#Momlife, #Momboss oder #Momblogger: Auf Social Media finden sich heute einige Sammlungen eben jener Lebensweisen, die Müttern (und einigen Vätern) des 21. Jahrhunderts zusätzlich zum elterlichen Stress mitunter eine Menge Druck machen.
Was vermeintlich den Alltag anderer Mütter zeigt, führt bei vielen auf Social Media immer wieder zu Unzufriedenheit oder gar Wut über den eigenen Alltag. Aktuell sorgt etwa ein Tiktok-Clip einer jungen Mutter aus Chicago für Diskussionen darüber, wie viel Schlaf junge Eltern verdienen – und wie viel einem der Schlaf tatsächlich wert ist.
Jenna Michele lebt in Chicago, im Dezember vergangenen Jahres ist sie zum zweiten Mal Mutter geworden. Auf Tiktok teilt sie bereits seit der Schwangerschaft kleinste Details zum "Momlife" mit ihren rund 77.000 Follower:innen und allen, denen ihr Content in den Feed gespült wird.
Auch nach der Geburt geht es auf ihrem Kanal mit dem provokanten Namen "Real Housewife of Chicago" vor allem um Jennas Körper, wenig um das Leben mit dem Neugeborenen. Nun offenbart die Influencerin, dass sie die Verantwortung für ihr Baby ohnehin regelmäßig für mehrere Stunden abgibt.
Für ein Video zu ihrer Schlafroutine präsentiert sich die junge Mutter Anfang Februar in einem Satin-Schlafanzug und mit wachem Gesichtsausdruck. Zur Caption "Ich zu meinem Baby, wenn meine Nacht-Nanny kommt" wirft Jenna Luftküsse in die Kamera.
Von 22 Uhr bis 7 Uhr morgens gibt die Influencerin ihr knapp drei Monate altes Kind demnach in die Betreuung einer Nanny, um selbst genügend Schlaf und Me-Time zu bekommen. Kostenpunkt: Knapp 600 Dollar für fünf Tage, am Wochenende übernimmt demnach Jennas Ehemann die Nachtschichten.
Andere Videos der "Housewife" aus Chicago zeigen, wie sie mit intensiven Workout-Sessions an jedem Morgen ihren "Babybody" wegtrainiert und ihre Ernährung entsprechend angepasst hat. Bereits im vergangenen Sommer erklärte sie in einem Video, dass sie zu sehr mit Pilates und ihrer Beauty-Routine beschäftigt sei, um arbeiten zu gehen.
Auf Tiktok findet Jennas Umgang mit dem Muttersein viel Zuspruch. "Die beste Investition, die ich bei meinen Zwillingen jemals gemacht habe", stimmt eine Nutzerin zu. Unter den Kommentaren finden sich auch höhere Preise, die andere Mütter offenbar für Nacht-Nannys zahlen.
Einige Follower:innen geben hingegen an, ihr Kind aus Vertrauensgründen nicht abgeben zu können, auch der Kostenpunkt stellt für viele eine Hürde dar. Andere unterstreichen auch das schöne Gefühl, gemeinsam mit dem Kind einzuschlafen.
Für Jenna hingegen scheint das Leben außerhalb #Momlife um einiges bedeutender zu sein, laut eigenen Angaben warte sie jeden Abend förmlich darauf, dass ihre Nanny an der Tür klingelt.
Was hinter dieser Tür aber tatsächlich vorgeht, kann letztlich sowieso niemand richtig einschätzen. Wie Jenna zu Neujahr klarstellte, achte sie immer darauf, ihre Kinder nicht für Social-Media-Content zu nutzen. Am Ende dürfte aber auch diese Aussage Druck für andere Eltern bedeuten.