Der Corona-Virus hat auch "Let’s Dance" erreicht. Damit sich niemand ansteckt, findet die RTL-Show zum ersten Mal seit 13 Jahren ohne Publikum im Studio statt. Zumindest fast. Denn ausgesuchte Freunde und Familie der Promi- und Profi-Tänzer dürfen dabei sein. Insgesamt rund hundert Leute verlieren sich auf der einen Tribüne im Studio, machen aber eine Stimmung wie ein volles Studio. Und wenn es mal nicht reicht, hat Moderator Daniel Hartwig auch noch eine Soundbox mit Applaus, Jubel und Buh-Rufen, die er per Knopfdruck abfahren kann.
Einer, der natürlich dabei ist, um seine Liebste aus der ersten Reihe anzufeuern, ist Schlagersänger Michael Wendler. Herausgeputzt im weiß-schwarzen Nietensakko sitzt er da. Laura Müller und Profi-Tänzer Christian Polanc tanzen einen Paso Doble zu "I love Rock’n’Roll". "Der vertanzte Stierkampf" sei der Paso Doble, erklärt Polanc Laura noch beim Training. Der Mann ist dabei der Torero und die Frau also das "rote Tuch", wie Laura feststellt. Aber wo ist der Stier? Er sitzt im Publikum und schnauft als er die sexy-leidenschaftliche Performance sieht. oh, là, là! Trotzdem feuert der Wendler mit zum Trichter geformten Händen seine "Lauraaaaaa" an.
Aber direkt nach der Performance muss er sich Laura geschnappt und abgeknutscht haben, wie man auf seinem Instagram-Account sehen kann. "Reviermarkierung" kommentiert ein User. Böse, böse.
Jurorin Motsi Mabuse lobt Laura überschwänglich "Diese Woche bin ich begeistert", es habe "supergute Momente" in der Choreo gegeben. Und auch der Kubaner Jorge González fällt vor Begeisterung in seine Muttersprache zurück: "Das war dein bester Tanz. Ballerina española." Der immer nörgelnde Joachim Llambi krittelt zwar ein bisschen an der ab und zu krummen "Rückenlinie" herum, aber eigentlich ist er auch begeistert. Drei mal acht Punkte bekommt das Paar. "Mir macht ‚Let’s dance‘ riesig Spaß, eine unfassbare Reise", findet Laura. "Auch wenn das Training hart ist, hoffe ich, dass wir weitertanzen dürfen."
Spoiler: dürfen sie. Denn sie erreichen in der Jury-Wertung das drittbeste Ergebnis hinter den Teams aus Ninja-Warrior Moritz Hans und Renata Lusin (29 Punkte) sowie Schauspieler Tijan Njie und Kathrin Menzinger (26 Punkte) – und die später dazu gerechnete Anruferbewertung bestätigt diese Wertungen.
Sportkletterer Moritz legt mit seiner Tanzpartnerin Renata einen Charleston zu "You are the one that I want" hin, der Joachim Llambi – zumindest für seine Verhältnisse – schwärmen lässt: "Sehr gut und sehr authentisch", auch der Charleston-Schritt habe gesessen. Auch Tijan und Kathrin ihre Rumba zu "Let’s get it on" begeistern die Jury und landen auf dem zweiten Platz. Ganz hinten landen Fußballer Ailton und Isabel Edvardsson.
Im Training hatte die Profi-Tänzerin noch bemängelt, dass sich Ailton wie "ein Latino und nicht wie eine Latina" bewegen müsse. Aber er muss da irgendwas missverstanden haben. Beim Cha Cha Cha zu "Car Wash" hat er die Bewegung fast eingestellt, steht eher rum und lässt sich betanzen. Juror Llambi urteilt persönlich beleidigt: "Das hat mit Cha Cha Cha soviel zu tun wie eine Kuh mit Eier legen." Und das war's dann auch für die beiden – sie sind raus. Für alle anderen geht es in der kommenden Woche weiter.