Die zweite Staffel "Wednesday" ist seit Kurzem bei Netflix verfügbar. Der Erfolg der Serie ging Hand in Hand mit dem Aufstieg von Jenna Ortega, die mit 22 Jahren zu den gefragtesten Nachwuchsschauspielerinnen in Hollywood gehört.
In einem Interview mit der "Vogue México y Latinoamérica" sprach die Schauspielerin über die Herausforderungen ihrer Laufbahn und den Druck, der mit ihrer Rolle als Repräsentantin der lateinamerikanischen Community einhergeht.
Ortega, die bereits als Kind in Produktionen wie "Jane the Virgin" und "Stuck in the Middle" mitwirkte, berichtete, dass sie sich über viele Jahre hinweg am Set nicht gehört fühlte:
Die Schauspielerin erklärte weiter, dass es für junge Frauen nach wie vor schwierig sei, sich in der Branche Gehör zu verschaffen: "Jung und durchsetzungsfähig zu sein, ist für viele Menschen intensiv – besonders als Frau."
Die Schauspielerin äußerte sich nicht dazu, bei welchen Projekten konkret sie sich übergangen fühlte. Man kann aber relativ sicher davon ausgehen, dass Ortega ihre Rolle an Film-Sets während oder nach dem Dreh von "Wednesday" reflektierte und anpasste.
In Interviews erklärte Jenna Ortega nach der Veröffentlichung, dass sie am Set regelmäßig mit "Wedneday"-Autor:innen diskutierte und bestimmte Dialoge oder Entwicklungen ablehnte, weil sie nicht zu ihrer Vorstellung von "Wednesday" passten.
"Ich musste manchmal selbst in die Produktion eingreifen, weil ich merkte: 'Das ist nicht Wednesday'", sagte sie etwa im Podcast "Armchair Expert".
Heute, so Ortega, wolle sie ihre Stimme "auf professionelle, effiziente und freundliche Weise" einsetzen. Ihren eigenen Arbeitsstil beschreibt sie als entschlossen, gleichzeitig betrachte sie ihre öffentliche Rolle mit Zurückhaltung.
Der Umgang mit Ruhm sei für sie nach wie vor ungewohnt: "Ich war früher ein sehr extrovertiertes Kind, aber inzwischen bin ich zurückhaltender. Das bedeutet nichts Negatives. Es heißt einfach, dass ich meine Worte mit Bedacht wähle."
Gegenüber "Vogue" sprach Ortega auch über ihre Herkunft und den Einfluss ihrer Familie. Sie wuchs in Indio, Kalifornien, auf, in einer mehrheitlich lateinamerikanischen Gemeinde. Ihr Vater ist mexikanischer Abstammung, ihre Mutter hat mexikanische und puerto-ricanische Wurzeln.
"Es ist ein grundlegender Teil dessen, wer ich bin. Diese Dinge verschwinden oder verändern sich nicht", sagte Ortega. "Ich bin meiner Familie und meiner Erziehung sehr verbunden. Ich komme aus Kalifornien, also war meine Community, hauptsächlich Latino, meine Kindheit. Das ist einfach das, was ich kenne."
Die Erwartungen des lateinamerikanischen Publikums nimmt Ortega ernst. "Manchmal fühlt sich das brutal an. Aber dann geht man nach Hause und erinnert sich, worum es wirklich geht. Du triffst ein junges Chicana-Mädchen im Supermarkt, sie umarmt dich, du redest mit ihrer Mutter – und du merkst, wie viel es den Menschen bedeutet."
Eine persönliche Herausforderung bleibt für Ortega der Umgang mit der spanischen Sprache. Sie spricht nicht so fließend, wie sie es sich wünschen würde. "Ich bin sehr unsicher, wenn ich Spanisch spreche", gesteht sie.
Obwohl sie stolz auf ihre Herkunft sei und sich intensiv mit ihrer kulturellen Identität auseinandersetze, spüre sie manchmal die Enttäuschung anderer. "Ich spreche mit meinem Vater auf Spanisch, ich schreibe, ich lese – aber beim Sprechen bin ich sehr unsicher und will niemanden beleidigen. Das war für mich immer ein sehr sensibler Punkt."