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"Lanz": Harte Kritik an Christine Lambrecht – Gast schlägt neue Ministerin vor

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Psychiater Manfred Lütz hält Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht für "nicht kompetent". Bild: screenshot zdf
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"Markus Lanz": Harte Kritik an Verteidigungsministerin Lambrecht – "nicht kompetent"

12.05.2022, 06:27
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Seit Wochen steht Verteidigungsministerin Christine Lambrecht immer wieder in der Kritik. Zuletzt wegen eines dienstlichen Fluges in Kriegszeiten, bei dem sie ihren Sohn in einem Flieger der Bundeswehr mitnahm, um danach mit ihm Urlaub zu machen.

Auch bei "Markus Lanz" sorgte der Vorfall erneut für Diskussion. Moderator Lanz sprach sarkastisch von der "Helikopter-Mutter". Psychiater Manfred Lütz kritisierte gar das gesamte politische Handeln der Verteidigungsministerin – und schlug direkt eine bessere Kandidatin für den Posten vor.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 1. Mai:

  • Marco Buschmann (FDP), Politiker
  • Helene Bubrowski, Journalistin
  • Gwendolyn Sasse, Politologin
  • Manfred Lütz, Psychiater

Marco Buschmann zeigt Verständnis

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Marco Buschmann (FDP) ist seit Dezember 2021 Bundesjustizminister in der Ampel-Koalition.Bild: screenshot zdf

Kritik an dem Familienflug der Verteidigungsministerin kommt derzeit aus allen politischen Lagern. Allen voran stürzt sich die Opposition auf das Thema, doch auch die FDP und selbst Mitglieder der SPD hielten das Handeln von Christine Lambrecht für politisch unklug.

Auf die Frage von Markus Lanz, wie er auf die "Helikopter-Mutter" schaue, will Marco Buschmann (FDP) in der Sendung nichts Abwertendes über Lambrecht sagen. Buschmann bei "Lanz":

"Ich will das nicht verteidigen, ich will das nicht anklagen, ich will mich nicht erheben in eine Position, wo ich sie benoten möchte."

Doch der Bundesjustizminister zeigt sich auch verständnisvoll, als er erklärt: "Frau Lambrecht ist alleinerziehende Mutter, sie lebt mit ihrem Sohn zusammen und versucht, sehr viel Zeit mit ihm zu verbringen."

Helene Bubrowski: "Diese Frau konzentriert sich auf andere Dinge"

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Helene Bubrowski ist Journalistin und Völkerrechtlerin.Bild: screenshot zdf

Journalistin Helene Bubrowski möchte diese familiären Gründe für den politischen Fauxpas Lambrechts nicht gelten lassen. Außerdem sei der Flug mit ihrem Sohn "nicht die erste Instinktlosigkeit" gewesen, die sich Lambrecht in der Vergangenheit geleistet habe.

Dazu würde auch die Entlassung aller Staatssekretäre im Verteidigungsministerium zu Beginn der Amtszeit zählen, ebenso wie ein Besuch in einem Berliner Nagelstudio am Tag des Beginns des Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar, von dem der "Tagesspiegel" berichtete.

"Es ist Krieg in Europa und man hat den Eindruck, diese Frau konzentriert sich vor allem auf andere Dinge", so "FAZ"-Journalistin Helene Bubrowski. Dies erkläre laut Bubrowski auch die Empörung in der Bevölkerung über das private Verhalten der Bundesverteidigungsministerin.

Gwendolyn Sasse: "Ich glaube nicht, dass wir zu hart sind"

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Gwendolyn Sasse beschäftigt sich seit Jahren mit gesellschaftlichen Entwicklungen in Osteuropa. Bild: screenshot zdf

Eine ähnliche Meinung zu dem Thema vertritt im ZDF-Talk auch die Politologin Gwendolyn Sasse. Die Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien glaube nicht, dass die Bevölkerung in der Sache zu hart mit Christine Lambrecht (SPD) ins Gericht geht.

"Ich glaube nicht, dass wir in der Sache zu hart sind", so Sasse, "wenn man Ministerin ist, dann ist man in anderer Weise in der Öffentlichkeit präsent." Gerade in Zeiten des Krieges seien politische Kommunikation und öffentliche Bilder sehr wichtig.

Mit ihrem Handeln vermittle Christine Lambrecht nicht den Eindruck einer souveränen Führung und von abgestimmten Entscheidungsprozessen.

Manfred Lütz schlägt bessere Ministerin vor

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Manfred Lütz ist Psychiater und römisch-katholischer Theologe.Bild: screenshot zdf

Der Psychiater Manfred Lütz setzt der Kritik an Christine Lambrecht die Krone auf. Zwar hält er den Flug Lambrechts mit ihrem Sohn für "politisch ungeschickt", kann die große Aufregung darum jedoch nicht nachvollziehen.

Jedoch lamentiert Manfred Lütz: "Was mich viel mehr aufregt an Frau Lambrecht ist, dass ich den Eindruck habe, dass sie nicht kompetent ist." Lütz bemängelte das inkonsequente und unsichere Handeln der SDP-Ministerin.

Die FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann strahle hingegen viel mehr Kompetenz aus. Manfred Lütz schlug die FDP-Politikerin kurzerhand als besseren Ersatz für Christine Lambrecht vor. Die Unsicherheit der Bundesverteidigungsminsiterin stellte der Psychiater in eine Reihe mit der Zögerlichkeit des Bundeskanzlers.

Lütz prophezeit: "Ich glaube, dass die SPD dieses Zögern bezahlt" und verweist damit auf das schlechte Ergebnis der SPD bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein – auf eine aktuell weitere Schlappe, die die Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz derzeit wegstecken muss.

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