Es war die letzte Chance für Kandidat:innen, sich in der "3 Millionen Euro Woche" für das große Finale am Donnerstagabend (5. September) zu qualifizieren. Neben der klassischen Gewinnsumme von einer Million Euro an diesem Abend haben sie die Chance, im Finale zusätzlich drei Millionen zu gewinnen. Dafür mussten sie jedoch in dieser Sendung mindestens die 16.000 Euro-Frage bewältigen. Sieben Kandidat:innen quizzten sich in den vergangenen Tagen bereits bis zum Finalticket durch. Auch diesmal kamen weitere hinzu.
Alle Kandidat:innen des Abends gehörten zu den "Losern der letzten Jahre", wie Moderator Günther Jauch sie ankündigte. Sie alle hatten bereits eine eigene Geschichte mit der Sendung, denn sie scheiterten in der Vergangenheit. Nun bekamen sie eine zweite Chance.
Matthias Rütten löste als Erster die Auswahlaufgabe und das in weniger als zwei Sekunden. Schnell war klar, auf diesen Moment hat er gewartet. Denn obwohl er in den vergangenen Jahren viele Male im Studio saß, schaffte er es noch nie auf den Stuhl in der Mitte. Als Glücksbringer brachte er etwas Besonderes mit.
Vor Günther Jauch stand sein Ebenbild aus Pappe in Lebensgröße. "Sie standen jetzt paar Jahre im Keller", gestand Matthias, während Günther Jauch sein Double kritisch beäugte. Es entstammte einem Foto, auf dem er wohl noch deutlich jünger war.
Ursprünglich hatte Matthias die Pappfigur für ein Bewerbungsvideo gebastelt, um für die Sendung ausgewählt zu werden. "Es war ein sehr aufwendiges Konstrukt, aber am Ende standen Sie", erzählt der Kandidat über seinen persönlichen Jauch. Damit ihm der Rücken gestärkt wird, stellte Matthias die Figur anschließend hinter seinen Stuhl.
Bei der 2.000 Euro-Frage kam Matthias bereits richtig ins Schwitzen. Gefragt wurde, bei welcher Sportart es laut einer schriftlichen Quelle 1473 in einem Spiel zu allen 700 Foul-Arten kam. Nachdem er A: American Football durch die Jahresangabe bereits anfangs ausschloss, war er bei den anderen Optionen zunächst ratlos: B: Sackhüpfen, C: Wasserball, D: Quidditch.
Schließlich überlegte er, ob es damals überhaupt schon Weltmeisterschaften gab. Es könnte deshalb auch ein fiktives WM-Finale gewesen sein. Tatsächlich tippte er deswegen mit Quidditch am Ende richtig. "Das kann ja nur ein fiktionaler Quatsch sein", meinte Günther Jauch, denn wo sonst gäbe es 700 Fouls. Quelle dafür war das fiktive Buch "Quidditch im Wandel der Zeit".
Bei der nächsten Frage entschied sich Matthias für den Publikumsjoker. Vor allem, weil ihm Günther Jauch versprach, dass über 90 Prozent die richtige Antwort wissen würden. Gefragt war, was seinen Namen wegen eines Rohres erhielt, das sich umklappen lässt.
Die Antwortoptionen waren A: Zapfpistole, B: Gulaschkanone, C: Blechbüchse, D: Arschbombe. Doch so eindeutig, wie von Jauch versprochen, war das Ergebnis nicht. Mit 53 Prozent entschied sich der Großteil für Antwort C, wohingegen ganze 35 Prozent jedoch an Antwort B glaubten.
Nach einem weiteren 50:50 Joker entschied sich Matthias taktisch für die Blechbüchse und flog aus der Show. Die Gulaschkanone wäre richtig gewesen. "That‘s the game", sagte er enttäuscht. Er verließ ohne Finalticket, mit 500 Euro und seinem Papp-Jauch unter dem Arm das Studio.
Ähnlich wie Matthias schaffte es auch Benjamin Boritzka zuvor trotz vieler Versuche nie auf den Stuhl vor Günther Jauch. Dabei war er bereits in neun Sendungen! Als Fazit der Videoausschnitte verschiedener Jahre kommentierte Benjamin stolz, dass er in jeder Sendung etwas schlanker ausgesehen hätte. Innerhalb von einem Jahr nahm er 40 Kilo ab und hält sein Gewicht seitdem.
Nach einigen Fragen wollte Jauch über Benjamins Wohnsituation reden, denn der gab an, in einem Wohnmobil zu leben – mit drei Kindern, Frau und Hund. "Wird schon knapp, oder?", vermutete Jauch und auch die Fotos des Wagens ließen vermuten, dass es nicht viel Privatsphäre gäbe.
Benjamin erklärte, dass das schon immer sein Traum war. "Wir sind sehr viel draußen", sagte er. Deshalb verbringe die Familie nicht viel Zeit im Wohnmobil. Da seine älteste Tochter nun jedoch zur Schule gehe, ist die Familie ortsgebunden. Nach 1,5 Jahren sind sie deshalb nun auf Wohnungssuche.
Kandidatin Isabelle Dugaro wurde von Günther Jauch direkt als Single-Frau vorgestellt und fuhr fort: "Sie haben sich auf einen fremden Mann verlassen und sind enttäuscht worden. Ich war dabei." Aus dem Publikum sollten sich damals Personen melden, die eine Ablöse für eine deutsche Fußballerin schätzen konnten. Es meldeten sich ein Mann und eine Frau, wobei sich Isabelle für den Mann entschied.
Doch seine Einschätzung zu dieser Frage stimmte nicht. Der Traum vom Justin Timberlake Privatkonzert war für Isabelle damit gestorben. "Sie sind diesem Mann nie wieder begegnet", versuchte Jauch vorsichtig, das sensible Thema weiterzuführen. "Justin Timberlake oder dem Mann?", fragte Isabelle lachend. Sie wollte das Thema nun hinter sich lassen und dem Publikum erneut vertrauen.
Trotzdem hinterließ der Verlust von so viel Geld beim letzten Mal Narben, weshalb sie eine neue Taktik hatte:
Günther Jauch mutmaßte, dass sich durch die große Verantwortung nun womöglich keine Frau mehr trauen werde aufzustehen. Als hätte er es geahnt, stand bei der 32.000 Euro Frage danach, was "die Trimurti" seien, nur eine Person im Publikum auf: ein Mann.
Er glaubte die richtige Antwort zu kennen und Isabelle loggte auf seinen Rat hin die hinduistischen Götter Brahma, Wischnu und Schiwa ein. Diesmal wurde sie nicht enttäuscht. Mit ihren gewonnenen 32.000 Euro wolle sie nun das Privatkonzert mit Justin provisorisch anfragen – doch eventuell erhöht sich ihr Budget im Finale noch um drei Millionen.