Das letzte Abendmahl – mit diesem dramatischen Bild geht die zweite Staffel "And Just Like That..." zu Ende. In dieser Woche gab es für die Zuschauer:innen mit der zehnten Folge aber erst einmal das Vor-Finale, in dem für das besagte Mahl zunächst nur der Weg bereitet wurde.
In der aktuellen Episode geht es, wie gewohnt beim "Sex and the City"-Nachfolger, viel drunter und drüber. Es kommt zu einem unangenehmen Gast-Auftritt und fragwürdigen Aussagen zu homosexuellen Beziehungen. Eine Szene schaffte es diesmal aber, bei den Zuschauer:innen echte Emotionen zu wecken.
Achtung: Es folgen Spoiler zur zehnten Folge "And Just Like That...".
Seit Anbeginn von "Sex and the City" gibt es Gastauftritte von Stars, die mal kleine Rollen in der Serie übernehmen und mal eine Version von sich selbst spielen. Hollywood-Star Matthew McConaughey stellte beispielsweise in der Originalserie sich selbst als aufgedrehten Filmproduzenten dar. In der gleichen Folge hatten auch "Playboy"-Gründer Hugh Hefner und "Star Wars"-Legende Carrie Fisher Auftritte als sie selbst.
Auch in "And Just Like That..." kam es in der aktuellen Folge zu einem Cameo-Auftritt. Sam Smith trat in Charlottes Galerie als kunstinteressierter Käufer in Erscheinung. Der Sänger hat allerdings auch nur zwei Zeilen Text. Zum einen sagt er, dass ihm ein Kunstwerk gut gefällt und dann bedankt er sich noch bei einer Kollegin von Charlotte, die gesteht, ein großer Fan zu sein. Ob die Szene absichtlich "awkward" ist, ist für das Publikum allerdings schwer abzuschätzen.
Die Zuschauer:innen der Serie waren auch alles andere als begeistert von der sehr kurzen Performance des Grammy-Gewinners. Auf X, vormals Twitter, bezeichneten Nutzer:innen sein Schauspiel als "hölzern" und "cringe". Die Serien-Fans konnten sich immerhin damit trösten, dass sein Auftritt auf wenige Augenblicke begrenzt war.
Die wohl emotionalste Szene für die Darsteller:innen und auch die Fans der Serie war der "Abschied" von Stanford. Der Schauspieler Willie Garson war 2021 gestorben, noch bevor die Dreharbeiten abgeschlossen waren, und ist deshalb nur in drei Folgen zu sehen. In der ersten Staffel von "And Just Like That..." wurde etabliert, dass Carries bester Freund und Anthonys Ehemann, Stanford Blatch, vorübergehend nach Japan gezogen sei, um einen aufstrebenden Tiktok-Star zu managen.
In der aktuellen Folge gibt es schließlich "Neuigkeiten" zu Stanford. Carrie lädt dazu Anthony in ihr Apartment ein und erzählt von einem Brief, den sie von Stanford erhalten hat: Er sei nun Mönch in einem japanischen Kloster und würde nicht nach New York zurückkehren. Er habe "seinen Frieden gefunden", steht im Brief an Carrie.
Einige wenige Zuschauer:innen finden dieses Ende für die Figur Stanford unrealistisch, die meisten Fans sind jedoch gerührt vom Abschied. "Seltsam ... aber respektvoll", schreibt ein Fan auf Reddit. Auch ein anderer findet: "Es war eine schöne Hommage an den Charakter und den Wunsch des Schauspielers, seine Figur nicht zu töten. Es ist schön, sich vorzustellen, wie er da draußen ein friedliches und bescheidenes Leben führt."
Ein anderer Fan der Serie beschreibt, wieso die Szene zwischen Carrie und Anthony besonders emotional gewesen sei:
In der aktuellen Episode stand Anthony gleich zweimal im Mittelpunkt des Geschehens. Doch während sein Auftritt beim Abschied von Stanford die Fans der Serie zu Tränen rührte, löste die andere Szene bei vielen Kopfschütteln aus. Anthony und der italoamerikanische Poet Giuseppe daten sich bereits seit mehreren Episoden.
In dieser Folge wurde nun das Sexleben der beiden Männer näher beleuchtet. So explizit wie noch nie zuvor bei "And Just Like That..." werden die beiden nackt im Bett gezeigt. Nach dem Sex entbrennt zwischen den Männern jedoch eine Diskussion: Giuseppe möchte die Positionen tauschen. Anthony stellt hingegen klar, dass er immer nur ein "Top" ist, also den aktiven Part beim Sex übernimmt.
Serien-Fans finden diese Einstellung befremdlich. Vor allem, da Anthony seine Weigerung damit begründet, dass er "keine Frau" sei. Auf Reddit schreibt ein Zuschauer über die Szene: "Das war absolut lächerlich und überholt. Ja, einige schwule Männer tauschen nicht gern die Rollen, aber viele tun es, und es geht nicht darum, 'eine Frau' zu sein." Dies zu sagen, findet der Reddit-Nutzer sogar "homophob".
Andere Fans sehen sogar einen Fehler in der Szene – und erinnern an eine alte Folge "Sex and the City". In der Kult-Serie wurde deutlich gemacht, dass Stanford, Anthonys langjähriger Partner, ebenfalls ein "Top" ist. Eine Reddit-Nutzerin fragt: "Waren Stanford und Anthony also beide 'Tops'?" Ein weiterer Fan vermutet, dass es sich bei der Szene nur um einen Witz handelt:
Das Ende der Szene fühlte sich für Zuschauer:innen nicht so an, als sei das Sex-Problem der beiden Männer damit gelöst. Eine Folge haben die Figuren dafür allerdings auch noch Zeit. Einige Fans scheinen jedoch ohnehin nicht übermäßig über die "Top"-Debatte nachzudenken: "Ich war zu sehr damit beschäftigt, auf Anthonys Hintern zu schauen", schreibt eine Zuschauerin auf Reddit.