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Der Film "The Blind Side" löst plötzlich wieder heftige Diskussionen aus, dabei stammt er aus dem Jahr 2009. Der Knackpunkt ist die wahre Geschichte, auf der das Drehbuch basiert: Im Mittelpunkt steht der 17-jährige Michael Oher, der zwar ein großes Talent für Football mitbringt, aber aus schwierigen Familienverhältnissen stammt. Schließlich nimmt ihn die wohlhabende Leigh Anne Tuohy auf, die im Film von Sandra Bullock verkörpert wird.
Um den echten Michael Oher gibt es neue Entwicklungen, in dieser Woche reichte er Klage ein. Er behauptet, Leigh Anne Tuohy und ihr Mann hätten ihn nie rechtmäßig adoptiert, damit wäre ein entscheidender Teil des Films eine Lüge. Oher sei angelogen worden, als die Tuohys ihn im Alter von 18 Jahren ein Dokument unterschreiben ließ, welches sie sie zu seinen gesetzlichen Vormündern machte.
Weiter vertritt er die Ansicht, das Paar hätte sich über die Verfilmung an ihm bereichert. Kritik bei Social Media wird aktuell aber vor allem an Sandra Bullock laut – was absolut kurios ist.
"The Blind Side" war seinerzeit sehr erfolgreich, Sandra Bullock erhielt 2010 sogar den Oscar als Beste Hauptdarstellerin für ihre Darbietung. Zugleich war der Film stets umstritten. Die Tatsache, dass darin eine Person of Color von einer reichen weißen Familie "gerettet" wird (Stichwort: white savior), hatte für Teile des Publikums einen faden Beigeschmack.
In sozialen Netzwerken haben sich nun viele Personen auf Ohers Seite geschlagen und wettern zugleich gegen Sandra Bullock, gleichwohl die Schauspielerin mit der aktuellen Klage überhaupt nichts zu tun hat. Sie verkörperte Leigh Anne Tuohy lediglich im Film – und das liegt auch schon Jahre zurück.
Die Forderung, die damit einhergeht: Sandra Bullock soll ihren Oscar zurückgeben. Bei X (ehemals Twitter) schreibt beispielsweise ein User: "Sandra Bullock hatte dafür nicht einmal den Oscar verdient, buchstäblich jede reifere weiße Frau hätte ihre Rolle spielen können." An anderer Stelle wird vorgeschlagen: "Ich fordere, dass wir Sandra Bullock den Oscar aberkennen und ihn Meryl Streep geben."
Wie Oher behauptet, hätten Leigh Anne, Sean sowie ihre beiden leiblichen Kinder jeweils 225.000 US-Dollar plus 2,5 Prozent des Reinerlöses des Films erhalten, der insgesamt über 300 Millionen Dollar einspielte. Im Hinblick darauf zeigt sich ein User fassungslos:
Besonders unsensibel sind die plötzlichen Kommentare gegen Sandra Bullock im Hinblick auf die persönliche Situation der Schauspielerin: Vor wenigen Tagen verstarb ihr Lebensgefährte Bryan Randall. Sicherlich steht ihr momentan nicht der Sinn danach, sich für einen alten Film zu rechtfertigen.
Bei "TMZ Sports" springt ihr jetzt aber ihr Kollege Quinton Aaron zur Seite, der in "The Blinde Side" die Hauptrolle des Michael Oher einnahm. "Das ergibt überhaupt keinen Sinn", urteilt er über den aktuellen Shitstorm gegen die Darstellerin. Und weiter: "Sandra Bullock hatte nichts mit der wahren Geschichte zu tun."
Seiner Meinung nach liefert sie im Film eine "brillante Performance" ab – "und das sollte nicht durch etwas getrübt werden, das nichts mit ihr zu tun hat".
Weiter erklärt er, er habe seit den Drehs keinen Kontakt mehr zu den Tuohys gehabt. Nach eigenen Angaben hatte er aber nie den Eindruck, dass sich die Familie verächtlich gegenüber dem echten Oher verhielt. "Sie waren echt cool zu mir", erinnert er sich außerdem.
