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Diddy-Prozess: Ex-Assistentin berichtet von schweren Übergriffen

ARCHIV - 05.01.2018, USA, Pasadena: Sean 'Diddy' Combs nimmt an der Podiumsdiskussion "The Four" während der FOX Television Critics Association Winter Press Tour in Pasadena, Kalif ...
Sean Combs steht in New York vor Gericht, die Vorwürfe wiegen schwer. Bild: Invision via AP / Richard Shotwell
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Prozess gegen Sean Combs: So lief Tag 12 der Verhandlung

An Tag 12 erhebt eine Ex-Assistentin schwere Vorwürfe gegen Sean Combs vor Gericht. Sie tritt unter dem Namen Mia auf.
30.05.2025, 05:5630.05.2025, 05:56
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In der ersten Woche des Prozesses gegen Sean Combs stand Cassie Ventura Fine im Mittelpunkt. Sie berichtete von jahrelanger Gewalt und sexuellen Übergriffen durch den Musikproduzenten. In Woche zwei konzentrierte sich das Geschehen zunehmend auf die Aussagen von Scott Ramon Seguro Mescudi, besser bekannt als Kid Cudi, der eine Affäre mit Cassie Ventura Fine eingegangen war.

Der Rapper beschuldigte Sean Combs schwerer Straftaten, darunter des Einbruchs in sein Haus. Dabei soll auch sein Hund eingesperrt worden sein. Combs habe etwa seinen Porsche mithilfe eines Molotow-Cocktails in Brand gesetzt.

Der Prozess gegen Sean Combs ist auf acht Wochen angesetzt. Eine Kanzlei vertritt derzeit 120 mutmaßliche Opfer, darunter 25 Minderjährige. Combs bestreitet alle Vorwürfe. Im Falle einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Die wichtigsten Entwicklungen der zweiten Prozesswoche sind hier zusammengefasst. Eine Übersicht der Anklage gegen Sean Combs mit allen Vorwürfen findest du weiter unten im Artikel.

Prozesstag 12

Am zwölften Prozesstag sagte laut "People" eine Frau unter dem Namen Mia aus. Sie arbeitete einst für Sean Combs und wirft ihm mehrfachen sexuellen Missbrauch vor.

Laut Mia ereignete sich ein Übergriff zwischen 2009 und 2010 im Haus des Musikers in Los Angeles. Sie habe geschlafen, als Combs sie plötzlich überfiel. "Ich war wie erstarrt", erklärte sie vor Gericht. Die Situation sei kurz gewesen, habe sich für sie aber endlos angefühlt.

Mia schilderte zudem einen Vorfall, bei dem Combs ihr eine Schüssel Spaghetti an den Kopf warf, weil sie sich wegen ihrer Periode umziehen wollte. Anschließend habe er sie angeschrien und aus dem Haus gejagt. Der Teller verfehlte sie knapp. Kurz darauf sei sie suspendiert worden – ohne Bezahlung.

Auch über das Arbeitsumfeld sprach Mia offen. Die Atmosphäre beschrieb sie als extrem belastend. Fünf Tage ohne Schlaf seien keine Ausnahme gewesen. Zu ihren Aufgaben zählten nicht nur Steuerangelegenheiten, sondern auch das "Knacken seiner Finger".

Die Arbeit sei von extremen Höhen und Tiefen geprägt gewesen. Ein weiterer Schlüsselmoment: 2013 habe sie miterlebt, wie Combs Ventura angeblich gegen ein Möbelstück stieß, sodass deren Kopf aufplatzte. Erst da sei ihr klar geworden, in welcher Gefahr sie sich selbst befand.

Prozesstag 11

Die Aussagen von Capricorn Clark vom Vortag (siehe unten) bestimmen weiterhin die Schlagzeilen und überschatteten den Auftritt von Deonte Nash, der vor Gericht als Freund und Stylist von Cassie Ventura Fine bezeichnet wird.

Cassie Ventura ist eine der Hauptzeuginnen des Prozesses. Deonte Nash bestätigte Ventura Fines Schilderungen von Gewaltübergriffen durch Sean Combs und fügte weitere Details hinzu.

Nash sagte laut "USA Today" aus, Combs habe während der zehnjährigen Beziehung versucht, alle Aspekte von Ventura Fines Leben zu kontrollieren, von ihrer Musik bis zu ihrem sozialen Umfeld.

"Es hat sie verrückt gemacht. Sie weinte", erklärte Nash. Der Zeuge beschrieb brutale Gewaltausbrüche durch Sean Combs. Auf die Frage, wie oft er Ventura Fine geholfen habe, sich vor Combs zu verstecken, sagte er: "Zu oft, um es zu zählen."

Weitere Erkenntnisse zum Einbruch bei Kid Cudi:

  • Polizist Chris Ignacio bestätigte Teile der Aussagen von Capricorn Clark, die an Prozesstag 10 Sean Combs beschuldigt hatte, das Haus von Kid Cudi mit Mordabsicht aufgesucht zu haben.
  • Der Polizist erklärte allerdings, dass er keine Verfolgungsjagd gesehen habe, nur ein schwarzes Fahrzeug, das sich recht sicher als Sean Combs' Auto identifizieren lässt.
  • Zudem habe Kid Cudi keinen Waffeneinsatz im Haus erwähnt, obwohl frühere Zeugen, darunter Clark und Ventura Fine, sagten, dass Combs während des angeblichen Einbruchs eine Waffe mit sich führte.

Weitere Erkenntnisse zum Autobrand

Combs soll Kid Cudis Porsche in Brand gesetzt haben, was zu einer Explosion führte.

  • Brandermittler Lance Jimenez bestätigte, dass ein Molotow-Cocktail für die Explosion verantwortlich war und nannte ihn eine "behelfsmäßige Brandbombe".
  • Die Brandbombe wurde demnach aus einer Flasche Old English Malt Liquor und einem "Designer-Taschentuch" hergestellt.
  • "Meiner Meinung nach wurde das Feuer gezielt gelegt", sagte Jimenez, der darauf hinwies, dass das Auto von der Straße aus nicht gut sichtbar war.
  • DNA konnte auf den Materialien nicht festgestellt werden.

Prozesstag 10

Am zehnten Tag sagte eine langjährige Angestellte von Sean Combs aus. Capricorn Clark war etwa 2011 globale Markenchefin in Combs’ Unternehmen. In dieser Zeit sei sie eng mit dessen damaliger Partnerin Casandra "Cassie" Ventura befreundet gewesen.

Als sich Cassie heimlich mit Musiker Kid Cudi traf, half Clark ihr dabei, die Beziehung zu verheimlichen. Doch Combs kam hinter die Affäre.

Clark schilderte vor Gericht, wie dieser eines Morgens vor ihrer Wohnungstür in Los Angeles auftauchte. "Er lief hin und her", sagte Clark, "Er war wütend." Sie erinnerte sich daran, dass er ein weißes Hemd und eine Businesshose trug – letztere sei im Schritt aufgerissen gewesen. In der Hand habe Combs eine Waffe getragen.

So spielte sich die Szene der Zeuginnenschilderung zufolge ab: Clark habe Combs hereingelassen. Auf die Frage "Wer ist Scott?" antwortete sie: "Ich kenne keinen Scott." Combs sagte daraufhin: "Kid Cudi." Clark entgegnete: "Ach so, Cassies Freund." Dann soll Combs Clark aufgefordert haben, sich anzuziehen. Sie würden jetzt losfahren, um Kid Cudi umzubringen.

Sie habe ihm gesagt, dass sie nicht mitkommen wolle. Doch Combs sei "außer sich gewesen" und trug die Waffe im Hosenbund. Er habe sie gezwungen, mitzukommen. Gemeinsam fuhren sie zum Haus von Mescudi in den Hollywood Hills. Combs und ein Security-Mitarbeiter seien ins Haus gegangen.

Während Combs sich im Haus aufhielt, habe Clark Cassie über das geheime Handy angerufen. Sie habe ihr gesagt, dass Combs sie mit einer Waffe zu Kid Cudi gebracht habe, "um ihn zu töten". Cassie habe sich in diesem Moment bei Mescudi befunden. Clark hörte, wie er sagte: "Er ist in meinem Haus?"

Defense attorney Brian Steel, center, cross examines Kid Cudi, far right, as Sean "Diddy" Combs, far left, looks on during Combs' sex trafficking and racketeering trial in Manhattan fed ...
Die Verhandlung gegen Sean Combs führt erschreckende Szenen zutage.Bild: FR142054 AP / Elizabeth Williams

Clark warnte ihren eigenen Aussagen zufolge: "Halt ihn auf, sonst wird er sich umbringen lassen." ("He’s going to get himself killed.") Dennoch fuhr Mescudi los.

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Am Ende trafen sich Combs und Clark in einem Nachtclub auf dem Sunset Boulevard. Dort habe Combs Cassie Ventura angerufen und gesagt: "Wenn ihr ihn nicht davon überzeugt, nichts bei der Polizei zu sagen, bringe ich euch alle um."

Es kam später am Tag zu einer Konfrontation, bei der Combs "mit aller Kraft" auf Cassie Ventura eingetreten habe, berichtet "Variety". Clark sei aus Angst nicht eingeschritten.

Sean Combs' Morddrohungen gegen Mitarbeiterin

Der Produzent hätte sie während ihrer Beschäftigung mehrfach schwer bedroht, mit Worten wie "Ich sollte dich umbringen". Später, als ihr im August 2012 gekündigt wurde, sagte Combs laut Clark: "Er würde mich dazu bringen, mich umzubringen."

Sie habe sich einmal zudem einem fünftägigen Lügendetektor-Test unterziehen müssen. "Wenn du diesen Test nicht bestehst, werden sie dich in den East River werfen", habe man zu ihr gesagt. Sie habe in dieser Zeit nur versucht "zu überleben".

Die Vorwürfe gegen Sean Combs in aller Kürze

Die Anklage gegen Diddy umfasst unter anderem Sexhandel, Erpressung, Nötigung und organisierte Kriminalität. Laut Staatsanwaltschaft soll Combs über Jahre hinweg ein Netzwerk betrieben haben, in dem Frauen und Männer unter Drogen gesetzt, missbraucht und zur Teilnahme an sogenannten "Freak-Offs" gezwungen wurden – exzessive Sexpartys, die oft gefilmt und zur Erpressung genutzt wurden.

Bei Durchsuchungen seiner Anwesen wurden unter anderem Drogen, illegale Waffen und über 1000 Flaschen Gleitmittel sichergestellt.

Die Verteidigung will ihren Mandanten im Laufe des Prozesses mit der Argumentation entlasten, dass weder Gewalt in Beziehungen noch sexuelle Vorlieben automatisch strafrechtlich relevant seien. Es gehe um Konsens zwischen Erwachsenen. Combs' Team räumte jedoch ein, dass der Musikproduzent ein "komplizierter Mensch" mit einem Hang zu Drogenkonsum, Jähzorn und exzessivem Lebensstil sei.

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