler stellt."
Unge betrachtet sein Wahl-O-Mat-Ergebnis.
Unge betrachtet sein Wahl-O-Mat-Ergebnis.Bild: Screenshot / Youtube / ungespielt

Die erste große Partei in der Auflistung, sind bei Unge Die Grünen. Anschließend und mit teilweise weitem Abstand folgten Die Linke, die SPD, die FDP und schließlich die CDU/CSU. Das entspreche auch seiner Meinung. Er differenzierte zum Schluss jedoch: "Mir war relativ klar, dass Die Grünen ziemlich weit oben sind. Ich bin jetzt kein Hater oder so, ich finde Die Grünen in manchen Punkten besser, als die amtierenden Parteien, aber ich bin auch mit den Grünen nicht in allen Sachen einverstanden."

Sein abschließendes Fazit nach rund einer halben Stunde Wahl-O-Mat-Talk: "Insgesamt finde ich die deutsche Parteienlandschaft eher schwierig." Ob und welche Partei er tatsächlich bei der Bundestagswahl am 26. September wählen wird, ließ Simon offen.

(cfl)

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