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Netflix: Barack Obama löst mit eigener Serie heftige Kritik aus

Former President Barack Obama addresses supporters for Democratic candidate for Senate John Fetterman at a rally in Schenley Plaza in the Oakland area of Pittsburgh on Saturday, November 5, 2022. 1 PI ...
Barack Obamas neuste Netflix-Serie erntet deutliche Kritik.Bild: imago images / Archie Carpenter
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Netflix: Barack Obama löst mit eigener Serie heftige Kritik aus

23.05.2023, 17:11
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Seit einigen Tagen ist "Arbeit. Was wir den ganzen Tag machen" auf Netflix verfügbar. Die Serie stammt von der Produktionsfirma des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und dessen Frau Michelle, Higher Grounds. Die hatte zuvor bereits eine Dokumentation herausgebracht, die sich mit den Folgen des Kapitalismus in Amerika beschäftigt. Als Beispiel dient in diesem Film ein stillgelegtes General-Motors-Werk, das von einem chinesischen Investor übernommen wurde.

In "Arbeit" möchte der ehemalige Präsident nun zeigen, wie unterschiedlich zufrieden verschiedene Angestellte mit ihren Jobs sind. Wie Arbeiter:innen der Mittelklasse etwa mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten kämpfen, wie unterschiedliche Generationen jeweils Arbeit wahrnehmen und wie groß die Unterschiede zwischen fachlicher und kreativer Arbeit sind. Laut Netflix steht außerdem die Frage im Mittelpunkt, was es heutzutage eigentlich bedeutet, einen "guten Job" zu haben.

Kaum erschienen, gibt es inzwischen bereits die ersten Kritiken für die Produktion. Darin kommt "Arbeit" häufig alles andere als gut weg. Scheitert die Serie etwa an ihren eigenen Ansprüchen? Oder gar an der zu engen Verbindung mit Barack Obama selbst?

Netflix-Serie von Barack Obama verfehlt wichtige Punkte

In "Arbeit" werden drei verschiedene Branchen dargestellt: Der Dienstleistungssektor, die Hotelbranche und eine Tech-Company. Die Serie zeigt verschiedene Protagonist:innen, die in diesen Bereichen arbeiten und klettert dabei in der Hierarchie immer höher. So begleitet eine Folge etwa Elba, die als Putzfrau im Hotel arbeitet, dann Beverly, die in der Telefonzentrale angestellt ist und schließlich Francois, der das Hotel leitet.

Zum Schluss dann unterhält sich Obama mit Natarajan Chandrasekaran, dem Chef der Tata-Gruppe, dem das Hotel gehört. Regisseurin Caroline Suh sagt über die Serie: "Wir wollten zeigen, wie unterschiedlich Arbeit aussehen kann, abhängig davon, welche Art von Arbeit man macht."

Doch den Kritiken zufolge bleibt die Serie vor allem Antworten auf wichtige Fragen schuldig, kratzt insgesamt eher an der Oberfläche. So bemängelt das "Time"-Magazin etwa, dass die Ungleichheiten zwischen Arbeiter:innen und ihren Chefs zwar aufgezeigt, aber nicht auf die Gründe dafür eingegangen werde.

Auch in der letzten Folge, in der Obama schließlich mit den Bossen der Unternehmen spricht, deren Arbeiter:innen er besucht hat, werde die Frage nach deren Verantwortung für die Situation einfach nicht gestellt. Die Probleme der Angestellten sind demnach kein Thema.

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Obama ist Fluch und Segen für das Projekt

Als Problem sehen viele Medien dabei vor allem, dass Obama sich für seine Dokumentation Unternehmen mit einer eher untypischen Führungskultur ausgesucht hat. Jeanette Felton etwa, die Geschäftsführerin eines Pflegedienstes in Mississippi, ist bereit, bei sich selbst das Gehalt zu kürzen, damit ihre Arbeiter:innen mehr verdienen können. Repräsentativ ist das für die meisten Unternehmen wohl eher nicht.

Die Bosse, so das Fazit von "Time", kämen in der Netflix-Produktion zu sehr wie Helden herüber:

"Der Tonfall erinnert an Reden der demokratischen Partei, die das Elend der armen, arbeitenden Mittelklasse bemerken, aber fast nichts dafür tun, um jemanden dafür verantwortlich zu machen oder einen Wandel hervorzurufen."

"Variety" zufolge hat die Serie aber noch ein anderes Problem: Obamas eigene politische Verantwortlichkeit für die Situation werde überhaupt nicht zur Sprache gebracht. Da er in der Show aber eben nicht nur als Produzent, sondern auch als Moderator auftrete, herrschten andere Ansprüche. Denen könne die Serie nicht gerecht werden.

Eine deutliche Kritik, die ein Dilemma aufzeigt, in dem sich die Produktionsfirma der Obamas wohl immer befinden wird: Durch die berühmten Namen dahinter ist den Projekten immer eine gewisse Aufmerksamkeit sicher. Gleichzeitig werden daran wesentlich höhere Ansprüche gestellt als an andere Produktionen.

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