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Netflix: Streaming-Dienst könnte sich mit Neuerung verrechnet haben

The screen shows an advertisement of the popular Netflix series "The Crown," in an underground station, in London, Friday, Nov. 18, 2022. Elizabeth Emanuel has recreated a gown for the then  ...
Netflix hatte zuletzt nicht nur mit Serien wie "The Crown" versucht, wieder mehr User:innen für sich zu gewinnen.Bild: AP / Kin Cheung
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Netflix: Streaming-Dienst könnte sich mit Neuerung verrechnet haben

18.12.2022, 09:21
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Mit einem neuen Abo-Modell wollte Netflix für seine Kund:innen wieder attraktiver werden. Doch erste Berichte zu der neuen Variante legen nun nahe, dass der Plan nicht funktioniert haben könnte. Für Netflix sind das keine guten Nachrichten.

Netflix: Scheitert das neue Abo-Modell?

Netflix hat in diesem Jahr mit sinkenden Abonnentenzahlen zu kämpfen. Wie unter anderem "kino.de" berichtet, hat der Streamingdienst 200.000 Nutzer:innen verloren und das nur im ersten Quartal 2022. Netflix sucht wohl auch deshalb nach Möglichkeiten, neue Nutzer:innen zu gewinnen.

Einen Weg, um das zu schaffen, hatte das Unternehmen im November vorgestellt: ein günstigeres Abo-Modell. 4,99 Euro kostet aktuell das günstigste Abonnement, ein Preisunterschied von drei Euro zum bisherigen Basis-Abo und ganzen 13 Euro zur Premium-Variante. Doch im Gegensatz zu den anderen Varianten bekommen Kund:innen im günstigsten Abonnement nicht alle Filme und Serien auf Netflix zu sehen.

Popular Streaming Services Photo Illustrations Netflix logo displayed on a phone screen and Netflix website displayed on a laptop screen are seen in this illustration photo taken in Krakow, Poland on  ...
Die Strategie von Netflix ging wohl nicht auf.Bild: IMAGO/NurPhoto

Und es gibt noch einen weiteren Nachteil: Das Abo ist werbefinanziert. Genau das scheint für Netflix allerdings nicht so zu funktionieren wie erhofft.

Denn wie unter anderem "Digiday" schreibt, kann Netflix seinen Werbekunden nicht die versprochene Anzahl an Zuschauern bieten. Das Portal berichtet, manche Werbekunden würden das Geld, das sie in Netflix investiert hätten, bereits wieder zurückziehen. Das Problem: Netflix habe ihnen nur 80 Prozent des Publikums liefern können, das es ihnen versprochen habe.

Zwar sollen dem Bericht zufolge nicht alle Werbekunden abgesprungen sein. Manche hätten ihre Deals auch einfach in das erste Quartal 2023 verschoben. Doch die Berichte legen nahe, dass die neue Abo-Variante bei den User:innen nicht so gut ankommt, wie Netflix sich das erhofft hat.

Schon kurz nach der Ankündigung des Deutschland-Starts für das neue Abo hatten sich viele Fans beschwert. "4,99 Euro für Werbung und billigste Qualität? Wer denkt sich diesen Müll aus, abgesehen von dem miesen Content mittlerweile?", schrieb damals einer auf Instagram. "Braucht euch echt nicht wundern, wenn viele Zuschauer woanders hinwechseln ... Werbung? Nein, danke", meinte ein anderer.

Auffällig: Den Kommentaren zufolge war es gar nicht unbedingt die Werbung, die viele Fans störte. Stattdessen beschwerten sich viele eher über das inhaltliche Angebot und darüber, dass viele Serien schon nach einer Staffel abgesetzt werden würden. Auch die Tatsache, dass in der günstigsten Abo-Variante wohl nicht alle Filme und Serien zur Verfügung stehen, scheint einige User:innen abzuschrecken. Hat Netflix also einen Fehler gemacht?

Aus für das Billig-Abo?

Nach knapp einem Monat, in dem das neue Abo nun verfügbar ist, lässt sich das wohl noch nicht so genau sagen. Doch wenn die Berichte stimmen, wonach die Werbekunden allmählich nervös werden, wären das für Netflix schlechte Nachrichten. Denn was bringt ein Abo-Modell, das weder von User:innen noch von den Werbetreibenden genutzt wird? Ob das das Aus für die günstigste Netflix-Variante bedeutet, wird sich wohl noch zeigen.

Unabhängig davon beweist Netflix aber nach wie vor, dass es weiß, welchen Content die Leute sehen wollen. Von den letzten Neuerscheinungen war mit dem "Adams-Family"-Spin-Off "Wednesday" eine so erfolgreich, dass sie in unter einem Monat die magische Grenze von über einer Milliarde Stunden knackte, die die Fans mit der Serie verbracht haben. Eine beeindruckende Zahl, die beweist, dass Netflix immer noch weiß, wie es seine Zuschauer begeistern kann – auch ohne neues Abo-Modell.

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