Fler und Bushido werden in diesem Leben wahrscheinlich keine Freunde mehr. Dabei waren sie lange genau das: Freunde. Zusammen mischten sie 2002 mit ihrem gemeinsamen Rap-Album "Carlo Cokxxx Nutten" die deutsche Rap-Landschaft auf. Es folgten Streits, Versöhnungen und erneute Trennungen. Seit einigen Jahren haben die beiden jedoch endgültig miteinander gebrochen.
Doch auch wenn sie nicht mehr miteinander reden – übereinander reden sie nach wie vor. So auch Fler in einem neuen Interview mit dem Youtuber Leon Lovelock. Letzterer ist ein Fitness-Fanatiker und hatte auch schon seine Auseinandersetzungen mit Bushido. Dieser hatte ihm vorgeworfen, fahrlässig gefährliche Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie zu verbreiten.
Fler indes beschäftigt sich in dem Gespräch mit etwas anderem: mit Bushidos mentaler Gesundheit. Um die ist es nicht zum Besten bestellt, wenn man dem Berliner Rapper glauben darf. "Der ist krank, psychisch krank", erklärt Fler über seinen ehemaligen Freund und jetzigen Gegenspieler.
Konkret bezieht sich seine Aussage darauf, dass Bushido im Moment vor Gericht gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker aussagt und dort versucht, sich als möglichst harmlosen Zeitgenossen darzustellen, gleichzeitig aber Songs veröffentlicht, in denen er wie gewohnt andere Leute beleidigt.
Aus Flers Sicht bekommt Bushido, der unter Polizeischutz steht, gerade die Quittung für sein eigenes Verhalten:
In seiner Zeugenaussage vor Gericht hatte Bushido das anders dargestellt und erklärt, seine Zusammenarbeit mit den Abou-Chakers sei von Anfang an nicht freiwillig gewesen. Die Verteidigung von Arafat und seinen Brüdern macht jedoch seit Beginn des Prozesses fast nichts anderes, als Bushido mit älteren Aussagen von ihm selbst zu konfrontieren, in denen er seine Zusammenarbeit mit der Familie in den höchsten Tönen lobt und von Freundschaft und Loyalität spricht. Um diesen Widerspruch zu erklären, beharrt der Gangster-Rapper vor Gericht darauf, dass große Teile seiner Biografie sowie seiner bisherigen Außendarstellung frei erfunden seien.
Auch über psychische Erkrankungen sprach Bushido im Zeugenstand. Nachdem er über einen angeblichen Vorfall im Januar 2018 berichtet hatte, wegen dem die vier Brüder angeklagt sind, bei dem Bushido geschlagen, bedroht, beleidigt und eingesperrt worden sein soll, erklärte er, er gehe seitdem zweimal die Woche zum Psychologen.
(om)